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Ausgerechnet Handtaschen sollen die Welt retten??

Wow – daß mal so Forensisches wie Spurensicherung und Mode als (Video-)Kultur-Technik zusammengehen würden – “How to spot a fake designer handbag” mal ein weltumspannendes Thema für ärmelhochkrempelnde Fashion-Victims werden würde – wer hätte das gedacht! Das denken können! Sechzig Millionen Suchergebnisse heute!! Wahnsinn!

Ich, ganz in humble Recherche versunken, browse, nachdem ich des Phänomens gewahr wurde,  immer wieder gerne durch diese Ergebnisflut, denn wie AuspackVideos sind diese Filme.. no kidding: bildend. Hey, denn sie gehen auf die (handwerkliche) Qualität dieser Produktgruppe sehr ernsthaft und oft expertisenreif ein (Unboxing ist mir eher kulturell interessant). Also Materialkundeunterricht von  gänzlich unerwarteter Seite. Nützliche Beiträge von  Harper’s Bazaar und Cosmopolitan stützen da meine These. Oder, mehr privat, guckt mal Emma zu beim Louis-Vitton-Examen. “I love how you aren’t snobby about it!” ist da mein Lieblingskommentar drunter. Und das alles weist mir den Weg zur Entstehung pinxographischer Taschen.

Dazu muß – in eigener Sache – konstatiert werden: Solltet Ihr irgendwo im Netz, im Asienurlaub, nebenan inner Boutique etc. fündig geworden sein und tatsächlich eine dieser auf dieser Seite hier abgebildeten Handtaschen gekauft haben, seid Ihr… einer Fälschung aufgesessen.

Original pinxographische Handtaschen erkennt man nämlich daran, daß es sie noch nicht gibt.

Daß sie noch im Nebel des Ungewissen, des ungefähren Nichtwissens, der Wolke des Unwissens verharren.

Ökonomisch eigentlich unverzeihlich, wenns nach soo vielen Entwürfen im vierten(!) Halbjahr nach “Empfängnis” immer noch keine Handtasche gibt. Aber das liegt hauptsächlich an… meinem Traum. Meinem Traum von einer neuen Handtaschigkeit:

Von Handtaschen, die die Welt retten.

Keinen Beitrag zum Müllaufkommen leisten. Nix erwärmen außer das Herz der Besitzerin (und der Fans). Weder in der Produktion noch in/nach Gebrauch. Die (allen außer mir) naheliegendste, schnelle Idee ist die LKW-Planen-Recycling-Lösung, doch die ist viel zu kurz gedacht. Thanks, Jan, for your support!

Taschen, die aber vielleicht  (Schlenker-)Energie fürs mitgeführte/integrierte Handy produzieren?! Taschen, die sich verwandeln, wenn man genug von ihnen hat. Taschen, die zurückreisen in die Werkstatt. Taschen, deren Bestandteile sich zu neuer Pracht, Styligkeit und Farbgrandezza umformen lassen. Oder, gewagter: “zurück”kehren:  ins/aufs Feld, ins Labor, ans Licht – in Münder gar?

“Ausgerechnet! Handtaschen! Die Welt retten!” werdet Ihr denken. “So ein überflüssiges Statussymbol! So eine spinnerte Idee!”

Kann schon (spinnert) sein, würde ich erwidern, aber: wie’se grad aussieht, muß demnächst ALLES die Welt retten: Essen, Kleidung, Wohnung, Transport, Kommunikation, Wissen, Empathie, Fälscherbanden 😉 . Na, und Lifestyle eben auch. Und warum auch nicht, denn Lifestyle hat Vorbildpotential (so gesehen wären Designertaschen gar ideal und viral).

Aber wie? und die Suche geht los…

Beim Herumadrenalieren im Internet™ habe ich jedenfalls unter anderem die ecowarriorprincess entdeckt, die auf Denkfehler beim Zukunft-Retten ebenso hinweist wie das kaufmännisch orientierte vc-magazin.de, das sehr bildlich hoffnungsvoll-unbedachte StartUps als “Gartenzwerge” etikettiert, die, mal aufs Fließband gestellt, “niemand mehr herunternimmt”. Produktion ins Leere, auf Halde. Na – What kind of Halde wohl??!!

