Heute endlich finde ich die innere Ruhe, um mich dem Nähen und Entwerfen des neusten ModeAccessoires mitten im Gesicht so en detail zu widmen, wie sich das beim Nähen per se gehört: Sorgfalt, Genauigkeit und (dummerweise) spitzfindige Finger. Die wachsen mir gerade wieder unter Schmerzen, einfach mithilfe von Geduld: soo lange hab ich die Nähmaschine beim Umziehen nur mitgenommen und im neuen Zuhause irgendwo untergestellt, zuletzt als… Telefontischchenersatz. Und dieses Kratzen mit dem Nagel, um Stoffteile übereinanderzubringen, diese spezielle Handhaltung zum Nadelknotenmachen ins Vergessen und Ungeübtsein entweichen lassen. Nun tut der WiederAnfang weh und ich denke mehrfach diesen Nachmittag übers Flüchegoogeln nach (man will sich ja polyglottly weiterentwickeln).
Es hilft aber alles nichts: beim Nähen braucht man einfach Geschick ob der speziellen Materie, das ist Millimeterarbeit:
Die Gepflogenheit, daß ich wenn schon beispielhaft erklärende, dann = ordentliche Fotos beizusteuern pflege, hilft mir eben durch diesen Anspruch, nicht fahrig zwei schludrig gechnittene BaumwollRechtecke rechts auf rechts zu nähen und ohne zu stecken drei Falten an den Rändern ranzubollern – wie die bisherige Wochenschau ergäbe.
Makroaufnahmen bringen es zusätzlich an den Tag. Nicht nur die gute Naht, auch diesen crispen Stoff und seinen Dreifaltigkeitswurf 😉 Kurz: der Vorsatz, ansehnliche Fotos beizusteuern, bremst mich und hält mich nähseitig vom Pfuschenab. Prima!
Aber da ist wow noch mehr, das die Nähgeschwindigkeit drosselt: ich entdecke Verbindungen. Verbindungen mit völlig anderen Gebieten dieses Universums. Los gehts, und, das bringt dann die Kamera kategorisch ins Spiel, mit diesem Foto:
da nämlich fällt mir ein Falter ein, den ich vorletzten Sommer in ähnlicher “Körperhaltung” direkt vor meinem Fenster aufgenommen hab:
Der hatte seine Flügelpaare auch übreinandergefaltet und manchmal km dieses wunderschöne Rot hervorgeblitzt. Naturähnliches in gefalteten Stoffstücken! Ich war begeistert, angepiekst und “entdeckte” knapp ne halbe Stunde drauf dieses Gebilde, das nun auch die Hälfte neues Titelbild Soodlepoodle stellt siehe erstes Bild oben:
gaaanz klar Theaterkulisse: ein dunkler Berg, der am hell erleuchtbaren Horizont düster drohend aufragt. Man guckt ja unheimlich viel Theater in diesen Tagen zuhaus am Internet, bei mir war der Berg in Mannheim gefertigt, Gaia hieß das fantasetische Setücke.
Dann beim Kleinkramrichten (die Maske soll mit Filtereinlage bestückbar sein, also brauchts einen klassischen HosenEingriff) erscheint dieses freche kleine Ding der Wellen:
Assoziation, Assoziation. Man liest ja viel in diesen stillen Tagen des Harrens @ Home. Ich zwar schon auch, hab da dieslings eher Bücher in Händen beim Regalaufbauen, naja, das ist sowas Ähnliches. Also kein Falter im Hirn, eher ein TextilArchitekturmodel einer klassischen italienischen Hartweizennudel. So ne Art kulinarische Kachel à la Erwin Hauer. Ich hab da nämlich ein crazy Buch eines nudelafinen Architekten namens George L. Legendre.. Was war das doch noch gleich? Orecchiette? Lumaconi Rigati? Fiocchi Rigati? Castellane? Oder eher nur ein Modul für diese Teigmodelle?
Mmmm. Ich glaub langsam, ich muß mir schnell was Nettes Kochen. Und da erscheint das nächste Bild: ganz klar 2 Koch(mütz)e((n)): the light & dark side of the spoon:
Ein perfektes Cover für irgendwas dolldreist Amüsantes zum Thema Küche – wer hat nen Titelvorschlag? Oder vermisst noch nen dollen Aufmacher zum Sequential-Drehbuch? Hätt ich nie gehabt die Idee/Vision, wenn ich heute nicht auf penibel gemacht hätte und die Fadenfarbe passend zum zu nähenden Teilstück verwendet!! Und à propos Essen-im-Bild: gleich mal nach neuen Tutorials von Andrew Scrivani suchen.. ah! Da ein mir neues, gar unter der Ägide von Adobe auf seinem youtube Kanal 😉 Wow
Ergebnis: immer noch keins: das fertige Gebilde entspricht zwar e.n.d.l.i.c.h. meinem Anspruch auf handwerkliche Vorzeigbarkeit, entbehrt aber des angestrebten Tragekomforts ergo der Vorbildfunktion, so daß nun eine nächste Version (die Riemen, es waren die katastrophal verbauten Riemen) angesagt ist. Bis es soweit ist, schau ich zum Runterkommen einfach ein paar ModeMakingofVideos! Man youtube schlicht Making Of Chanel (extrem appealing Makro-Aufnahmen!! Außerdem und à propos: die haben auch die besten Soundtracks/Musikauswahl zu den Clips)
Sprechblase: Boaaah ey, wasssn Gefummel!
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Gute-Laune-Musik beim s.o.r.g.f.ä.l.t.i.g.e.n. Einfädeln, Versäubern und vollständig-bis-i-n-d-i-e-Ecken-Wenden mithilfe eines Pinselstiels heute:
Bobby Shew: “Salsa Caliente”, Mama Records, 1998