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Short Attention Spam – oder die plötzlich willkommene Pendelbewegung des Geistes

Stellt Euch vor, ich hätte diese Seuche der Neuzeit, diese ewig fahrige, rasend-machende Unaufmerksamkeit, kurzbezeichnet mit Short Attention Span “umgebaut” zu einem meiner wichtigsten “Werkzeuge” beim Malen solcher Bilder wie diesem:

ysp-scanp-170315-454b-r6v2rStatt “nur drei Minuten aufmerksam sein können” zu “…aufmerksam sein wollen”. Denn warum bremse ich mich immer, wenn ich bemerke, daß ich Lust bekomme, in aller Ausführlichkeit leere Flächen auf meinem pinXoGraphischen Blatt des Tages™ mit fleissig eingeübten, routinierten, kleinkarierten Bewegungen sprich Mustern zu füllen? Fleuchlings also genau vor der menschlichen Eigenschaft der Kontinuität, anhaltenden Arbeitskonzentration und Akribie, die man beispielhaft No.1 beim mosaiquen Fließen orientalischer Muster oder b) beim Fusseln-aus-Kohlebergen-Retouschieren benötigt, um die Arbeit den Meister loben zu lassen? Warum denn also die Herstellung von Bildern und Werken vermeiden, die dadurch doch geordneter, besser, effektiver, ja: überhaupt erst zu Werken werden? Nun: weil dieses Vorgehen nicht gilt, nichts nützt für die PinXoGraphy. Hier liegt der Anspruch versteckter, indirekter, erst bei/nach längeren Betrachten zu erkennen. Da ist die Wiederholung tabu. Kurz gesagt. Jour et règle fiXe.

Denn interessanterweise – so kommt es mir wie eine Entdeckung für die Kunst vor – läßt man beim Bilder-an-Wänden-oder-Display-Anschauen das streng Geordnete (in sich) los, will mal anderes Futter und freut sich, von ansonsten allerorten vorrätigen Klischees mal befreit zu sein. Man sucht Erfrischung! Irgend etwas, an dem man mit den Augen herumknabbern kann, jäh erwacht von diesem Stimulus. Und gleichzeitig vielleicht bemerkt, daß das persönliche Sehen nur allzuoft eingefahren, eingerostet, nur auf zweckgebundene Wahrnehmung (Vorsicht/Umsicht im Verkehr, Preis- und Infosuche, Gesichtererkennung) eingerastet ist. Auch, daß man Bilder privat wie öffentlich wie geschäftlich zum Ausgleich, zur Vertrauenserweckung, zur Beruhigung mißbraucht. So zumindestens geht es mir, wenn ich beim Malen irgendeine Guck-Routine rieche.ysp-scanp-170331-465b-r2v2r

Also nutze ich den Span dazu, genau dann, wenn er greift/einsetzt, einen frisch vom Vergessen gereinigten Blick aufs Blatt zu richten und wie bei Erstbegehung einen nächsten, ersten, weiteren Schritt zu tun. All at the same time.

Das ergibt ein Bild, an dem sich die Überraschungen überlagern. Und genau dafür mach ich das ja.

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PS.: die Fehlcshreibung des Span zu Spam im Titel heute fand ich sehr reizvoll, hilft das falsche “m” doch, eine menschliche Un-Fähigkeit als Müll, Belästigung zu bezeichnen, die an manchen anderen “Stellen” überraschend nützlich eingesetzt werden kann. Oder durch die “Bezeichnung” Spam als eben genannte, kommunikationstechnikgestützte Seuche nochmals explicit getaggt wird.

OK, eins noch. Ein wieder farben”frohes”, passend zum fantastischen Wetterchen heute:ysp-scanp-170331-465d-r2vnr_____________________________________________________________

Musik beim sekundenweise Unaufmerksam sein:

Tiefschwarz: “Eat Books”, fine, 2005

MC Solaar: “QUI SÉME LE VENT RECOLTE LE TEMPO”, Metronome, 2000

Mozart: Sinfonie C-Dur KV 551 “Jupiter-Sinfonie” (London Mozart Players / Jane Glover)

St. Germain: “Boulevard”, F- Communication, 1999

Was will uns der?

