Monthly Archives: August 2014

Spatz und Hund und Chinastrolch in liebevolle Hände abzugeben

Hätte ich echt nicht gedacht. Daß diese beiden kleinen Gebrauchsgegenstände in einer solchen Grandezza darzustellen sind! Der eine, le Spatz mit Kronkorkenbügelschwanz, völlig aus der Mode, der andere, einfachst gefertigte “Rollen”hund zerkratzt,  “bespielt” und durch diese Kombination kurz vor “schäbig”, sein Alter schwer einzuschätzen. Während wiederum beim anderen die Vorstellung schaudern macht, in welcher Art opulenten Kitsch er sich in “Original-Umgebung” befunden haben muß..start-89990002-aAber so fotografiert paßt alles: eine “Provenienz” suggerierende, sorgsam ausgesuchte und zusammengestellte Umgebung schafft das. Und die frisch aufgenommenen Fotos sind erst der Anfang – da scharrt nämlich schon die Postproduktion mit den Hufen und ärmelhochkrempelnde Experimentierlust juckt unter den Nägeln.. Wie-ha!start-89990002Eine Fundusverkaufsgelegenheit am letzten August-Samstag ist mir Anlaß, es mal mit “Produktfotografie” zu versuchen. Denn ich habe beschlossen, einst lustvoll Erjagtes wieder in Umlauf zu bringen, nachdem es nun fast zwei Jahrzehnte – mein Fotoarchiv läßt eine überraschend genaue Datierung zu – in Kisten verbrachte. Die Gelegenheit, es einmal, weniger “marketechnisch” ausgedrückt, mit dem klassischen Stilleben zu versuchen.

Dabei bricht aus mir der Bastler hervor, der Experimentator, der Stauner über die Möglichkeiten, den erzielten Aufbau dann fotografisch weiter dadurch zu verfremden, indem man ihn aufnimmt, mithilfe der fotografischen Technk in etwas anderes, ein Bild, überführt. Damit nicht bloß eine Dimenson weg”läßt”, sondern so den einfachen Gegenständen, die dieses Ensemble bilden, die man zurechtgezupft, arrangiert, flachgezogen oder geknüllt hat, eine völlig neue optische “Bedeutung”, ja, nahezu eine Aura gibt.

Wenn es etwas gibt, was mich an dieser “Disziplin” fasziniert, dann das.

Und anbei: das ständige Ausschauhalten – und Ausschau-gehalten-haben-  nach .. Requisiten? Ja: Requisiten, aber in einem weiteren, metatheatralischen Sinn gefaßt. Eher im Sinne von: Hintergrund-Baumaterialien. Dabei kommt schlichtweg alles in Frage, was Farbe, Textur, oder so etwas schwer zu Beschreibendes wie “Beleuchtungsvorzüge” hat. Im fertigen Bild gar nur ein prima Bokeh ergeben kann. Wie zum Beispiel impulsiv/intuitiv gesammelter Kaffesatz. Schaut mal, wie prima, irgendwie vertraut (aus Vampirfilmen?) und doch exotisch der sich bei diesem Foto der “öffnenden Hand” macht:

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Wie oft beim Endlich-Selber-mal-machen ist der Lerneffekt deutlicher, emotional verankerter als beim Lernlesen und ich denke, von einer Binsenweisheit überrascht ;-) : Ist es nicht eigentlich IMMMER die “richtige”, passende Umgebung, die den Dingen zu ihrer eigentlichen Strahlkraft verhilft, eine Umgebung, die das Wesen der Einzeldinge hervortreten läßt, verstärkt, ihr Wirkungspotential offenbart?

Für die frisch wiederentdeckten Flohmarktfunde aus Kisten des eigenen Keller macht es Spaß, passende Umgebungen zu “bauen”. Einen Glücksfall kann man den Fund dieses Zeitungssausschnitts von Neunzehnhundertfünfunddreißig (!) bewerten, der perfekt in Farbe, Zerknitterung (das Ding war kinderfaustgroß in eine Papprolle geknüllt) und als “antiquarischer” Background fungiert. Nicht optimal wie bei diesem Bild als Startversuch unten,

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dann aber später, nach einigem Umstellen als Unter- und leicht unscharf gehaltener Hintergrund des Hundes and more – siehe oben.

