Category Archives: Musik im Bild

Fahrt auf nehmen 2019

Es ist so eine Krux mit MiniClips. 30 Sekunden sind zwar kurz, wollen aber trotzdem jede Sekunde spannend sein. Dramaturgie unter einer Minute – allein das klingt ja schon nach Challenge. Und bevor ich alles für den angestrebten fashion-handbag-clip zusammen hab (an Ideen, Gemäldeauswahl und -Aufnahme, Requisitenaufbau, footage, Musik und Filmschnittwissen), hilft wie immer und überall: Übung.

Also sitzstehbastelherumdenk ich grad am nächsten Musik im Bild Clip. Darin soll das erste “richtige” Musikinstrument (=im Fachhandel erhältliche) vorgestellt werden – eine zweite Ingredienziensorte neben den selbstgemachten, selbst zu machenden Instrumenten Abteilung funky Hausrat..

Das Trübe dieser Tage findet Verwendung in der easy Möglichkeit zu langen Belichtungszeiten beim Fotografieren. Diese Serie hab ich mit durchschnittlich 6 Sekunden pro Bild gemacht. Manchmal auch mit acht. Bei so viel Zeit zur fotografischen Verfügung kann man.. Landeanflug aufs Motiv üben. Bildlinien selber bestimmen oder vorhandene wie hier fett verstärken. Und dadurch einen fantastischen Bewegungssog erzeugen. Oder das Motiv per taumelnd-kreiselnder Kameraführung ins erstarrt Schrottplatzige verbiegen..

125 Fotos auf diese Art, zusammen mit einem stets klischeephoben Experimentierwillen – da kommt einiges an Material zusammen. Am plakativsten-auf-die-Husche gelang diese Collage:

Voilà, das erste Cover des Soodlepoodle 2019!

Recht ansehnlich finde ich auch dieses untige Bild, mir fehlt aber die angestrebte Dynamik. Außerdem erinnern mich die kleinen senkrechten Häkchen an.. Weihnachtsdeko. Die ist aberleiderleider grad zum Fenster raus 😉 . Dafür fanden aber schon die Bauteile des nächsten selbstgebastelten Instruments Verwendung. Ratet mal! Man braucht dazu: viel Prost.

Für das zum Menue erforderliche zweite Bild (aus ebendieser Serie, challenge #2) ergab sich eine weitere Collage. Mit rot gefärbten “Himmel”.  Ihr seht: eine erste Annäherung. Drunter den “Gewinner”.

Die ganze Aktion zeigt mal wieder und wieder und wieder:

Hier wird – aus reinem Experiment heraus – dem angestrebten echten Bewegtbild nicht nur vorgegriffen, sondern die bislang entstandene Idee – hab ich grad an einige Bekannte&Freunde vermailt –  gar gepuscht, per stiller Foto”Idee” die Vision gar “angefeuert”. Seid gespannt!

PS.: durch diese Fotosession und tags drauf folgender geistesabwesender Sortierung der Elemente beim Telefonieren – man fingert/zupft ja ab und an an was herum beim Zuhören –  kam ich auf die FilmIntroIdee eines verkörperten Crescendo per wie Muscheln sich öffnender ….

Hä? OK – 10 sec-Clipschnipselchen zur Klärung? Bitte:

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Musik beim bSchreiben der Bewegung heute:

die Ströme live 2016 (analoge elektronische Musik – Synthesizer, Trimmer, Plugs und Steckfelderl!!)

Midnight Grooves | Episode 7 | Deep House Set | 2017 Mixed By Johnny M (ich springe gleich zu meiner Lieblingsstelle mit diesen fantastischen Keyboardglockenklängen)