..Künstler damit sagen?

Die bekannt-provozierende Frage aus dem Diesseits. Diesseits? Na, die Welt des Greifbaren, des allen bekannten Alltags, des gesunden Menschenverstands, des Preis-gegen-Leistungs-Welt-g-dankens.

Die Frage als probate Provokation fürs offensichtlich Unpraktische, Hergeholte, Spinnerte – ganz klar! Die Frage, die die Spreu vom Weizen trennt, allein schon der Qualität (und nachprüfbaren Lebensnähe) der dadurch eingeforderten Antwort halber. (..)

Und jetzt bitte gucken wir mal auf So Was. Unpraktisches, Hergeholtes, Spinnertes:ysp-scanp-170118-428e-rvr2fDa kommt die Frage schon fast automatisch auf. Was ich dazu sofort aus ziemlich eigener Erfahrung sagen kann: Ihr schaut auf eine Momentaufnahme eines langen Prozesses, der dieses Bild hervorgerufen hat, ja, der in seiner zeitlichen Komponenten darauf gezielt ausgerichtet ward, so etwas Unbekanntes zu erzielen/erzeugen!

Nun als “Momentaufnahme” getaggt bekommt das Bild einen bestimmten ätherischen Geschmack, nicht wahr? Wie ein Foto, das man bekanntermassen auf einer langen Reise aus dem Fenster gemacht hat. Mit “lange” meine ich so Dimensionen der Transsibirischen. Was also bleibt im Hinblick auf ein solches Foto zu sagen auf die Frage «Was will uns der Künstler damit sagen?»

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2. Ihr schaut auf etwas, das erstmal nur mich faszinieren muß(te), also gibts da keinerlei primäres Mitteilungsbedürfnis.. Der Bedarf liegt woanders:

ich tobe mich aus. Bei jedem Bild von Neuem. Um etwas zu erzeugen, das ich noch nie gesehen habe. Es geht also initiativ um Eigen-Faszination, um das Staunen über diese kreative Qualität, die das Leben haben kann: PinXoGraphieren als rätselhafte (Bild)Quelle von Unbekanntem, Freude, Fassungslosigkeit, Ehrfurcht vor/über deren Fließen. Eine Quelle, deren Fortdauern, Funktionieren oder Qualität man nicht bestimmen kann. Die aber trotzdem aus einem fließt.

3. Die Frage des Tages kann man – fern vom üblichen Sarkasmus – auch als Antwort, spontane Reaktion auf Neues begreifen. Als interessiertes, wenn auch skeptisches Feedback gewissermassen. Find ich um Einiges besser als ein Versiegen des Wortflusses  angesichts dieses – ich gebs ja zu – ungewohnt Unentzifferbaren.

“W. w.u.d.K.d.s.?” darf, kann und muß auch diesen Bildern gelten, die Ihr hier “aufgehängt” seht. Jäh vor Euch. Diese Hängung “passiert” heute anders als in klassischen Gallerien. Ich kann sie Euch präsentieren-unwortdesjahres rüberwachsen lassen, ohne daß einer von uns von der Couch wegmuß. “Herumzeigen” geht heutzutage einfach so dermaßen unkompliziert – und dazu auch noch  mit haushaltsüblicher Technik – unvorstellbar easy! noch zur Jahrtausendwende. Für mich natürlich (noch) nicht so unfaßbar von Nahem wie die Google Art Camera, aber mit einer 600 dpi-Auflösung bin ich auf bestem Wege ;-)

Gäbe es diese Technik nicht, würde ich, durch Resourcenmangel bedingt, diese Bilder einfach für mich behalten.ysp-scanp-170201-434c-re4vcOhne Internet, also in klassischen Printmedien, die sich mit diesem speziellen Sujet beschäftigen, gäbe es auch nichts von mir/über mich. Das hat zweierlei Gründe:

mich drängt nichts in eine Zeitungsredaktion, denn jede mit Klingelknopfdrücken-verwandte Geste (analog und digital) wird heutzutage von Überlasteten als Sich-Aufdrängen wahrgenommen, ist also total negativ belegt. Diese Erfahrung habe im am Anfang der Postkartenzeit in diversesten Varianten und anvisierten Läden durchgespielt durchleben dürfen. Dann geringschätze ich Interviews, die immer einen PR-Zweck erfüllen, der nicht vollständig meiner ist. Fremdlesen – gerne! Aber meist im Hinblick auf die verwirklichte Fairness™, das Interesse der Beteiligten, etwas gleichzeitig Spannendes als Duo zu erzeugen, das man im Alleingang nicht fertig gebracht hätte. Dazu brauchts aber Wissen, Interesse am Gegenüber und vor allem Respekt. Von den literarischen sprachlichen Fähigkeiten mal ganz abgesehen.