Wie die Vorfreude auf ein Puzzlespiel mit unbekannten, noch zu entdeckenden oder umzufunktionierenden Teilen ist mir diese besondere Art der Fotografischen Gestaltung: einen fotografischen Schatz, oder ne coole Idee gleich zu Anfang der Fotosession mit den Flohmarktsachen entdeckte ich schon beim Auspacken: die besondere Fotogenität in altvergilbte Zeitungen rundgewickelter Trinkgläser. Dieses Motiv und seine Möglichkeiten sind bei Weitem noch nicht ausgelotet.

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Ja, ja, Allgemeinplatz: man kann im selbstgemachten Studio alle Parameter selbst bestimmen. Das wiederum bedeutet für den Fotograf eine völlig andere Situation, verglichen zur Motivjagd im Freien. Nur die Fantastie und eventuell nicht vorhandene, doch imaginierte Requisiten setzen Grenzen. In diesem Fall die Herausforderung, alte Hintergrundstücke zu alten Protagonisten zu finden. Niemals zum Beispiel hätte ein frisch gewischter, makellos neuer Untergrund den Vintage-Faktor dieses Glases mitverstärkt wie hier:90000012

Oder altes Seidenpapier, das mit digital erzeugten, halb transparenten Passepartout dem gläsernen Handtuchhalter zu einem, wie schreibt man so schön klischeehaft wirkungsvollen Auftritt verhilft. Und der Glasstab gleichzeitig einen interessanten himmelsblau-schluckend “Schatten” wirft:

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Oder man hat das Glück, irgendwann auf dem Flohmarkt Tapetenreste zu finden. Auch wenn die kaum fürs “kleinste Zimmer des Hauses” ausreichen, empfehle ich allen fotobegeisterten Studiofreaks/Nerds dennoch dringend die Anschaffung:

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Ebensowenig sollte man an ungewaschenen ;-) Baumwolltaschen aus den Achtzigern (?) vorübergehen. Vor allem, wenn es im Fundus schon “Party-Gabeln, Qualitäts-Stahlware” aus den, ich würde sagen Sechzigern gibt:

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Aber es müssen nicht nur betagte Hintergrundmaterialien herhalten. Eines meiner bevorzugten  Mittel zur “modernen” optischen Aufputzung ist und bleibt seit diesem Postkartengaleriebild von 2010 die Blisterfolie:

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Gegen das Licht aufgenommen immer wieder eine optische Freude: geordnete Struktur und und unregelmäßiger Patina-Effekt gleichzeitig. Im Unscharfen organische Wirkung. Und gleichzeitig Maßstab, um die “Lebensgröße” der Porträtierten wie oben bei dem “Streichholzbriefchen” mit Gitarrenplektren einzuschätzen.

Eine “schmackhaft” gemachte Produkt Stillebenfotografie ist AUCH ein Geschmacksbilder, ein Serviervorschlag..

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Musik beim Schreiben heute:

Jim Kahr: “Back To Chicago”, Acoustic Music Records, 1992

Dr. John: “Television”, GRP Records, 1994

Van Morrison: “Days Like This”, Polydor, 1995

It´s not your job to understand but to shoot the people who try to stop us, right?

Eine typische, markige Verkündigung des Chefs [4:06] auf dem Weg zur Arbeit (Kann man wie ich zum Notieren als Subtitle mitlesen). Zu welcher Arbeit denn? Nun: Großer Autoklau, fünfter Teil. Praktisch: man kann von zuhause aus “arbeiten”, braucht grad mal PC/Konsole und die SpieleROM.