Funky Hausrat; erster Teil

Im gemischten Haushaltsregal™ unter merkwürdig anmutenden Kerzenständern fand ich sie, zwischen verwaisten Einzelaufhängungen für 80er-Kleiderbürsten, kulturellen  Evergreens zweiter Ordnung wie mattgraue Halterungen (für ganze fünf Orchideen), angeberische Schlüsselkästchen oder crazy Spielzeug für das Telefontischchen (das auch aus dieser Ära stammen muß) gelandet. Dann auf meinem anschließenden Kassenzettel unter “Hausrat Art. Nr…” vermerkt: der Start in something new.
Denn wenn man sich nicht auskennt -mit exotischen! Idiophonen!- gehen diese beiden roten Holzdinger schon als ne zugegebenermaßen fantasievolle Mischung aus Deko, zu groß geratene, widersinnig breitstreuende folkloristische Salzastreuer, Schlitz?Vasen, archaisch reduzierte Holzblumen, Servierschalen mit viiiel zu kleinen Eingriffen oder eben Unentschieden-ich-legs-mal-zum-Hausrat durch.

Was mich außerordentlich amüsiert zum Gedanke “ganz schön funky Hausrat” – und dann direkt hierher zum Schreiben geführt hat. Was kann  beglückender sein, wenn ein weiterer fahriger Vertipper (Salzastreuer) Keim für eine neue Kategorie (funky Hausrat) hier legt. Und gleichzeitig das logische Bindeglied für diese dazugehörige Geschichte liefert. Perfektes Beispiel für den von mir hochgeschätzten “kultivierten Umgang mit Fehlern” 😉

Durch das Rätselhafte der Begegnung angeregt, hab ich dieses ebenfallsig merkwürdige (erste) Piktogramm zusammengeklickt – immer schön auf die wesentlichen Elemente des Objekts-in-Abstraktion (!) hin zielend:funky-hausrat-templeblockKönnte man grad mal zum Kategorie-Icon umschmelzen…
So  vielleicht? Lassen!

Wo einem so was passieren kann? Nun, besucht doch einfach mal ein/das Second-Hand-Kaufhaus in Eurer Stadt!

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Cool²: auf einem davon klebt verwirrenderweise der Ministicker “Made with pride in Taiwan” – ein unaufklärbares Attribut zu sonst prosaischem Küchengerät – die Verwirrung ist komplett.
Nächstes Ding bereits in der Pipeline: eine dreiviertel mit Kronkorken gefüllte leere destillierte Wasserflasche. Wenn man die im liegenden Zustand leicht tätschelt, leicht, aber mit Spannung und Übung, hörtmanwie brasilianische Batucada aus der Ferne.
 (Im Video mit Kevin&Karen: Finde den Fehler?)

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Musik beim Schreiben bis heute (angefangen hab ich mit diesem Post vor 16 Tagen..):

Prince and The Revolution: “Music From Purple Rain”

various artists (Scandinavian Hardcore Bands): “Purple Pain”

R.M – Chikyu-u 002

Eugene Chadbourne: “Ca Va Va Voom”

What A Little blaulicht Can Do

Das Thema “fotografische Gelegenheit” ist ein spezielles kreatives Gebiet, auf das jeder mit Kamera ab und an stößt, ist er nicht grad als lost places Spezialist oder StraßenFotograf drauf abonniert. Mir passierte es gestern abend, daß mir das Blaulicht von gegenüber erst auffiel, ich mich dann ob des leeren Fahrerhauses des Sanitätswagens gegenüber ermutigt fühlte (“das kann dauern, also mach was draus!”), und dann zügig zur Kamera griff. Zur Filmkamera muß ich sagen, um das Geflimmer mit den Bewegungen meiner “Libelle” überlagernd auszutesten. Und natürlich, um das Blaue für die Stills zu erwischen.

Die Clips will ich hier zwar nicht präsentieren, das zweimal An und Aus per second nervt dann doch zu schnell, aber ein paar gelungene FilmStills dürfen; und bringen ob der Färbung und der Kargheit des Motivs (=Aufenthaltsortes) einen ganz besonderen Flair ins Spiel. Der mich an dieses Achtziger Indie-Bunkerfeeling und den damals sexy neuen Untergangsdüsterchic erinnert – mittlerweile Grundausstattung UnterhaltungsIndustrie. Googelt allein mal dieses erste obere Bild, dann seht Ihr, was ich meine… moviepoodle_1060561scsh01moviepoodle_1060566scsh01moviepoodle_1060561scsh03moviepoodle_1060563scsh01moviepoodle_1060562scsh01moviepoodle_1060597scsh02Super spannend, sich dazu ne (noch nicht vorhandene) Filmhandlung vorzustellen, n’est-ce pas? Gehts da wohl um zeitgenössische Science-fiction, um (thought-)Verbrechen oder eher um was Psychohaftes… oder um ne gelungene Mischung? Plus: dieser ungewohnte, manchmal ans Unsichtbare grenzende Gegenstand im Bild trägt mir sehr zum “Alienhaften” bei. Als Moodboard also prima zu gebrauchen, diese Bilder. Besser als die rohen Clips selbst! Ich schwör!!