Das braucht man seit Internet aber alles nicht mehr –

man kann selber machen, ohne redaktionellen Nadelöhr-”Zwischenstopp” und Feuilletonwochenendbeilagenpräsenzambition selber sichtbar werden. Keiner muß sich aufdrängen. Niemand muß Artikel schreiben, um Werbeplatz zu rechtfertigen. Alle stöbern 2017 nach ihrem gusto. Sprich-das-Fazit: Ihr schaut grad aus Interesse, Neugier.

Und damit haben wir zwei fast schon gewonnen.

ysp-scanp-433b-rec2-exhibIch, weil dadurch der Schritt für eine wichtige Rückmeldung schon  à la Smalltalk angebahnt ist – Bloggen ist Smalltalk in fruchtbarster Form. Rückmeldung, die mir immer weiterhilft, das Ganze von unabhängigen= Eurem Standpunkt zu sehen und dadurch wertvolle Impulse zur Weiterentwicklung zu gewinnen. Doch, doch, Eure Kommentare fließen sehr wohl ein!

ysp-scanp-170126-432f-r3vnrIhr habt gewonnen, weil Ihr Euch mit Eurem Interesse als lebendig beweist, nicht abgestumpft, an der Welt interessiert, offen für Unbekanntes! Gar Geschichten lest zu meiner Version der abstrakten Malerei – der Beweis!

Falls Euch diese Bilder i.r.g.e.n.d.w.i.e. ansprechen, habt Ihr damit das Gewinnlos gezogen, mit ihrer Ansicht mehr über Euch zu erfahren. Denn etwas resoniert ja schon. Nicht ganz ungeplant, denn ich hab diese Bilder extra dafür gemalt/gescannt/umgefärbt:

Als Inspirations-Knetmasse. Als universelle Echokammer für Euer (individuelles, oder massenhaft geformtes, tja, ich muß es sagen) Bildgedächtnis.

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(..)

postskript um: Spannend wirds, wenn man den Spieß der heutigen Frage umdreht und ihn aufs Zweitauto, Überstunden, Vorzeigeurlaub, Ausgehklamotten anbringt. Da jeder ein Künstler ist seit Joseph B., muß man sich da auch diese so legal gespiegelte GegenFrage gefallen lassen, n’ est-ce pas?

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Musik beim Schreiben heute:

The Bionaut: “Lush Life Electronica”, HARVEST , 1995

Der Max ist schuld! oder: the crazy side of Stillebenrequisitenhortung

Ich habe gute Erfahrung mit Abwarten. Abwarten und Horten. Horten von irgendwas. Horten per se. Erfahrung, Wortschatz, Ideen, Pläne, Inspirationen. Zettel, Fotos, Bücher und Gegenstände. Horten aber bitte von etwas, das thematisch zusammenhängt.Meine Erfahrung: das Gehirn nimmt davon Notiz, wenn man sich mit etwas länger beschäftigt. Auch nebenbei beschäftigt. Das Dollste: es kaut drauf herum, wälzt hin und her, entwirft Ideen. Im Hintergrund, selbständig, ohne daß man das so merkt im täglichen Strudelauflauf. Man stapelt vorne nur einfach immer weiter (und ignoriert wie auch immer dringliche Hinweise aufs Messietum): Kaffetüten, Filmdosen, Nektarflaschen, Eierbecher, Plastikgriffe für Sprudelsixpacks und Flohmarkthaul. Und vertraut auf die Wucht der hauseigenen Hintergrundprogrammierung ;-)