Schön: diese Konsolen- und PC- Spielverläufe können wie Filme aus den angefallenen Daten mitgeschnitten und hochgeladen werden. So haben alle mit Internetzugang was davon. Ein neues Feld der Online-Weiterbildung ;-) Und: Wow, was ich alles simultan kann, indem ich nur diese Filmchen hier “einbette”:

  1. Werbung! Werbung? für GTA V – bitte hinterher selbst entscheiden!
  2. “Elternabendinfos” für ahnungslose ebensolche “ambitionierter” Teenies,
  3. endlich Google Analytics auf meiner Site (ist ab sofort beim Youtube-Einbetten incl. Steht das irgendwo? Wie immer: in den Tiefen der englischen AGBs),
  4. PC-Info-Veranstaltung im rasanten Demo-Modus: wie weit ist die Engine schon?
  5. Walkthrus sind out, die Produzenten Power-User “drehen” jetzt Promo-Filmchen gleich mit ihren Produkten. Ist ja alles eingebaut…
  6. Physikunterricht. Denn die ist die Grundlage der Weltenkonstruktion dieser Spiele.

Wir frischen auf: unser zugewandertes Englisch: Heist. Sniper. Und als kopfkratzend verzweifelt fluchendes Fazit [9:40] auf die Folgeleistung anfänglicher Arbeitsanweisung:

I don´t know how we got roped into this shit!!

Nota bene: Alles nur ein Spiel, wenn auch erst ab 18+. Denn, wenn man etwas genauer darüber nachdenkt, was man da erblickt, fällt Ungereimtes auf:

  1. nach dem ersten Schuß würde eine realistischer eingestellte KI die Leute in Deckung hechten lassen. Nicht erst Gegenfeuer, wenn fast alles getan ist, nur so, zur dramaturgisch angesagten Spannungssteigerung.
  2. Auratische gelbe 3D Geisterringe zeigen schwebend/arcadig den Weg. Auch im Trüben draußen im Hafenbrackwasser dem frisch gekaperte U-Bötchen..
  3. Man hat immer (Handfeuer)waffen mit. Auch, wenn man nur ein Badetuch am Leib trägt, versteckt sich darunter? auf Knopfdruck ein Waffenarsenal von Brechstange bis Panzerfaust.
  4. arbeitgeberfreundliche Verbindung zum Boß: die in allen Aggregatzuständen funktionierende Headsetverbindung. Sowas läuft doch unter heimlicher Lehrplan, oder?? Beruhigendes Plus: da kommt auch im Game null Nomophobie auf. Also, das wär was!!

youtube-screenshot-gta-merryweather
Man schaut und staunt, was da alles -auch visuell, so vonne Schauwerte her geht. Hier unten läßt vor allem der schnelle Schauplatz- und Personen/Rollenwechsel staunen, was im Jahr 2014 der Heimcomputer so alles kann:

youtube-screenshot-gta-predatorEgal, wieviel da ramponiert und eigentlich als Hehlerware Gedachtes schrottreif geknüllt eingefahren wird: beim letzendlich erfolgreichen  Übertreten der Ziellinie gibts die amtliche Meldung:

“Mission Passed.”

Mit “Leistungsnachweis” als Abhak-Liste der “Einzeldisziplinen” unten drunter. Bei obiger folge der doch schwache Trost (=Häkchen) zur schwammigen Aufgabe: thin the herd

Ok, Leude: das war ein Infotainment-Beitrag zum State-of-the-Art Autoklau Virtuell.

Und à propos angesichts eventuell aufkommenden Subkulturverdachts: diese 9 Clips wurden bis heute zusammen  3.318.610 mal angeschaut. (Nachtrag: am 11.2.2016 sind wir bei Summasummarum 25.520.342 Klicks, am 22.Dezember 2017 bei 38 Millionen, 807 Tausend und 811)

