Category Archives: Aha-Effekthascherei

Unsere wahren Feinde sind:

Unwissenheit
Hochmut
Begierde
Neid
Hass

Diese Inschrift zu Füssen(!) des Pasewalker Glockenaufbaus habe ich, im Internet herumadrenalierend gefunden auf den überaus erstaunlichen kubischen-panoramen.de. Man muß mit der Maus/dem Finger etwas im Bild herumziehwischen, damit das Ganze in Bewegung kommt, sich die ganze Kugeligkeit des Bildes offenbart und man sich dann auf den Boden zu seinen Füßen 😉 konzentrieren kann.
Es geht um den “Nachhall” zur Schlacht bei Hohenfriedberg am 4. Juni 1745, also nix Neues.

Klassische Fotos davon findet Ihr auf wikimedia.org/wiki/Category:Glockenspiel_(Pasewalk). Aber sich die Welt mal kubisch/polar anzusehen –

Da biegt sich was! Wow is das!

Über 7 Eselsbrücken mußt Du gehn

Es geht ums Gedächtnis heute und was es mit uns so macht. Und was wir mit ihm ausrichten können – an ihm gar?

Das großartige, universelle «Wie krieg ich das Gemüse in die Kinder?» kann man übersetzen mit wie schaff ich es, meinem Wortspielhirn was sperrig/Wertvolles einzutrichtern, das drinne bleibt¿ Bislang gelernt: man braucht einen vorhandenen Anknüpfungspunkt für das Neue, das wäre artgerechte Haltung.

Ein mir jüngst zugeflogenes italienisches Ding, das zusätzlich DEMOmäßig vom “Überbringer” heruntergerattert (mit rollendem R gelesen in 0,3 Sekunden, bitte!) wurde, bekam dadurch den starken Appeal, es selbst herunterrattern zu können, denn, finde ich auf kalbalietuva.com (=litauische Sprache. komm) «durch das Üben von Zungenbrechern entwickeln Sie eine phonemische Bewusstheit, das heißt die Fähigkeit, die kleinsten Klangbausteine einer Sprache zu erkennen und zu manipulieren. Dies ist entscheidend für das flüssige Sprechen und das Verstehen der Sprache.»

Ich würde ädden: jeder Sprache, also andiamo. Sieht erstmal so aus:

„Trentatré trentini entrarono in Trento tutti e trentatré trotterellando”.

Auf deutsch auch ein ziemliches Dingeling : „Dreiunddreißig Trienter betraten Trient, alle dreiunddreißig in leichtem Trab“. Das soll ins Hirn. Und allzeit bereit stehen zum Zungen”schmelzen” (scioglilingua): in der Pizzeria, in der Eisdielenwarteschlange oder sobald jemand “aspetta” ruft. Oder: “subito!

Also muß ne E Brücke her. Nein, nix, was man über Nacht irgendwo einsteckt.

Die 33 trottenden Trienter sind für mich leicht zu merken, sind sie doch Thema des Satzes. Die 7Brücken brauche ich, um die mir ungeläufigen Teile abrufen zu können. Und der Abruf klappt, wenn man weiß, wie & wo man da welche losen Enden zusammenklicken kann. Wie Ihr sehen werdet, ist es locker möglich, diese Punkte gar zu erfinden: aus dem gesamten Stamm der persönlichen Erfahrung, der individuellen Fehleranfälligkeit, des verstammelten Unverständnisses oder auch geschöpft aus reinstem Wissen! Yo! Also los und last for first:

Beim Tippen des letzten italienischen Wortes fällt mir und meiner luxierten ASso* auf: ich habe Trottel und Tellerrand getippt. Überlappend in einem Wort! Wow! Und dann noch in einem importierten gleich italienischen Wort! C.r.a.z.y. + O! Erste E Brücke!!

Dann die Entdeckung: Oh, No – ich habe mich vertippt und L und R vertauscht: es gibt weder Trottel noch Tellerand sondern ein Trotterellando. Dafür (!) hab ich mir mit diesem Vertipper das Grundgerüst dieses Bergriffes gemerkt.

Zum guten Gedächtnis (Vorschlag für ne Gasthaustaufe) entdeckt: eine “falsch” geschriebene terre und Land sind in derselben Schublade. “Terminus-intus” Tusch!

Das französische Verb “entrer” (eintreten) bildet die folgende Brücke zum “Überqueren” des “entrarono”. Das kennt man aus der Schule vielleicht/gerne, seit man zwölf ist.