Und eines Tages kommt einem eine Museumsshopauflösung in die Quere und schwemmt mit der Möge-die-Macht.. eines 30%-auf-alles-muß-raus-Rabattes die tutti verändernde Idee ans heimische Ufer: man blättert sich, glücklich wieder daheim im Warmen angelangt, durch mit grobem Pinselstrich gemalte Ansichten von Blumen, Saxophonen, Zigarrenkisten, disfunktionalen Handspiegeln, Petroleumlampen, Tischdecken in allen Falten, Sektkelchen, Fezen, Spielfigurinen, Plastiktellern, exotische Skulpturen aus Wachs, bis man irgendwann beiläufig denkt: hab ich auch alles. In Kartons… Dann der Blitz:

Oops, man sitzt ja auf einem Schatz an Requisiten für.. Stilleben!

Bei Durchsicht dieses Büchleins hab ich bemerkt, wieviel crazy Potential im malerischen Thema Stilleben steckt. Vor ein paar Jahren kam dieses Staunen schon einmal auf, als ich die Stengelfotos von Lee Friedlander entdeckte und total begeistert war, welch “schnelle Entfernung” vom Üblichen dadurch möglich wurde, die Dinge anders zu sehen. Oder anders zu.. arrangieren.

Genau das hab ich jetzt auch vor. Mit meiner Vorahnungsstillebensammlung 1990 – 2017.

Es können gut und gerne 5 Umzugskisten sein. Na, diese Standardgröße, die ich ohne Nachmessen auf 60 x 40 x 40cm schätzen würde. 922900015 davon durch Raummaßrechner getippt ergeben: einen halben Kubikmeter. Das ist einiges. Diese (nun angewachsen auf fünf) schlepp ich nun seit über zwanzig Jahren mit mir rum. Unausgepackt. Und warum? Weil ich – siehe Entdeckung oben – darin einen selbst-angesammelten Schatz horte. Horte und ständig vergrößere. Mit Schatz meine ich seltene Gegenstände, deren Anblick einen wach machen, die persönliche ästhetische Konfektionierung oder markttypische Verknappung spüren lassen, staunend übers eigentlich Mögliche. Oder eine Vision von “schräg”, “abseitig” oder schlicht “fantastisch” hervorrufen.

Und was sind das für Sachen? Ganz banal:

#flohmarktfunde.

Dieses “Mitschleppen” hat nur wenig mit dem reinen Habenwollen und Wegstoren zu tun. Eher mit den dadurch entstehenden Möglichkeiten. Möglichkeiten in allen vorstellbaren Dimensionen:  nicht nur die, sich jäh damit zu erfrischen, die Deckel aufzuklappen und zu staunen, auch, wenn es ein ach-ja-hello-again-Staunen ist. Diese Dinge bieten sich auch an, ins persönliche Leben als Permainspiration eingefügt zu werden.

Hat einfach damit zu tun, daß es Schönheit gibt.

schaut Euch diese Teegläser und ihren crazy Schatten an! Oder diesen rührend einfachen Hund aus Holz und diesen HausbarSpatz zum Flaschenöffnen! Und diese Ufo-Harmonika! Und stellt euch vor: DAS IN ÖL!

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Und dann googelt, wo man so was auf die Schnelle und Günstige überhaupt herbekommt… Eben!

Wer also läßt schon gerne die Schönheit wieder aus seinem Leben verschwinden, nur weil er/sie plötzlich dieses undurchdacht-impulsive Stapeln-wofür-denn satt hat, oder umzieht, oder jemand kennenlernt mit ballaststoffarmer Gesinnung oder von Verwandten mit einer Klärung der Verhältnisse bedrängt wird. Kurzsichtig, das. So, vom Malerstandpunkt aus gesehen.