Mit nun im Abspann diversen Stunts subversiver, wissenschafts-affiner Zocker, die nach Feierabend nun die fantastische Elastizität der Geräte und damit im Zusammenhang stehende schwindelerregende Kamerafahrtenmöglichkeiten errechnen lassen:

youtube-screenshot-gta-explosive_barrel_glitchDoch-  oh Freude: das ist noch nicht alles: irgendwann wird einigen Spielern das fiese-Missionen-erfüllen langweilig. Und man probiert (und zeichnet auf), was mit dieser wundersamen Technik noch so alles geht, zum Beispiel:

Glitches entdecken: Programmierfehler, die Schlupflöcher in der virtuellen Spielewelt erzeugen. Durch diese kann man in diesem Fall unten dann seine Figur hindurch ins abwärtige, fehlprogrammierte Nichts treten fallen lassen:youtube-screenshot-gta-fall_through_the_glitchOder, ganz erfrischend entdeckt: die etwas makabre Test-Vorführung, bei bester Gesundheit bleibend überfahren zu werden. Gefühlte alle 20 Sekunden. Aufprall und Torsion dann in Zeitlupe mit KameraDollyfahrt ringsum. Das ist spielgewordene Datensparsamkeit, denn: Selbstkollision ist zu rechenintensiv. (Damned, wie heißt dieses Aufprall-, Hochschanz-und-Landen-auf-stark-befahrenen-Kreuzungen-Demolierungsspiel der ausgehenden Neunziger Jahre nochmal?)

Ta-dah! zwischendurch Sprachunterricht: ein dash Spanish: atropellos = das Überfahren(werden)

Mein grotesker Favorit hier: bei 5:30 Aufprall mit äh, mitgeführter. locker geschulterter P.a.n.z.e.r.f.a.u.s.t. Grotesker noch: das Hochgeschleudertsein in Zeitlupe. Leicht gekrümmte Liegen in der Luft. Die Kamera schwingt sich mit auf nach oben, erfaßt “Flieger”, Auto und Strasse weit drunter. Matrix zum langsamen Selberbiegen;-)

Das ist kreative, wenn auch etwas aus dem Ruder geratene coole Kampfchoreografie! ;-)

youtube-screenshot-gta-atropellosDann: Kunst! Das muß Kunst sein! Denn: man verläßt das SparRing: Springen, hüpfen, fliegen. Rempeln, hechten. Alles im unpassenden Moment. An unpassenden Orten. Weit draußen vor irgendeiner vernünftigen Geschichte. Virtuoses Haus”aufgaben”schwänzen: nix Heist. Nix Autoklau. Nix GoTo Airfield etc…

Jetzt wird wirklich gespielt: die KI macht dazu, äh, Dialoge? Schreie? Mh. Eher Wortloses. Ratloses, sinnlose “Entsprechungen”. Eingeblendeter Kommentar zur Spaßsteigerung:

Note: I didn´t edit any of of the sounds here:

youtube-screenshot-gta-quality_time_with_michael

Die fantastisch skurrilen “Verrenkungen” und bizzarren Körperhaltungen zum Thema Rag-Doll-Engine gibts hier als kleinen Ausflug in die LA-Noire-Serie am, äh, unauffällig programmierten U-Turn des Tagesverkehrs am Ende der Main Street:youtube-screenshot-gta-la-noir_more_quality_timeOk, einen noch: 9 Minuten 43 Rigid-Body-Physikunterricht zum Mitstaunen: große Vehikelz wie die Lemminge von frisch programmierten, hohen Bergen herunter der äh, Gravitation und dem Rebound überlassen (Obacht: nichts für Publikum mit Höhenschwindel):youtube-screenshot-gta-driving_big_vehicles_offEin perfekter Cocktail aus 4-Schanzenspringen, James-Bond-Ski-Verfolgungsjagdfeeling und Wingsuitstunts MIT Verfolgerkamera. Winner! ;-)

Doch halt! DAS ist der Burner: Back To Minigolf mit Monstertrucks: im Nadelstreifenanzug Safthütten ihrer Ikons beklauen:youtube-screenshot-hauling-giant-orange-ball

