Monthly Archives: June 2019

Selten hat fahrig Kritzeln mehr Spaß gemacht

Es ging ja schon gleich los damit im Sommer vor vier Jahren und nun, im selbstbetaggten Stadium des Fortgeschrittenen Fahrigen ™ landen die Dinger in ebenso fortgeschrittener Umgebung auf dem Blatt. Und wirken da völlig anders als anfangs. Kein Wunder, denn diese “Umgebung” hat sich mighty weiterentwickelt und bietet nun, so mein Urteil,  den idealen “Hintergrund” für diese Art schnellen, äh, Einwurf.

Warum sich fahrig Kritzeln so verläßlich durchs pinxographische Werk zieht?

Nun, es findet spannenderweise seinen Platz genau auf der Grenze zwischen gestalterischer Intuition und Seh-Erfahrung, zwischen ständig den nächsten (dadurch rückgekoppelten) Strich ansetzen und gleichzeitig die Hand agieren zu lassen, während sich das Hirn wegkonzentriert aufs bloße Aufnehmen des Geschehens per Auge, um den optimalen Zeitpunkt der (Fertig)Werdung nicht zu verpassen – ein Wunder des kreativen Menschseins!

Dabei strebe ich schon immer in die Richtung, mit einem jedem kühnen Strich alles zu sagen, was ein Bild ausmacht: Schauwert, Kühnheit und Schnelligkeit. Wie ein  Gedankenblitz, der bold&jäh von irgend wo her auftaucht/1fliegt. Oder wie ein grandioser landschaftlicher Effekt, der auch im Überschwang von umliegenden Flächen, Wolken oder Verschmierungen – nicht verlorengeht.

Was ich heute damit sagen will: Es dauert eben seine Zeit&Übung, bis man dem einzelnen Strich, der quasi einen Geste, die zu ihm notwendig ist, ausreichend, äh, vertraut. Ja, so kann man es sagen.

Was fällt mir an je Gesehenem alles dazu ein!! Raumstationen, Kolibirs, Spazierstege, Trapezkünstler, Serviettenständer, Positionierungslichterketten, Herzflakons, Schluchtenhangelszenen aus dem 2005er King Kong,  Wasserberührungen, künstliche Wimpern, 90er Jahre Tischdeko, Schlagzeugbecken… eigentlich aber weitfliegende Stimmungen ganz im Sinne von “Wenn du nicht fragst, wohin, weiß ichs genauer“…

  

 

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Musik zum Kritzeln en mouvements nerveux pas seulement aujourd’hui:

Freak Power: “More Of Everything For Everybody”   Island, 1996

Joe Jackson: “Night And Day”,  A&M, 1982

Blood, Sweat & Tears: “Greatest Hits”, SONY, comp. 1999

Chemical Brothers: “Dig Your Own Hole”, Virgin, 1997

Deep Endless Nights | Deep House Set | 2017 Mixed By Johnny M

Steely Dan: “Katy Lied”, ABC, 1975

Beasts Of Paradise: “Gathered On The Edge”, Intuition Music, 1996

JOHN COLTRANE – Na Baixa do Sapateiro [Bahia]

Bambi in Sync

Mangels eines griffigen Namens für das jüngst in den hauseigenen Requisitenstadl aufgenommene Becherglas (“Rauchglaskrakeeler”? “Tumbler Carousel”?? wtheheck???) greift das hier unsichtbare Bambi vom letzten Beitrag nun als Namensgeber für diesen nächsten Moviepoodle Versuch in Richtung fashion clip –  Waas, das wißt Ihr noch nicht?? –  ich brauch nämlich n (Clip!)