Und wenn ich da meine “alten” PinXoGraphien so durchgucke, haben da sehr wohl einige ein Gerüchle der (beckmannschen!) Gegenständlichkeit:

Stilleben mit Strohut und ausgebautem Getriebe, als Centerfold gestaltet
Stilleben mit Strohut und ausgebautem Getriebe, zweifarbig als Centerfold gestaltet
nocturnes Stilleben mit Rohrstengel, Zigarrenspitze und schräggekämmten Nachtmahr in Schwarzlicht
nocturnes Stilleben mit Rohrstengelmikrophon, Zigarrenspitze und schräggekämmten RocknRoll-Nachtmahr in Schwarzlicht
peruanische Nachtdecke in landestypischer Färbung mit symmetrischer Nachempfindung des Bosch´schen Garten der Lüste
Stillleben vor peruanischer Nachtdecke in landestypischer Färbung mit symmetrisierter Nachempfindung des Bosch´schen Garten der Lüste
Stilleben mit schamponierter Lieblingsplüschente
Stilleben mit schamponierter Lieblingsplüschente
Stilleben mit fadenumsponnener Frühlingsagave im Lichtbad
Stilleben mit fadenumsponnener Frühlingsagave im Lichtbad
Stilleben mt Campinglupe und mitgebrachten Einstiegsbrocken in die Eiger Nordwand
Stilleben mt beleuchtbarer Campinglupe und mitgebrachten Einstiegsbrocken  in die Eiger Nordwand
Stilleben im Nähkästchendunkel mit Seidenschneckenstapel
Stilleben im Nähkästchendunkel mit Spitzenschneckenvorratsstaperl

Hey! Das macht Spaß! So still leben tun als ob! Und meine “Hintergrundprogrammierung” warf nach all den erstaunlich-neuen Bedeutungen meiner obigen Bilder heute nacht gar die imperative Wappenpflanze aller Messies und zwanghaften Sammler aus: die “Horten-Sie“!

Weitere, freudig&frisch erwachsene Anforderung, die aber super in mein neues Thema Einrichterpoodle * paßt: jetzt, nach der “Aufwertung” dieser Sammlung brauche ich eine neue… Möbelsorte, die dieses ewige Verpacktsein in ein stetes Offen-und-Sichtbarsein verwandeln hilft:

nen Stillebenrequisitenhortungsschrank! ;-)

*= dazu demnächst mehr..

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Musik beim Stilleben-mit-Namen erfinden:

Hayseed Dixie: “Walk This Way”
Tone loc: “Funky Cold Medina”

die ThailandBikerversion von J. Brown: “I Feel Good”

Aber sowas ins Wohnzimmer hängen?

…denke ich öfter, wenn ich ein Wow-Erlebnis/Joy Event™ am Bildschirm habe wie die Tage beim “Durchspielen” der neusten Scans um die Blattnummern +/- 425 c/o PinXoGraphy:

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..denn da ist schon wieder was bislang Ungesehenes durchzuspüren, ein neuer Flavour, ein frischer Bildklang, der sich entwickelt hat – durch Doing by Doing ;-) Wie Ihr seht, ist der Farbauftrag, Duktus und Gesamteindruck näher an den klassischer Malerei gerückt: die Farbe wird gröber und sich durchmischender aufgetragen, entzieht sich dadurch noch mehr einer Ahnung der dazu verwendeten Technik. Die Formen haben mehr mit Schlieren, Gestiebe und Strudel was zu tun als mit exakt ausgeführten Silhouetten oder geplant verwirklichten Umrissen. Umrissen von.. Aliens.

ysp-scanp-170104-424h-r4v2nAuch der räumliche Eindruck, der gewiß zu erleben ist, wird aber irgendwie verwaschener. Gut: Scharf gemalter Vordergrund a) und b) anhand Farbverlauf weggerückter “Hintergrund” sind klar erkennbar, doch die “Figuren” davor wirken uneinheitlicher durch ihren irgendwie störenden Nuancismus der klein beigegebenen Striche, kREislein und anderen, äh,  Ungrobheiten. Das ist aber kaltblütige Absicht ;-)

Farborgial würde ich die Seheindrücke dieser Neuzugänge beschreiben: noch mehr, noch sattere und noch öfter disparate Farben (gefühlt: alle auf einmal) drängen ins Bild, aber auch eine neue harmonisch-pastellne Anmutung hat sich gestern nacht durch einen Falschklick (das orange-rosafarbene unten links im 4-er Feld) ergeben – Serendipität, für die ich wie immer sehr dankbar bin! Endlich ein Moodboard fürs Mädchenzimmer ,-) Und es “passiert ja auch viel” auf der Fläche, was ja für eine monumentale/kolossale Ausfertigung spräche. “Down the hall” oder die lange Wand im Theaterfoyer oder ähnlich mondänes Umgebendes.