Bildrasterfahndung mit Fischbällchen

Immer sehr angenehm, von Fotokollegen überraschend zu irgendwas Interessantem mitgeschleppt ;-) zu werden: auf der heute besuchten Outdoor-Fotoausstellung im Mannheimer Luisenpark die Schreib-Anregung: ein besonders großartiges Foto fesselt mich, weckt meine Bewunderung: Licht wie auf alten Ölgemälden von Tizian, Dramatik, Brutalität, Wunder der Naturfotografie, pure Kraft in Bildform gebracht: zwei Haifische schlingen sich (im wahrsten Sinne des Wortes)  durch einen glitzernd sich windenden Fischschwarm. Die Idee: ich, wieder zuhause angekommen, konnte mir, wie vor Ort schon gelassen vermutet, den Namen des Fotografen nicht merken, mag nun das Bild und den Urheber mit folgendem Experiment im Netz finden – und das beschreiben:

Ich “zeichne” das Gesuchte aus dem Gedächtnis mit Adobe Photoshop nach, und werfe es Googles Bilderähnlichkeitssuche vor. PLUS beschreibender Tags. Die gehören zum Test dazu.

Ich starte, möglichst ähnlich des erinnerten Bildes mit einem quer liegenden Rechteck. Geschätzte Proportion: 454 zu 340 Pixel und der erinnerten “Wasser/Bildfarbe” 7a949c:soodlepoodle_paints_shark-b

Dann nachbelichte und abwedle ich die groben Hell/Dunkel-Verteilungen:soodlepoodle_paints_shark-f

der große Bogen ist besagter Schwarm, der helle und der dunkle Fleck unten links die beiden Haie. Ich lade es hoch & tagge mit “shark attack”, schlage als drittes Schlagwort “swarm” nach. Unter den damit gefundenen Bildern im Netz finde ich Ähnliches mit der treffenderen  Bezeichnung “sardine school”, ein paar Bilderfunde weiter den Fachbegriff “bait ball “. Aber nichts Passendes.

Also verfeinere ich das Bild aus meinem Gedächtnis, füge die Umrisse der beiden Haifische und das Glitzern des Schwarms mit dem “Impressionistenpinsel” ein..

soodlepoodle_paints_shark-h

Dieses lade ich nun hoch mit den als treffender gefundenen Beschreibungen shark attack, sardine school, baitball

Resultat: zu wenige, aber immerhin ermutigende Ergebnisse. Ich entferne die Angriffe und die Haie zu sardine school bait ball.

Ah- jetzt sind wir auf der richtigen Spur!

Scrollen, scrollen, scrollen (Nachtrag vom 10.11. 2018, also vier Jahre später: den folgenden Abschnitt lass ich aus historischen Gründen so stehen – das Bild ist da nämlich verschwunden)  Da! Acht Bildschirmseiten runter. Mitte. Ok, etwas grüner bei die Fische wäre der schnellere Weg gewesen: seht selbst auf http://agusbudiawan.wordpress.com/2012/03/28/focus-on-the-sstonishing-beauty-of-wildlife-photographs/ Da sind sogar noch sechs Bilder genau dieser Ausstellung mehr zu sehen. Und nicht mal die besten ;-) Und nicht mal legal ;-/

Legal wäre – ich lade den Fundort des Originals in der Google Bildersuche hoch und finde es (2018 auch hier nicht mehr) auf standard.co.uk. Da erfährt man auch den Namen des Fotografen dieses sardine run Dramas: Doug Perrine.

Und auch, was “aus dem Bild geworden ist”: Wildlife Photograph of the Year

PS.: Ich bringe beide Bilder zur Deckung, um den “Stand der Ermittlungen”, das heißt, die moderne technische Power, Ähnliches zu erkennen, aufzuzeigen:soodlepoodle_finds_sharksDas Rechteck rechts/oben: meine “Zeichnung”, das deutlich blauere Rechteck unten/links: das Gesuchte.

