Monthly Archives: April 2018

Makro Mode Schauen – jaa, das gibts!

Wenn man diese filmischen Nahaufnahmen von Chanel-Kreationen erst mal entdeckt hat, fällt wie Schuppen von den Dächern auf, was die ganze Zeit gefehlt hat beim medialen ModeSchauen: dieser nahe Blick auf nicht nur näherische Details wie meisterlich gearbeitete Säume, Krägen, Perlen und Pailletten, sondern auch diese wunderbar knisternde Nähe zur Menschlichen Schönheit – dieser durch Kameratechnik und -führung mögliche “Zauber der kleinen Geste”, der durch Bild und Ton festgehalten, ja: übertragbar eingefangen werden kann.Und diese Bilder gehen soo! weit weg von klassisch-bewegten Catwalkaufnahmen mit versteinerten Models(gesichtern), die sich, bemüht ums Geradeausgucken&Nichtstolpern, ums einen-Weg-zwischen-den-HandyFackelzügen-finden!

So sehen meine Vorstellungen von erstklassigen ModeClips aus!

Eine bewegte Mischung aus Atmosphäre, Porträtfotografie & Handwerkskunst-aus-nächster-Nähe – alles unter der Ägide cinematografischer Grandezza! Obige Fotos-to-Do’s kann man ab sofort den Influencern und Bloggern überlassen (die erreichen die interessierten Massen und leiten sie (hoffentlich) auf diese Kleinode an die Freude weiter).

Wunderbar auch die erfrischende Vielfalt der Soundtracks! Da kommt alles Feine zum Zug, geht nur selten einmal in den klassisch pulsierenden Catwalk-Beat über, bleibt immer im verträumt-Schwelgerischen oder modern-Forschen, ohne jeden Hauch von Kitsch oder Ausgelutscht. Und man kann wie ich gestern abend eineinhalb Stunden träumen, ohne den kleinesten Anflug von Deja Vu! Schaut Euch mal das an! Da macht doch SommerRegenGucken Spaß!

Und, “blättert” man auf youtube ein Stück weiter zu den “Stories”, empfangen einen wunderbare Making-Of Bilder. Nicht nur Modeschau-Vorbereitungen hinter den ulissen, sondern auch Makros von geübten Händen, die das Wunder erzeugen helfen: Tausende von Pailletten, Strass, Schleifchen oder Bänder, in tagelanger Handarbeit appliziert..

Mein Favorit hier: Mood of the Tokyo Paris Cosmopolite Métiers d’Art

Und das Dolle: alles gibts unter 4 Minuten, die “Details” gar alle um die knappen 2. Ein perfekt(lang)er Augenschmauß!

Vorbild für mich! Denn HEY: ich kann ab sofort filmen!

(wird auch Zeit, denn ich brauch nen Clip!)

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Frühlingstäschchen gefällig?

April ist da! Das Grün donnert aus dem Boden durch die Äste und Stengel right up in die Sonne – Frühlingsrolle für mich: Ich b(r)aue oops Blumenbeete aus “einjährigen” PinXographien (Mai 2017) und schneide dann flugs Täschchen draus. Macht sich dann so:

hbk-ysp-scanp-170502-474e-0im Einzelnen | im Vergrößerten: Obacht! Keep Out, Allergiker!

hbk-ysp-scanp-170502-474e-uhbk-ysp-scanp-170502-474e-w   hbk-ysp-scanp-170502-474e-xhbk-ysp-scanp-170502-474e-v

So muß sich ein Gärtner de la Landschaft im Frühling fühlen! Macht mir gar Laune, in die beiden nächstgelegenen Parks zu radeln. Um am lebenden Vorbild weitere Inspiration zu finden: hbk-27840025mirrsmlIch mit Kamera in einem Park.. kommt auch nicht soo oft vor ;-) Damit jedoch würde sich der Kreis wieder schließen, denn diese Fotos vom gestrigen (!) Mannheimer Friedrichsplatz waren zuerst da, als inspirational nudge für den kreativen Abend danach gewissermaßen:278400322784002827840007 2784001327840026

..und das daraus geschnitten’ Täschchen wieder hinterher. Heute.