Freie kindliche Assoziation bringt den Schüttelreim TRari, TRaro! TRarono. Sowas wie ich tute, Du tutest, sie tuten 😉 Fehlt dann nur noch die Einstiegssilbe: en

Trienter heißen trentini, die Stadt nördlich der Alpen Trient, südlich davon Trento. Woher das i für Deutsche kommt.. Call a Linguste! Vielleicht vom Konzil! Demnächst 500 Jahre her!

Die letzte ist keine 100%ige E Brücke, sondern hybrides lexikalisches Gedächtnis: alle (Esel) = tutti e

Fazit durch Gegencheck + Nachlesen der Überschriftenquelle heute:

Bisogna attraversare sette ponti mnemonici

= das Gedächtnis ist ein Esel. Aber was war ein Esel nochmal?

Und die Stelle, wo das hier alles steht, merk ich mir mit diesem 7 Jahre alten…

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Musikhören beim Versuch einer von Lagerfeuergitarrenklampfen verzerrten Erinnerung:

  • Nosie Katzmann: “Greatest Hits”, GIM Records, 2008
  • Amp Fiddler: “Afro Strut”, GENUINE, 2006
  • David Byrne: “Rei Momo, Luaka Bop, 1889
  • Steely Dan: “Katy Lied”, MCA, 1975
  • Laurent Garnier: “Unreasonable Behavior”, MUTE, 2000

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* Hat mir ein Medizinerfreund mal so optimal korrekt diagnostiziert: luxierte Assoziation= nächstes, “ausgekugeltes” Level der gelockerten Assoziation. Perfetto per me: Ich denke sowieso nur schulterlings.m.i.l.e.y.

blb vlk pln zbrnd

Heute: Rekorde zum Anhören. Gehe dazu ins Museum der Rekorde und Kuriositäten im südböhmischen Pelhřimov. Da drinne solls nen Satz aus 52 Konsonanten geben. Keine Vokale.
Ganz schön schräg? Ganz schön schräg!
Oder statt reisen: online anhören. Fernunterricht quasi: https://deutsch.radio.cz/blb-vlk-pln-zbrnd-zdrhl-hrd-z-mlh-brd-skrz-vrch-smrk-v-ctvrt-srn-krc-8543276

Ich bin über alle vermuteten Maßen amüsiert und bastle aus untiger Aufnahme meines erstaunlicherweise vorhandenen äh tschechischen(!) Wörterbuchs Metoula-Sprachführer, Langenscheidtsche Verlagsbuchhandlung 1914, Neunte Auflage, für an den Spind zum ständig Sehen und Lachen & Üben können:

Ich kaufe nur bei den Reichen.

Ich liebe Aphorismen. Die beste sprich knappst-treffendste Beschreibung ihrer, die ich bisher gelesen habe: “..ihre Kürze steht im Gegensatz zu ihrer Tragweite.” Ein A erklärt sich nem B mit: sich: nem A. Super! SuperB!
Will ich auch können! Kann man bestimmt üben! Neue Challenge in den äh FabulierPausen also: kurz und treffend. Das Strukturelement Überschrift kann als nahe Verwandte auch mit. Voilà: Numero uno. Fehlt zur stets angestrebten visuellen Attraktivität nur noch ein, ..äh, wie wärs mit nem T-Shirt-goes-mansion-Icon + rätselhaften…WebDingslogan? Ich denke, der heutige erste A ist ganz gut gelungen. Oder?


Unschärferelation Besteckschublade

Den Kindern mitgeben auf ihrem Lebenslauf: das elterliche Vorbild. Heute: der kreative Umgang mit den berühmten 50% Ordnung im Leben. Vorschlag des Tages: meine Besteckschublade: ohne Trennwände zwischen den Sorten. Das bedeutet: die Löffel mischen sich an den Rändern des gedachten(!) Löffel”segments” mit den Gabeln. Dieses Segment ist somit unscharf gehalten, erlaubt ein Überschwappen der Nachbarn.

NATÜRLICH ist das kein echtes Chaos™ (, denn der hungrige Besteckschubladenbediener hat ja Augen im Kopf), das ist erster Physikunterricht, denn wenn man daraufhin “Unschärferelation” zur Erklärung googelét, kommt man auf Werner, the Heisenberg.

Zitat dazu auf dem Unschärfe-Wiki: «Die Unschärferelation ist nicht die Folge technisch behebbarer Unzulänglichkeiten der entsprechenden Messinstrumente, sondern prinzipieller Natur. Für kein Quantensystem lässt sich im Formalismus der Quantenmechanik ein Zustand angeben, in dem zwei komplementäre Größen scharf definierte Werte haben.»

