Wenn die Dinge uns ungefragt sagen, was wir mit ihnen tun sollen

Neue, nie gehörte Begriffe zur Beschreibung der Gegenwart ziehen mich immer an. Heute die im SPIEGEL Podcast von Frau “dasnuf” Cammarata erwähnte Affordanz, im vorliegenden “Fall” die Affordanz eines, äh, bestückten Wäschegestells.

Die Dinge sagen uns, was wir mit ihnen tun sollen; sie haben nach dem Gestaltpsychologen Koffka einen Forderungscharakter, nach Lewin einen Aufforderungscharakter. So ist z.B. ein Sessel eine Affordanz für das Sitzen, die Schere für das Schneiden. liest man auf https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/affordanz/320

Und angesichts eines so bestückten Wäscheständers… und wenn man dann noch ordentlich mental geladen hat, ist es tatsächlich no kidding schwer bis unmöglich (sagen meine KollegInnen), sich mit dem “Wissen, aufgefordert zu sein”, zu entspannen. Also ohne vor dem Abhängen können noch schnell vorher abhängen zu müssen.

Tja Leude: DAS ist wohl die Gegenwart. Mein Gedanke:

Kauft Euch eine Tüte “Affordanz-Resilienz” oder – antike Rhetorik & noD – trainiert Euch, alle Fünfe gerade sein lassen können @ home. Da gibts bestimmt Coaching für

s.m.i.l.e.y. s.m.i.l.e.y.

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Musik gegen die Käl te heu te:

Maxwell: “Urban Hang Suite”, SONY, 1996
Prince: “Around the World in a Day”, Warner, Paisley, 1985
Talking Heads: “Speaking in Tongues”, SIRE, 1983 ich empfehle wie immer und unbezahlt und begeistert den Konzertfilm dazu.
XTC: “Transistor Blast: The Best of the BBC Sessions”, Cooking Vinyl, recorded1977–1989, compiled 1998