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Frühlingsmusik heute:

Joseph Haydn: “1. Cellokonzert”,  Jean-Guihen Queyras / Freiburger Barockorchester

So Up wie Kristian, so knallig wie Txema, so geheimnisvoll wie Elizaveta

..sollen “meine” künftigen Handtaschenmodefotos sein. Doch doch: darüber mach ich mir viele Gedanken. Noch bevor es die Täschchen überhaupt gibt. Denn was auf Fotos mondän, exzellent, schmuck, chic und modern aussieht, m.u.s.s. doch in echt eines Tages genauso sein: wie erträumt ;-) Und Träumen fiel noch nie so leicht wie heute: wann bitte hat man in der Menschheitsgeschichte von zuhause aus eine solche Chance zur Inspiration gehabt wie dieser Tage:Googelt  allein schon Sölve Sundsbö oder Nick Knight, da bekommt Ihr  das Experimentellste zu Gesicht, was sich bislang in meiner Liste findet. Und die ist surely schon ordentlich angewachsen, ob das nun Fotografen, Models, Posen, Settings oder allgemein: Ideen sind, die man ins Bild setzen kann. Und alles darf mit, von digitalen Retro Collagen, Kirlian Fotografien, Anime-Styling bis zu NixieröhrenSteampunkretrokonstruktionen und Luftblasenanimationen aus VideoGames.

Beim vielen (Mode)Schauen finden sich natürlich auch (Werke von) aktive(n) FotografInnen, die mich begeistern. Denn schließlich sollen meine künftigen Handtaschen artgerecht ins Bild ;-) Und da müssen schon Visionäre ran, wenn ich mir zum Beispiel solch neusten Entwürfe (die nämlich von gestern abend) angucke:

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Da brauchts Arsenal&Imagination, in welch fantastischer/urbaner/märchenhafter Umgebung diese Taschen passend vor der Kamera platziert werden möchten.

Hier also meine Wahl so far:

Wenn auch mit eigentlich übertriebenem ordentlich Prop-Aufwand begeistern mich diese wundersamen Bilder von Kristian Schuller. Dessen Leidenschaft für den Zirkus und die Weite des Himmels bringt Gegenstände und Szenerien ins Bild, die man sonst nicht so opulent auf Modefotos sehen kann. Und die Fotos wirken uplifting, voller unbekümmert-eleganter Energie wie die (gerne) ans Frivole grenzenden von Ellen von Unwerth (als weiblicher Gegenpart). Und sind (mir) nicht so exaltiert=übertrieben austaffiert wie Tim Walker– (cooles Video-Porträt hier) oder David LaChapelle-Werke, die in dieser Opulenz ja auch schon der Vergangenheit angehören. Dann, mein hombre Numero eins: Txema Yeste. Es muß an der gleissende Helle seines Herkunftslandes Spanien liegen, daß diese Bilder eine dunkel knisternde mystriöse Erotik ausstrahlen – all dieses Rot und Yves-Klein?Blau in den Bildern! Lest das Interview! Und hier meine fotografische femme Numero eins: Elizaveta Porodina. Da gibts nen interessanten Artist Statement Film ‘zu. Der ist leider nicht auf ihrer Homepage. Ebensowenig wie das Interview mit Txema auf seiner….das alte Leid mit den Kreativen..

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Also: (Mode)fotografen der Gegend! Ist da jemand? Der /die /das auch will?

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Musik beim Schreiben heute:

Moby: “Hotel”, Bonus CD (!), Virgin, 2005

The Quiet Boys: “Can’t Hold the Vibe“,  Acid Jazz, 1992

St. Germain: “Boulevard”, F Communication, 1995

Achtung! Achtung! Sie verlassen den virtuellen Sektor!

Man sollte sich angewöhnen, sich selbst mal etwas zuzurufen. So ab und an. Wie in der heutigen Überschrift angelegt. Und: sich damit explizit selbst zu meinen. Das hat nix mit psycho zu tun, das ist ne Übung in Selbsterweckung: sich lauttönend etwas bewußt machen (bevor es etwa andere, hier Mr. DJ Chris Whap-a-dang, tun) ;-)

Whap-a-dang plus GrammophontrichterSchon wieder dreieinhalb Wochen ist es her, daß ich die landbrechende Gelegenheit hatte, mein Handtaschenprojekt an den Rand des virtuellen Sektors heranzufahren, in dem es bislang ausschließlich blühte. Es existierte ja lediglich die Idee, jede Menge Bildschirm-Material, Bloggergedanken, einen Ordner voller schnell “gestanzter” Entwürfe – rein virtueller Output also.

Bis die Idee “Ich als Bildhauer” daher und damit die Handtaschenaussägerei ins Spiel kam vergangenen Januar.