Kurz: mit Löffeln läßt sich also auch gabeln. So kann man den Kindern nicht nur die relative “Reichweite” des Prinzips Ordnung schon in empfänglichen Alter beibiegen. Sondern mit diesem Hinweis auf “dahinter steckt noch mehr” Neugier aufs Leben machen. Und meine konstante zusätzliche Erfahrung ist dabei: diese vergnügliche Art of Anarchie ist für Kinder ein verläßlich’ Riesen Spaßfaktor.

Beispiel Gruppenfoto bei Parties: “Los, Kinder, foto time! jetzt sagen wir alle: “CHEESE!” Die Kinder grinsen verschwörerisch breit, schauen durch den vorgehaltenen Rahmen in die Kamera und dann kommt unisono ein gutgelaunt-ist-untertriebenes: “AMEISENSCHEISSE!”

PS.:To-do List für die Erwachsenen: wo in unserem Leben kann man solch wahnsinnig zukunftsbildendes Potential a) auch noch entdecken und b) nonchalant ins Leben integrieren, durch eine passende Geschichte dazu. Oder durch simples Herausnehmen der Trennwände 😉

Infografik over 4 Jahrhunderte

Schaubilder, Icons oder Emojis “erklären” heute so viel. Naja, zumindestens versuchen sie es. Und wir versuchen im Gegenzug, ihnen zu folgen, sie richtig zu deuten. Wenn man dadurch tatsächlich mal ein echtes Aha-Erlebnis hat, prägen sie sich (und ihre Autoren) ein. Was nicht allzu oft vorkommt, da gehört nämlich ne spezielle Art der Eignung, der Expertise dazu: Wissenszusammenhänge in Bilder zu überführen. In Bilder plus Text.
Hier und heute sind Euch nun meine chronologischen best-of-“Eckpunkte” so far zu präsentieren:

The ancient man #1: Joseph Furttenbach 1591-1667 lebt sein mittleres Leben im oh, sh*t dreißigjährigen Krieg. Kein Wunder gehts in seinen Werken um hauptsächlich.. Bollwerke – ausgerechnet NACH der Erfindung des Schießpulvers. Anschauung! Französische Zusammenfassung auf hypotheses.org: « Encore un personnage fascinant. »

The present man #2: Andy Brunning, chemistry advisor based in Cambridge, UK, he “create(s) the graphics for the site in my spare time.”
NOTE: Compound Interest’s graphics have been featured on a range of sites, including The Guardian, Huffington Post, Forbes, Buzzfeed, IFLS, io9, NPR, Smithsonian, Vox, The Mail Online, and Business Insider. It also has a monthly feature in the American Chemical Society’s C&EN magazine, ‘Periodic Graphics’.

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PS.: Entdeckt habe ich beide in o-ha! Büchern: Jan Lazardzig: “Theatermaschine und Festungsbau – Paradoxien der Wissensproduktion im 17. Jahrhundert” sowie Andy Brunnings: “Warum riecht der Fisch nach Fisch? ..und 57 weitere Fragen aus dem Küchenlabor”.

Da sind Kekse zwischen den Zeilen!

Nein, keine dieser unsäglichen, täglich zu überwindenden Cookies. Eher frappant auffällige Sinneseindrücke inmitten dieser obskur freakigen Sammlung reine Historie atmender Bilder von..

archaischen ComputerMaschinen, antiken Inschriften, ebensolchen Papyrusrollen, schwarzweißen Wissenschaftlern und Ingenieuren in ihrem Ingenieurs-Element, Faustkeilaufnahmen und die erste Seite überhaupt mit gedruckten musikalischen Noten.

Schaut einfach selber mal aufs Bilderrepertoire von historyofinformation.com

und stellt Euch mit mir vor, daß diese ganzen Bilder eines x-fernen Tages alle von gleichlauteten KI Werken, die IRGENDWAS Artifizielles zeigen, überrollt und daher unsichtbar werden. Könnten.
Aber hier und heute gibt es die Namen in den Bildunterschriften. Denen kann man noch getrost nachgoogeln. Das sind die Kekse des Tages. Meine “Einstiegsluke” in dieses Post: Gottfried_Erich_Rosenthal 1745-1813. Seine “Litteratur [Literatur] der Technologie” gelangte auf obskuren, von reiner Neugier bestäubten Wegen zu mir. Die Suchmaschine meiner Wahl führte dann weiter. Hierher.
Noch nie gehört hatte ich dagegen von:

Mir fällt da ein neues fotografisches Projekt ein – ich lass aber mal die Finger so lange da von, bis mir ein bedeutender Zweck für einfällt. Also so was “Relevantes” wie die 3D-Nachbauten berühmter Persönlichkeiten des 3D Künstlers Hadi Karimi. Die sind ein weiteres gelindes Beispiel für unsere Tage des jungen KI. Was las ich ergänzend zu diesen (jungen Tagen): artist? or promptist?…
Aber ich kann immerhin – so weit geht die Inspiration schon – mal ein ungezielt-selbstgeschossenes Bild hier als Beispiel und Anregungs-Vitamin hier posten:

Na, was könnte das wohl fürn.. Kocher/Halter/Poller gewesen sein und wo für so vor hundertachtundsechzig Jahren? Oder, nächster Gedanke: was hätte ich denn noch so an Lager, das im Ensemble fotografiert etwas Unbekanntes aus früheren Zeiten darstellen kann? Den Sepia-Ton und ein paar gefakte Kratzer drüber – kein Problem siehe erste Experimente aus anno 2013..
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Musik dazu, vorwärts- und rückwärtsgewandt:
Ottorino Respighi: “Antiche danze ed arie / 2. Gagliarda

Verlegs Laminat!

Tät ich Euch jetzt diese weltbekannte Melodie-in-5-Tönen hier vorsingen, hättet Ihr den Salat:
Das Ding bohrte sich dermaßen in Eure Ohren, daß Ihr mich den Rest des/r verbleibenden Tage/s verfluchen würdet.
Also mach ich es Euch lieber schwer und poste DAS:

..reicht völlig aus, wenn man angesichts der paar Noten ne Gefahr-im-Verzug wittern kann! Kontrafaktur wäre der technische Ausdruck, den ich vor vier Tagen zum ersten Mal dazu verschwommen vernommen habe.

Klingendes a-moll zu nem Eb7 – nah am Cluster!

Gesprächskonzert – sowas müßte man mal in die olle Schule reinmischen! Is aber nich: zu fett! Siebzehn Mann! Plus Instrumente! Fach natürlich Musik. Aber zum Glück gibts das grad online– noch bis Anfang April irgendwo zwischen Ostern & Şeker Bayramı zu hören: ne exzellent “bebilderte” Stunde zum Thema “Arrangement”. Wir lauschen Rainer Tempel, wie er mit der HR-Bigband im Rücken erst erklärt, das dann vorspielen läßt file_under Bauteile demonstrieren. Und dann kommt alles “zusammengebaut” hinterher.

«Sie (die Stunde) beginnt mit dem alten Jazzer Wolfgang Amadeus Mozart» moderiert Jürgen Schwab an.
Und Bach und Hindemith und Duke Ellington, Jelly Roll Morton (der selbsternannte ähem Erfinder des Jazz), Kurt Weil, die Beatles, Freddie Mercury, Bill Holman, Fletcher Henderson, das berühmte Ben Webster-Solo, Shout-Chorus, Billy Strayhorn, Sonny Rollins schwirren auch noch vorbei. Alternierende chromatische kleine Terzen. Die schnellsten Instrumente der ganzen Band, Call And Response. I Got Rhythm, Fläche in F#-sus, maximale Entfernung zu C-Dur…Themen, vierstimmig in den Trompeten harmonisiert, der ominöse Tristan-Akkord, schlaflose Kritiker, Grundtonfahndung….

Jazz! 😉

Ich hab aus meiner wilden Konzertfotografiezeit noch einen Daumennagel mit ihm am Piano in einer Ecke meines Rechners entdeckt – man schrieb Mannheim, den 11. April 2006. Da gabs Rainer Tempels “Eleven” in der Mannheimer “Klapsmühl am Rathaus“. Ich erinnere mich noch an Ed Partyka, der ob seines überdimensionablen Tuba-Instruments vor der Bühne Platz genommen hatte. Platz nehmen mußte. Sehr memorabel! Wo ist nur das Foto? Das war mein Titelbild für die Galerie damals! Egal,

Rainer! Chapeau ’24! Mehr davon!

Gibts immer noch als Album in dieser Fußball-Formation! Hey, Olaf!

PS.: zum Spotlight-Konzert: Schade, daß das Publikum die Witze nur zu 30% “kriegt”. Oder hört Ihr vielleicht jemand lachen bei..11:18, bei 27:48 oder bei 30:11….?
PPS.: bon mot Herr Tempel: «Komponisten sind großartig, Arrangeure sind…. Bittsteller. »
3PS: Wikipedia zu besagten Tristan-Akkord: “Die Deutung als Vorhaltsakkord hat den Vorteil, dass sich der Auflösungsakkord zwanglos in einen Kadenzverlauf einfügt, wurde aber auch oft kritisiert, weil die Auflösung wegen ihrer kurzen Dauer zu wenig Gewicht hat, um als Hauptakkord empfunden zu werden.”

Yo! Schade!