Für geistig Interessierte™ hab ich auch noch n Pärchen An-Aus  :: Blau-nahezu-farblos-Bilder angefügt. Da kann sich der Willige davon überzeugen, was ich mit nervig meine ;-)

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(dunkle) Musik zum dunklen Geflimmer heute, Sternchen fürs Video dazu:

und á propos Jonathan Glazer (Regisseur oben verlinkten “Under The Skin”): lissentu seiner MusiClips-10er-Sammlung auf youtube

Musik beim Schreiben:

manchmal funktioniert Musik zu dunkeldüsteren Bildern vom entgegengesetzten (=hellen) Ende ebenfalls, hilft auf eine weitere Ebene der cinematografischen Irritation – oder eher: Inspiration?!

Makro Mode Schauen – jaa, das gibts!

Wenn man diese filmischen Nahaufnahmen von Chanel-Kreationen erst mal entdeckt hat, fällt wie Schuppen von den Dächern auf, was die ganze Zeit gefehlt hat beim medialen ModeSchauen: dieser nahe Blick auf nicht nur näherische Details wie meisterlich gearbeitete Säume, Krägen, Perlen und Pailletten, sondern auch diese wunderbar knisternde Nähe zur Menschlichen Schönheit – dieser durch Kameratechnik und -führung mögliche “Zauber der kleinen Geste”, der durch Bild und Ton festgehalten, ja: übertragbar eingefangen werden kann.Und diese Bilder gehen soo! weit weg von klassisch-bewegten Catwalkaufnahmen mit versteinerten Models(gesichtern), die sich, bemüht ums Geradeausgucken&Nichtstolpern, ums einen-Weg-zwischen-den-HandyFackelzügen-finden!

So sehen meine Vorstellungen von erstklassigen ModeClips aus!

Eine bewegte Mischung aus Atmosphäre, Porträtfotografie & Handwerkskunst-aus-nächster-Nähe – alles unter der Ägide cinematografischer Grandezza! Obige Fotos-to-Do’s kann man ab sofort den Influencern und Bloggern überlassen (die erreichen die interessierten Massen und leiten sie (hoffentlich) auf diese Kleinode an die Freude weiter).

Wunderbar auch die erfrischende Vielfalt der Soundtracks! Da kommt alles Feine zum Zug, geht nur selten einmal in den klassisch pulsierenden Catwalk-Beat über, bleibt immer im verträumt-Schwelgerischen oder modern-Forschen, ohne jeden Hauch von Kitsch oder Ausgelutscht. Und man kann wie ich gestern abend eineinhalb Stunden träumen, ohne den kleinesten Anflug von Deja Vu! Schaut Euch mal das an! Da macht doch SommerRegenGucken Spaß!

Und, “blättert” man auf youtube ein Stück weiter zu den “Stories”, empfangen einen wunderbare Making-Of Bilder. Nicht nur Modeschau-Vorbereitungen hinter den ulissen, sondern auch Makros von geübten Händen, die das Wunder erzeugen helfen: Tausende von Pailletten, Strass, Schleifchen oder Bänder, in tagelanger Handarbeit appliziert..

Mein Favorit hier: Mood of the Tokyo Paris Cosmopolite Métiers d’Art

Und das Dolle: alles gibts unter 4 Minuten, die “Details” gar alle um die knappen 2. Ein perfekt(lang)er Augenschmauß!

Vorbild für mich! Denn HEY: ich kann ab sofort filmen!

(wird auch Zeit, denn ich brauch nen Clip!)

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