Fazit:

  • moderne Suchmaschinen “erkennen” ähnliche Bilddateien zwar, aber genaue Deckung gibts da wohl nur werksseitig – da sind zu viele Bilder unterwegs im Netz, getagged jedoch finden sie freudig(?)-erschreckend schnell brauchbare “Verdächtige”.
  • Ausschnitte werden als Ausschnitte erkannt (das finde ich nicht so selbstverständlich) und das größere Gesuchte gefunden/identifiziert, solange Suchbild und Gesuchtes sich zu einem großen Teil überdecken. Im Fall hier schätze ich, daß 70%  der Flächen beider Bilder sich überlappen.
  • Die Hell- und Dunkelverteilung und Farbgebung einer Bilddatei sind, zusammen mit den Bezeichnungen der Bilder, die von den Usern oder Kommentatoren angefügt werden, die Hauptkriterien, nach denen eine Suche Bild-nach-Bild erfolgreich sein kann. Wenn ich mein Bild mit der “richtigen” Farbe versehen und keinerlei Beschreibung angefügt hätte, wäre dieses Suchergebnis herausgekommen. Erstaunlich: die mühelose (da statistisch wohl klare) Zuordnung ins Maritime..
  • Daß ich das Bild auf einem privaten Blog gefunden habe und NICHT auf einer offiziellen Seite, sei es auf der Fotografenseite selber oder auf einer der großen Verlags- oder Tageszeitungen, ist für mich symptomatisch für die Beschaffenheit des Internets des Jahres 2014:  a) mit seiner Unverhinderbarkeit der Informationsverteilung, dem b) vollständigen Verbla(s)sen eines Unrechtsbewußtseins, wer was hochladen darf und c) den verdienstreichen(?) Bloggern, die das mit dem Taggen ergo: Know-How-to-Gefundenwerden wohl besser drauf haben als die Fotografen. In diesem fischigen Fall ist der Fotograf ZU genau, denn sein Bild ist mit “bronze whalers, or copper sharks, Carcharhinus brachyurus, gulp mouthfuls of sardines, Sardinops sagax, as they charge through a baitball, showering fish scales and blood into the water, S . Africa do” getaggt. Und: wer bitte sucht denn – außer Fachmänner und Journalisten –  mit auch nur einem dieser Begriffe?? Nochn Nachtrag: googelt man wiederum diese Beschreibung, landet man nicht chez Doug, sondern auf dieser Seite. Weil der Fotograf seine Beschreibung/Seite geändert hat. Ergo: was Wichtiges online sollte immer an derselben Stelle wiederzufinden sein.
  • Bilderfinden, wenn es kein typisch deutsches Motiv ist, funktioniert auf englisch am besten. Und: durch Kenntnisnahme der Fundstückbezeichnungen kann man sich näher an die passenden Ausdrücke heranarbeiten.
  • ..und bringt als Serendip des Tages den einen oder anderen kuriosen Fung:
  • den Unterwasser-Jesus (“Für die Bronze wurden verschiedene Medaillen, Schiffselemente [Antriebsschrauben von U-Booten der US Navy] und Kirchenglocken eingeschmolzen”). Den kenn ich incognito seit fast 20 Jahren: vom Cover der CD “Empty” der Band “God Lives Underwater”. Jetzt kann ich endlich mal bequem nachlesen, wo der ist (ein ins Leere führender Link zur geschlossenen panoramio-Site) und wie da hingekommen. Auf der CD selbst: No Information. Noch nicht mal der Fotograf ist genannt – ich hab grad nachgesehen. Das waren Zeiten – da blieb Geheimnis Geheimnis harhar.
  • und das Unterwasserbügeln – auch der Link ist obsolet, man kann aber den Satz hier in Klammern googeln und… ta-dah! (“50 boards beside the wreck of the Waikato awaiting their ironers”). Da kann man endlich mal erfrischend stupide Hausarbeit umorganisieren : erst im Aquarium (!) in nobler Gesellschaft plätten, dann trocknen ;-)

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Musik beim Updaten, Link-Checken & Nachtragschreiben am 10. November 2018:

Nightmares On Wax: “Smoker’s Delight”, Rough Trade, 1995