Also ab sofort n winziger Tackn mehr Tempo, ne leicht erhöhte Schnittfrequenz, aber dafür ein umso molto schwindligeres Motiv:

Und: auf Musik schneiden! wie im dafür allseits gerühmten heist movie Baby Driver ist ein großverspielter Spaß @ home und in klein. Erstaunliche Entdeckung beim ersten SelberZuSchnitt: man kann mit der Bildabfolge nicht nur verstärkend zur Musik bewirken, sondern gar einen zweiten Rhythmus erzeugen, der im sinnlich Funken sprühenden Zusatz zum hörbaren (0:38) steht. Musik geht also auch mit Bewegtbild: punktiert schneiden, triolisch schneiden (0:51), schleppend (bei “dunkelgrün” über die Ampel fahren) das Bild hinter dem Beat liefern (0:18, 0:56). Oder Bewährtes mal selbst testen wie diesen bis zur Clipmitte wiederkehrenden Sekundenschl Blackout von ViertelnotenDauer zum Ende jedes zweiten Taktes.

Vergleicht mal dazu das ohne rhythmische Verbindung und Schnitt gemachte Videochen von letzten Sommer mit exakt demselben Soundtrack – wenn auch klar & nicht so unterwassergedämpft:

Bambi ‘n’ Breaking Glass

Das ist das allererste Foto, das ich zuhause vom heutigen’n’einzigen(!) Flohmarktfund gemacht hab. Nach schneller Durchsicht der ca. sechs Dutzend Erstsondierungen die Einsicht: Paßt! Das isses! Keinerlei Korrektur notwendig: das erste Bild (der erste Take) sagt – wahrscheinlich per unbewußt mentaler Vorverdauung-  schon alles über seine Möglichkeiten und fantastischen Vorahnungen, denn das neue Ding “kann”

  • eine Abstrahierung der fotografierten Umgebung,
  • deren Zerlegung in schwarz umrandete Farbflächen,
  • Unschärfe-Reflektions-Erzeugungs-Werkzeug sein, kurz:
  • Motiv-Vergeheimnisung™ mit simpelsten Mitteln, kürzer:
  • f.o.r.m.i.d.a.b.l.e. sein!

Es handelt sich einfach um dieses recht wuchtige Becherglas 9 cm Durchmesser, 11 cm Höhe, mit  d-zenter RauchTönung oben und SchmuckRissBildung über der unteren Hälfte. Da ich dank (neuer) (Film)Kamera mittlerweile in mind’n’ad hoc zur damit fleissig genutzten MakroNahsicht und -vorstellung wechseln kann, mußte dieses Ding einfach mit…

Um @ home natürlich sofort nach diesen Vor-Ort-Vorahnungen nach den Bild- und Lichtgestaltungsmöglichkeiten abgeklopft zu werden: 1.: artschool-style , abstrakt, leer, blunt’n’bleached:

oder 2. kontrast-, farbverstärkt und ‘edankenlos gespiegelt:

oder 3. jäh von der Idee überrascht, mit einer alten Bekannten added vielleicht eine Geschichte zu erzählen: Bambi ‘n’ Breaking Glass?!

Am gelungensten/treffendsten finde ich diesmal gar die Blog-Header-Gestalt:

antique griechische Vase goes Comictrip. Zum Vergleich!

_____________________________________________Musik beim Schreiben heute:

various artists: “The White Room”, SONY, 2004 – allerfeinste Old School* Summer Lounge Musik blogstar-yblogstar-yblogstar-y !

Joe Jackson: “Big World”, A&M, 1986

Pat Metheny Group: “Letter From Home” Geffen, 1989

PS.: Das Bild unten hab ich fürs neue Portfolio-Menue zurechtgezupft und dem zugehörigen Galerien”menue” diesmal vier Stichworte als Storytellings-Rudiment zugefügt: klicknit!

PPS.: ach so: falls Ihr auch nach solchen Gläsern sucht: «glas krakelee» – wie bei alten Gemälden! eingeben.  OK, Wikipedia, Du hast hier’n’heute ja soo recht: «krakeliertes Glas bietet durch den Eindruck größter Fragilität einen besonderen optischen Reiz.»

3 PS.: und à propos old school*: schaut auf und lest! mal dieses Video-Technik-der-Setinzeit-goes--fashion-clip : American-Blonde w/ Anna Ewers