UnErstaunliche Feststellung: das Ende der virtuellen Welt grenzt, wie mir dabei bewußt wurde, nicht ans Nichts, wie das zufälligerweise Robert Overweg vor knapp neun Jahren entdeckt zu haben glaubte, sondern das Ende der virtuellen Welt grenzt an die echte Welt. Und diese Grenze neigt naturgemäß zur Durchlässigkeit.  Neulich erst (wieder) kam mir das Zitat von William Arthur Ward, (one of America’s most quoted writers of inspirational maxims) in die Quere: “If you can imagine it, you can create it.” Das betont chique Virtuelle ist also bloß alter Wein in neuen Schläuchen:  Ideen, Visionen und Träume also, die seit Menschen G-denke’ ins echte Leben drängen.

Und nun schaut Euch mal dieses Bild an und.. und?  Welche Art der Handtaschen“realität” seht Ihr? Oder: glaubt, zu sehen?

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Bis vor ein paar Jahren gab es noch diese rhetorisch klar / scharf gezogene Trennlinie im Kopf. Zwischen echt und virtuell. Zwischen persönlicher, sinnlich erfahrbarer Körperlichkeit und diesem von irgendwie fragwürdig/undurchsichtigen Rechenmaschinen entsprungenen, rein gedanklichen, errechneten Ideenraum. Interessant dazu die (heutige) Defintion auf Wikipedia:

«die Eigenschaft einer Sache, nicht in der Form zu existieren, in der sie zu existieren scheint, aber in ihrem Wesen oder ihrer Wirkung einer in dieser Form existierenden Sache zu gleichen.»

hbclip-180313_7768_04Wenn ich das lese, tauchen plötzlich tausend zeitgenössische Erscheinungen vor meinem inneren Auge auf: nicht nur die Klischees Videogames, Simulations- und bildgenerierende Programme. Sondern ebenfalls: Kinofilme! Fotorealismus in der bildenden Kunst! Und gar gleich selbst: die Fotografie, die Räumlichkeit “vorgibt”. Der kleine Schritt zu virtuell im modernen Sinne bedeutet (ja nur), daß Rechner das Ganze interaktiv machen: der Benutzer kann den Blickwinkel und die Bewegung mit Kopf- oder Mausbewegungen bestimmen, die Maschine ändert daraufhin die Ansichtssache. Ein organischer Entwicklungsprozeß meiner Meinung nach.

Das alles meint(e) ursprünglich: bildliche Eigenschaften. Eigenschaften also, die das Auge betreffen. Per Rechner und Digitalisierung kamen noch audiofiles dazu. Man kann also plötzlich hören, was im ausgerechneten Raum “passiert”, in dem man sich per VRBrille bewegt. That’s all. Düfte und Hautempfndungen dauern noch – das schaffen bislang nur die… Träume als klassischster Fall von umfassender Virtualität ;-)

Heute rückt die umfassende Machinenhilfe beim Imaginieren in den Fokus und den Alltag. In Robert Overwegs Worten auf seinem digital is taking over: «How everything will be digitised, from pop stars, drawings, your thoughts, people, to your environment. How we will experience all this in VR simulations or recordings. And how we will mix virtual and physical memories.»

Tja, daß diese Verwischung gar die Erinnerung (be)trifft – das hätte man erst mal am wenigsten erwartet. Obwohl das ja am nächsten liegt, besieht man sich das mal genauer.

Dann bin ich also mal flitz gespannt, was denn meine erste persönliche Erinnerung an die 3D Handtaschenwerdung sein wird. Diese Bilder gar?

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Epilog:

In zehn Jahren, so schätze ich heut mal, wird sich das Ding von selbst erledigt haben. Die digitalen Einwanderer werden langsam im Ruhestand versacken, ihre Stimme und Taufhoheit der die Öffentlichkeit prägenden Wortschöpfungen langsam verstauben. Sogar bei so nem In-Ding wie die Virtuelle Realität.

Hat ja jetzt bereits die ersten Löcher/Glitches: nochmal Wiki P zum Begriff des “virtuellen Teams“: «Der Begriff virtuell ist schlecht gewählt (..), denn er suggeriert, es handele sich um ein unwirkliches und künstliches Gebilde.»

Und mit Aufkommen der 3D Drucker, die “helfen”, alles Vorgestellte, Ausgerechnete, maschinell Imaginierte flugs ins Hardwarige zu überführen ein weiterer Trennschärfezerstörungsfaktor.  Wir sind ja grad mitten in seinen stürmischen Kinderschuhtagen.

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Musik beim Schreiben und künftige-Erinnerung-imaginieren ™ heute:

Adam F: “Colours”, Blow Up, 1997

Leopold (Vater) Mozart: “Sinfonie G-Dur”, London Mozart Players/Matthias Bamert

Greenpiece: “Northern Herbalism”, PIAS, 1996

Micatone: “Is You Is”, SONAR, 2003