Meine Rechercheergebnisse reichen da nach und nach immer weiter rundum: Schon vor längerer Zeit wurde die Doku ‘The Next Blackabout the future of clothing entdeckt und, low-budget Kontrastprogramm, als nächstes DIY-Argument gesichtet: ein einfaches, aber recht eindrucksvolles kleines Video der “ReThinkNation”: “ich fotografiere den gesamten Plastikmüll meiner Stadt“. T-Shirts aus Holz, Kleider aus Milch (!?) wollen auch mal gecheckt werden.  Dann wieder zurück zum Blick aufs Ganze/ wieder große Welt: das DNA origami, oder wieder in der MakroWelt: Spreu oder Weizen? auf instagram.com/explore/tags/ethicalluxury/. Erster schmucker UpCycling-Fund so far: Taschen aus japanischer abgelegter Kimono-Seide. Und natürlich die grandiose TEDx-Video-Reihe – sie birgt i bet 100%ig noch manche Überraschung – denn da hab ich erst grad angefangen, herumzugucken: à propos

«In the future: what would you choose to grow?»

Suzanne Lee: Lass deine eigenen Kleider wachsen 176.048 Aufrufe chez youtübe

oder

«Zwölf Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft bündeln ihr Know-how in der datengetriebenen Materialwissenschaft.»

Max Planck Gesellschaft: Mit Big Data zu innovativen Materialien

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Musik beim Schreiben heute:

Jay Bliss – Zâmbet De Soare

Thomas Dolby:” Aliens Ate My Buick”, Lost Toy People, 1981- coole Live!Version des Openers hier.

Mir träumte von ner weiss n w Nacht

..hab ich meine neuste, das heißt letzte Galerielottobilderliste des Jahres getauft. Denn ich fand überraschendes Weiss chez Maman über die Feiertage: hier fünf Weihnachtsfustoali dank xxl-Makro und xxl-Tele an meiner Moviepoodle-Filmkamera:





Musik in mind beim Diashowmontieren:

Tom Gäbel: “Easy Christmas” (Amazon-Liefernotiz dazu am 27.12.2018: “Gewöhnlich versandfertig in 1 bis 3 Monaten.” Bringen die wohl auch UPS-Rikschahs in Umlauf??!)

Möbellagerung nach der Sznurówki-Methode

Sznurówki, das ist polnisch und heißt Schnürsenkel (mehrere)(Plural). Haben mir meine Kolleginnen auf der Arbeit beigebracht. Ein drolliges Wort mit nem lustig-niedlichen sound – wie eine kindsbeliebte Zeichentrickfigur, grad halt ebenso wie das Ding, um das es geht. Darum noch besser!

Und ein abgerissenes Exemplar geriet mir in die Hände, als ich, diese ringend nach meiner Dose Kabelbinder suchte. Und nicht fand, um damit die nächste Stufe (Ausprobieren mit Pappeattrappe) meiner neusten Möbelei auszutesten.

Also “schnürte” ich den Entwurf und: er gefile 😉

Wär nach der Sofort-Wegschmeiß-Methode nix geworden, dieses szenische Foto. Und beim Fotografieren so mit hin- & reingeraten, denke ich grad: ne ordentliche Sammlung Drahtbügel am Schnürboden 😉 empfehle ich jedem (Stadt)theater. Wegen der Lichteffekte! Stellt Euch mal vor, die werden leicht bewegt – was  für ein magisch anorganisches Geflimmer das auf der Bühne ergäbe!

Ich jedenfalls kann nun dieses Ding mit den vier Flügeln und den dickschwarzen Verschnürung im täglichen DranVorbeiGehen angucken. Und mir die “EndVersion” mit Holz statt Pappe ausmalen. Und feststellen, wo genau der Knicks-am-Fuß in der Brettversion hin muß. Das ist meine bevorzugte Art, etwas Handfestes zu konstruieren: immer in kleinen Schritten, wenn die große Vision irgendwann ins Reale dringen mag.

So nen Riesenkran wie diesen Amsterdamer hatte ich dabei in mind, als ich irgendwann fand, mein grad geplantes Sideboard sollte weg vom Boden, nur auf den Enden der beiden großen Bögen gelagert sein. Und die sollten nach realitätsnahen (Schwer- und Scher-)Kräften designt sein. Also wie auf meinem aktuellen Menue sichtbar aus Mittelsäule und Stabilisierungs”flügel”.

Unterwegs kommen dann vorhandene Gebilde zusammen und spielerische Tests vor wie diese Version mit gelifteten Spiegel:

Ach ja: die große Vision “macht” derweil Plakate, Teil 2:

Dieser nachtblaue Fächer aus vier übereinandergedrehten Ellipsen ergab sich als Kurvenlineal für die Bögen des Boards. Hochgeklappt, aufgefächert und gekippt: die nächste Idee für den (Innen)Einrichter– und Beleuchterpoodle 😉 Décor hier: scaliertes Vogelaugenahornfurnier 😉

Hey – der Kran ist immer noch da! Und crazier than ever!!

