Nadel und Fadel

Pläne machen, Material sammeln, Zeit verstreichen lassen. Dann, irgendwann ist es so weit: plötzlich säge äch 5mm--Holzstäbchen in 7cm-Stücke, auf denen noch eine Preisprägung in oops DM steht.

Es geht um ein rasterig vorgebohrtes Stück Nußbaumholz, das per Dicke und Größe ideal für ein Nähgarnrollenbrett augesucht/entdeckt wurde.

Denn Übersicht und Farbgourmandise beim Nähen – ein Muß!

Ein Brettstück, das – in kaltbluetig geplanter Voraussicht vor der Mitnahme vorgebohrt (Fundort: eine Schreinerei mit Ständerbohrmaschine) – nun locker 2 Jahre herumliegt. Bei mir. Also das Kriterium ordentlich vorhanden vollstens erfüllt 😉

Wann zu solchen “Start” Aktionen der Impuls auftaucht und woherderdann kommt – ich kann nur mutmaßen. “Impulsiv” als Begründung reicht heute locker als lapidare Erklärung für alles Private aus, wobei ja eigentlich die Ursache genau dieses Impulses als eigentlich Spannendes zu Betrachten wäre. (..)

Ganz banal bei mir this time: neuer alter Stoff aus dem Second-Hand-Kaufhaus schneit herein! Dabeigabe, ultra old school: ein herren(=magazin)loser Schnittmusterbogen, fantastisch vintagely vergilbt in den zurückliegenden 30-something Jahren, fantastisches Chiffregewirr aus für Laien unbekannten Welten:

Nun denn, das Fotogene eines solchen Brettes – mit dem Farbkreis als Platzierungsguide für die bunten Garne – ist schwer vom Platz/der Hand zu verweisen. Aber Längenunterschiede und “störende” Spulen- und Etikettfarben bringen mich auf die Idee der grafischen Raffination: nur die Umrisse und Farben ausgesuchter Rollen lasse ich gelten und überführe das Motiv in eine reine grafische Angelegenheit (wie oben das Foto, da sind die Kanten digital verstärkt):
Das oben die ersten schnellen Entwürfe. Unten eins, das es weiter geschafft hat:
Dieser Plan bedeutet zuerst mal: Klickerei. Pfade wollen erstellt werden, deren Verlauf ich anschließend als genaueste Flächenranddefinierung nutzen werde. Drüber und drunter geschichtet kommen dann Farbverläufe und Anleihen an die Originalfarben- hier hauptsächlich die der drei Rollen in den Grundfarben blau rot gelb. Anschließend beginnt das lustvolle Herumdrehen, Verschieben, Färben..

Zupfen & Ziehen, Knittern & Knüllen 😉 . Mal sehen, was es davon demnächst aufs Soodlepoodle-Cover schaffen wird. Dieo ben sind schon nah dran..
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Gute Laune Musik beim Farbgourmandisen heute:
Franz Schubert: 10. Streichquartett Es-Dur D87 / 4. Allegro

Jamie Lidell: “Jim”, WARP, 2008 -HÖREN! HIER!

diverse: “The Bossa Nova Exciting Jazz Samba Rhythms Vol 1“, Rare Groove Recordings

Nachtrag: ach so, die Stoffreste: aus denen ist außer dem Erhalt ner Besäumung und ein überstandener Waschgang zur Loswerdung der stinkenden Appretur noch nix geworden. Drei davon hängen erstmal am Fesnter und tun Gardine spieln.