ysp-scanp-170104-424i-rec18Aber so ein Werk drei mal zwei Meter auf die längste Wand der humble Wohnung applizieren? Puh, wäre mir viel zu unruhig! Die Dinger ballern doch total, würden ergo&irgendwie die Seelenruhe der Davorplatzierten (Chiller/Workflower) bedrängen.. Dann lieber hier cosy aufs Display – da sind sie gezähmt, kleinknallig, schmücken leuchten schön und machen (also mir) Laune wie gute Nachrichten oder schnell ein Stück fruchtig gefülltes Praliné..

 Also nein. Nix Wohnzimmer. Wieder runter damit.

ysp-scanp-170118-428d-r180Wenn schon Architektur mit ins Spiel soll, eigentlich in eine raumfegende Halle mit vieeel weißer, beiger oder anthrazitener Wandfläche ums Bild drumrum! Achapropos, da könnte ich doch grad mal ne digital-Montage ausarbeiten zur Beurteilung.. gleich mal mein archiviertes Fotomaterial sichten..

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Musik beim Schreiben und wieder Abhängen heute:

Label Compilation Good Looking Records: “NuSounds”, 2004

Savvas Ysatis: “Select”, TRESOR, 1999

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Nachtrag Nach-Tag Montag (der Tag danach): Fotomaterial (bis auf die Bodenwellen) – eher Fehlanzeige. Aber da könnte man es doch mal nonchalant mit Stockfotos versuchen. Ist ja eh schon Kulturtechnik geworden. Ich werde fündig nach ein paar Probewortversuchen mit dem String gallery interior “empty walls” – Aha, dacht ich mirs: jede Menge leere = digital behängbare Galeriewände! Der “Künstlerbedarf” der  Neuzeit ;-) .

Fünf Minuten später: so auf die Schnelle find ich darunter aber nix richtig Cooles, also versuch ich launig dieses einfache, selbstzusammengeklickte Interieur V 1.0 – : it´s more fun to compute!ysp-scanp-424h-exhikitkleines Photoshop-Tutorial-Comic:

  • a) Raum: Start mit einem b/w Verlauf
  • b) Wandkopie
  • c) SofaCreation:

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Vielleicht schaff ich noch ein Lichtdurchflutetes.. mal sehen.. ah- ja:ysp-scanp-415e-exhiki0drei Tage später: oh, ein neues Betätigungsfeld ;-) Vom Oktober 2015, Blatt #158, #163:ebk-scan-151008-158h-exhibkebk-scan-151011-163h_exhibk

 

Das Arbeitsleben in abstrakten Bildern

Diese Idee flog mir irgendwann zu, es muß vergangenen Herbst gewesen sein. Da betrachtete ich eines der frisch pinxographierten Scans in all seiner Unentschiedenheit, all seiner Heterogenität, Chaotikkeit und zweifelhaften Ausstrahlung™ und mir kam der Gedanke, daß diese Art “unentschiedener” Bilder nicht nur eine Darstellung des täglichen Lebens sein könnte, sondern auch geeignet sein, sich die mannigfaltigen Strömungen, Einflüsse, Aufgabenbewältigungsstrategien und  sich oft unter Reibungsverlusten tangierenden Prozesse im… Arbeitsleben vorzustellen.

Also den täglichen Kampf mit Zeit &  Materie, das Eingrooven auf die Tagesform der Kollegen und Disponiertheiten der Kunden, Vorgesetzten, Untergebenen oder Teammitglieder, kurz: das Wirken (oder Nichtvorhandensein) des hierzulande noch relativ unbekannten Erwartungsmanagements. Darüberhinaus die emotionalen Wirkungen von Fehlplanungen, Falscheinschätzungen und Umgangstonarten in stressigen Phasen.ntr-scanp-160811-377e-verlkVon der Idee, mit diesen PinXoGraphien könnten darüberhinaus auch technische, gar strukturelle  Herausforderungen im Betrieb ihre indirekte, gewissermassen psychologische Darstellung finden (und dadurch lokalisierbar werden) bis zur Vorstellung, betriebsinterne Logistikknoten könne man durch Anschauung dieser Bilder optimierender = klarer sehen, mal ganz zu schweigen. Klingt doch sehr weit hergeholt, ich weiß, aber:

das einfache Rezept: sich anhand dieser merkwürdigen Bilder anscheinend thematisch Unzusammenhängendes in einer dermaßen psychisch-physischen Nähe zueinander vorstellen zu können, daß man eine Vorstellung davon bekommen könnte, wie diese disparaten Einzelelemente DOCH irgendwie aufeinander Einfluß nehmen.

Und wozu das gut sein soll?

Nun: um versteckte Hemmungen, unerkannte und -ausgesprochene Probleme in augenscheinlich völlig getrennten Bereichen plötzlich als “abstrakte Nachbarn” vor sich zu sehen und ihre Abhängigkeit  in all ihren facettenreichen Schattierungen an genau diesem Bild zu erkennen suchen. Oder generell: sich das oft von Routine verschüttete Wache mal wieder in Erinnerung zu rufen, das ja stets hilft, sein Leben nicht in ewig täglicher Gleichförmigkeit versinken zu sehen.

Die Idee, einfach gesagt: sich vorstellen, daß diese Bilder Teile des Berufslebens zeigten.

Und dann mal gucken, welche Ideen da so kommen aufgrund der detaillierten Kenntnis der Situation.

  • Diese Welt ändert sich rasend schnell. Die Pläne zur Bewältigung aber sind oft von gestern. Schlagendes Beispiel aus dem Marketing: die sich auf breiter Basis etablierende Werbeblindheit.
  • Zum (Psychiater)Beispiel die Motivationsgründe, die oft Veränderungen, späten Erkenntnissen oder Deformationen unterliegen, wie Enttäuschungen im Studium, gar solche aus der Kindheit oder Schulzeit, “unplanmäßig verlaufende” private Beziehungen und manchmal konkret aufs Einsatzgebiet im Beruf und seine speziellen Anforderungen ausstrahlen. Austrahlen auf bestimmte unreflektierte Zusammenhänge oder schlimmer: jähe Empfindlichkeiten hervorrufen, die durch das Fehlen eines “kultivierten Umgangs mit Fehlern” flugs zu Weigerungen, Hemmungen umschlagen. Na, die schönen Gespenster “Dienst nach Vorschrift”, “Innere Kündigung“, you know. Oder, Fall 2, mal konkret:
  • mangelhafte Dokumentation von Arbeitsvorgängen, die ironischerweise der Firmengeschichte entspringen können und unfaßbar große Energiemengen aufzehren und jede personelle Umbesetzung jedes Mal aufs neu behindern, anstatt sich “Aktuellem widmen” zu können oder generell:
  • Kommunikationsdefizite und -stauungen, gehemmte Informationsflußverläufe,  brachliegende Kanäle aufspüren helfen.
  • Aber auch: plakativ präsentierte Rücksichtnahmen, durchwachsen mit unausgesprochenen starren, egoistischen Beweggründen malen uns in eine Ecke!

Jaa, alles aufzuspüren durch halb-abstrakte Bilder!!

ntr-scanp-160628-362f-ursp«Das ursprüngliche Problem, das nicht erkannt wurde & das resultierende Gesamtchaos» müßte der komplette Titel eigentlich lauten – aber dann würde man vor lauter Buchstabenkrakel das Bild, äh, verschwinden sehen..

Außerdem: wer macht schon Bilder von der Arbeit? ;-)

Hier weitere Beispiele für diese gewisse optische, quasi unharmonische Kratzigkeit. Alles bitte mit dabei zu denken: Motivation, Disziplin, Ehrgeiz, Seriosität, Kollegialität, der Flaschengeist namens “Team”, Verläßlichkeit, Kontinuität als ordnende Kräfte..

