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Im Jahr 2015 mit dem Malen anzufangen wäre nur halb so spannend, wenn man die Heutigkeit in all ihrem Informationsflutismus, der allgegenwärtigen Zugriffsmöglichkeit auf jedwede Art von Information – also auch Bilder – ignorierte.
Denn gerade ungegenständliche Bildnisse sind es, so mein sich verstärkender Eindruck bislang, die Anklänge an Bild- und Gedächtnisspuren und Sehgewohnheiten der Marketing- und Brandingwelt auf eine Weise widerhallen lassen können, die diese eigentlich überkommen geglaubte Kunstgattung mit erstaunlich neuem Potential bestücken. So entflammt von dieser Blickrichtung geriet ich in das Abenteuer PinXoGraphie, das als Laborexperiment genau dies ausloten will:
- was erblicke ich in ihnen als von der Marken-, Medien- und Warenwelt dauerbelagerter Mensch?
- taugen die Bilder als Echokammer meines eigenen Lebens, das eines hauptsächlich medial Betrachtenden?
- was macht die Ästhetik dabei, die natürlich immer im Spiel ist, sobald man als Sozialisierter die Augen aufschlägt?
Durch diese Ausgangssituation bedingt wird klar, daß ich mit diesen erst handgemalten, dann digital umgefärbten Bildern – so mein simples Rezept - keine klassische Tradition fortentwickeln will. Meine Entdeckung der pareidolischen Wirkung dieser “Halbabstrakten” führt mich seit 479 bemalten Blättern nun fast zwei Jahre auf einer faszinierenden Bahn entlang dieses psychologischen Aspekts, den – oh Überraschung – anscheinend beliebig Visuelles auslösen kann.
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