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Musik zur Aussicht und à propos DJ: ein Mix aus der Zeit der obigen Aufnahme, geschätzt ums Millenium:

  1. Rinocerose: le mobilier
  2. Moloko: The Time Is Now (RMX)
  3. Colonel Abrams: Trapped `97
  4. MJ Cole: Slum King
  5. Smash Mouth: Walking On The Sun
  6.  Cornershop: Brimful Of Asha
  7. Deee Lite: Groove Is In The Heart
  8.  the Cardigans: Lovefool
  9. Citizen King: Better Days ( And The Bottom Drops Out)
  10. Beck: Sexx Laws
  11. Lou Bega: Mambo #5
  12. the Specials: A Message To You, Rudy
  13. Eminem: My Name Is ***wow – Eminems Song ist volljährig! (1999) Und Ihr wundert Euch..***
  14. Cypress Hill: Insane In The Brain
  15. the Beastie Boys: Sure Shot
  16. Mousse T.: Horny ( Southpark Edit )
  17. Gipsy Kings: Bamboleo
  18. the Good Men: Give It Up ( Batucada Refrescante )

Das Sichtbarkeitsproblem @ home

Neue Designanstrengungen fürs Soodlepoodle-Deckblatt am Tag nach dem zweiten Advent – diesmal ein extrem grafisches Ergebnis. Kurioserweise eins möbelkonstruktiver Überlegungen – das nämliche Gebilde soll ein von vier Füßen/Auflager meiner neust in Angriff genommenen Sideboardvision werden – jaja- unangemeldet mitten im Weihnachtstrubel und Handtaschenmodelsuchen – der frisch wiedererwachte Einrichterpoodle läßt grüßen:

Das Board ist massiv, mächtig und schwer, soll der Eleganz wegen aber (optisch) weg vom Boden- der große charakteristische Bogen soll quasi schweben. Inspiration für die dazu notwendigen Lager bilden frisch erworbene harthölzerne Tischbeinstücke, die ich kürzen & mit seitlich angeschraubten Dreiecken stabilisieren, ins Konische überführen will. Hab ich so ähnlich mal unter großen Brücken gesehen. Oder wars eher auf ner Werft??

Und bevors an Sägen/Ausprobieren-3D geht – grafischer Spieltrieb! Challenge am Bildschirm: bekomm’ ich das als anschauliche Grafik ohne spezifische (Architekten)-Software hin? So als kleine Gehirnübung im dreidimensionalen Zeichnen, das wir ob Mangels an SpezialSoftware mal selber mit elementaren tools erledigen werden:

Schritt 1: den imaginierten Grundriß in die Perspektive klappen, drehen, verjüngen mit Augenmaß, doppeln wegen den angestrebten Senkrechten.  Dann zur Klärung der Verhältnisse den Hintergrund farblich abheben. Anschließend: Kanten ziehen – Sudoku meets Tetris – Hey! ich staune über den jähen Plakat-Effekt!

Weiter: die Hilfskonstruktion in grauweiß verschwindet allmählich & planmäßig “hinter” den angestrebten Flächen, die ich in ihren Helligkeitswerten entsprechend einer imaginierten Beleuchtungsrichtung wähle:

Spieltrieb Phase II: Dekonstruktion. Das Ganze im Explosionszeichnungsmodus – schwedisch Sprängskiss genannt ;-):

Ich laß mich anstecken von.. Zufall und Ordnung. Meinem Wissen um den Begriff Sichtbarkeitsproblem in der Computerei. Hier mal durch reine Imagination/Malerfahrung. Per Photoshop-Handling getestet! Und Seh-Erinnerung an mein Lieblings-RetroGrafikBlog.iso50.com – Naturalmente!

Und – welches gefällt euch am besten? Effekte fast wie im Monument Valley Game 😉

 

Nachtrag durch Wiederfinden™ am Tag danach – ich hab das Sideboard nach hinten verschoben zugunsten eines pinxographischen GemäldeEntwurfs anno März 2015 – damals seitenverkehrt & in einer anderen Farbzusammenstellung entstanden – warum denn nicht mal Aubergine@home?!:

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Musik beim Schreiben heute:

Jay Bliss – Zâmbet De Soare

Liam Howlett: “Dirtchamber Sessions Volume One” , XL Recordings 1999

Bermudafunk am Montag ab 22.00: “Blast From The Past”

Götz Alsmann: “Rom”, Blue Note, 2017