Das muß jetzt einfach sein, bei all diesem blühenden Leben, das aus allen Astenden schießt: nachdem ich die Blüte der sechs kleinen Kirschbäume am West-Ende der Adenauerbrücke dieses Jahr schon wieder verpaßt habe, sollte mir das mit den stadtteilbekannten Magnolienbäumen nicht passieren.
Und: es war ja auch null Aufwand, die Sonne schien, der Himmel bläute, und diese großen Blüten standen in vollster Frische und Pracht. Wie man jedoch aus Erfahrung weiß: keine vier Tage. Dann wären sie alle abgefallen und zu einem etwas halsbrecherischen Bürgersteigbelag mutiert. Es mußte also geschehen und ich probierte mal was Neues-mit-Bäumen: mit dem TeleObjektiv ganz nah rankommen.
Warum ich plötzlich “Blumen” fotografiere?
Dreierlei Grund: durchs BlumenMalen wurde ich mir jäh/endlich der exzentrischen/ erfinderischen Bauweise dieser Geschöpfe bewußt. Also warum nicht schnell mal am natürlichen Vorbild vorbeischauen zur Anregung? Und dann anschließend = jetzt Bloßfeldt Fotos gucken zum “Nachwürzen”. Oder Tine Poppe Bilder. Und mit nem Tele kann man so schön Vorder- und Hintergrund trennen – Bokeh-Liebe, you know..
Plus obendrein: durch mindless Auto-Farbkorrektur schafft man den Sprung vom eigentlich Rosa- ins Lilafarbene. Hat doch auch was, oder?! b) Abwechslung. Frühlingsgefühle. Launigkeit. Spaß dabei. Und die heimliche Vorfreude, wenn diese Blumenfotos demnächst in meiner Galerie auftauchen werden. (Nachtrag vom 22.4.2017: Ah- da sind sie ja! Und fügen sich nahtlos ein ) Dann – fraglos – die übliche Entmutigung, wenn man wieder mal bemerkt, wie schwer ein herausragendes Bild davon zu erreichen ( a-chief-ing) wäre… Danach gehts wieder frisch ans poodlige Tagwerk.. c) aus archivischen Gründen: ich hab nämlich bemerkt, daß ich Fotos von Blumen- und Blütenmeer(en) gebrauchen könnte. Für LayOut-Aufgaben wie diese:
hier seht Ihr besagte “verpaßte Kirschblüten” – die “machen” mir hier ein neues Porzellan-Design durch “Hineinrechnen” – ohne wäre der Teller weitaus langweiliger anzuschauen Als ich diesen brauchbaren Effekt entdeckte während ich spielerisch mit Tellerfoto und gegen(?) meine Japanklischees hantierte (die Original-Karten sind von Akane), wurde mir jäh die Nützlicheit von Blumenfotos außerhalb von Postkarten und Kalenderblättern bewußt
…und ein neues DeckblattDesign des Soodlepoodles ist auch dabei herausgekommen:
..und na also – mal wieder (4 kleine Worte machen (m)eine Galerie) was gelernt: Ihr blickt auf einen Baum mit berühmten Namensgeber: Pierre Magnol (1638-1715). Und ein neues Wort: “Ehrentaxon” (ebenda)
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Musik beim Mit-dem-(Maus)Daumen-B-Grünen heute:
The Shins: “Wincing The Night Away”, Sub Pop, 2007
Art Farmer: “Here And Now”, Mercury, 1962