ysp-scanp-160821-379-r2v2nrysp-scanp-160821-379d-r4v3nysp-scanp-160821-379f-r3vr7ntr-scanp-1608119-377-r4v4nntr-scanp-160503-334d-r18vrWelcher Art Konstellationen, Hemmungen oder gar unbewußter Hindernisse hier Darstellung finden, überlasse ich Euch und Euren Erfahrungen in der Arbeitswelt – ich sag als ersten Anhaltspunkt mal «Maybe there´s an elephant in the room»ntr-scanp-160704-364f-r3v2n ntr-scanp-160730-373-r2vnr2ntr-scanp-160803-374f-rvr4 PS.: Ach, da fällt mir das grandiose Peter Prinzip ein – Das Buch zählt zu den Klassikern der nordamerikanischen Managementliteratur- und ich beginne, mir vorzustellen, wie DAS wohl als PinXoGraphie aussehen könnte ( & werde in meinem Archiv nach Bebilderung fahnden  – ein paar Krokodilähnliche habe ich da wohl ,-)

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Musik beim Schreiben heute:

Antonio Carlos Jobim: “The Girl From Ipanema”  Universal, 1996

Kulturtechnik: Auspacken. Streamen.

Jäher Entdeckerschreck in der Abendstunde: an mir als digital immigrant vorbei – heimlich im Netz- :-)   ist (mal wieder) spurlos und ahnungslos eine ganze Kulturtechnik erstanden: das Auspacken. Ok, daß es Auspackparties gibt, davon hab ich schon vor zwei Jahren Wind gekriegt.

Nun finde ich per Zufall/Herumadrenalieren im Internet das

Unboxing.

46 Millionen mal auf youtube zu finden. Zeitrafferstellen beim Groben, “I´m so excited” Kommentare bei den “Höhepunkten”.

Die Katze beißt sich in den Schwanz, wenn man durch sooo viele Klicks dazu kommt, den diamanten Play-Button aus nem Karton zu ziehen. Und das zu streamen..

Solche 6 wie wir 5 gibts keine 4, weil wir 3 die 2 Einzigen sind

ntr-scanp-160510-341b-rec18Der Schnaps zum Begießen von Blatt #333 ist ausgetrunken, aber  schon durch Whiskey (und heute Blatt #341) ersetzt :: gemäß dem Spruch

«Man sollte immer eine kleine Flasche Whiskey dabeihaben, für den Fall eines Schlangenbisses – und außerdem sollte man immer eine Schlange dabei haben.»
W.C. Fields

Nein nein, wie immer ist der Soodlepoodle beim Malen von äußerster Nücheternheit benetzt, wandert während des Arbeitsprozesses immer zwischen Stiften, Blatt und Radiergummilager in der Küche und dem Scannerzimmer hin- und her. Surft im Netz, wenn das mit dem Scannen länger geht, und findet Interessantes zum Thema Dranbleiben:

«I feel like the artists who matter to me the most stick to one theme and that´s where the real development comes from – the act of revisiting things.»

Thomas Demand im Interview mit Anne-Celine Jaeger (Deutsche interfjuhen Deutsche  – auf englisch?) – hier als Nachtrag ein sehr cooles “Shifting”-Video namens “Pacific Sun”.

Daß ich an einem Thema “klebe”, kann ich bei meinem Malen und Umfärben garwohl auch behaupten. Und dabei  immer noch überhaupt nicht einschätzen, wie lange wohl noch. Denn wenn nach dreihundertvierzig bemalten Blättern jäh solche Konstruktionen wie diese da hervorsprießen, kann ich mich nur wundern, daß da immer noch was Unerwartetes kommt. Und überlege gar in manchen lengthy Momenten, es doch einfach mal sein zu lassen und irgendwas weniger Einbahntunnelstrassiges zu tun.

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Dann aber lasse ich mich von John Baldessari ermutigen, an dieser streng nach Besessenheit riechenden Sache dran zu bleiben und finde dazu die weisen Worte des Malers John Currin in einem wirklich grandiosen englischen Interview/Artikel im Newyorker:

“You should never will a change in your work—you have to work an idea to death. I often find that the best things happen when you’re near the end.”

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Na denn! und: wie auch immer! Hey! Guckt mal da! Diskobeleuchtung!

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PSerendip des Tages: Wem dieser

  • «This is John Baldessari´s pencil» (cut)
  • «This is John Baldessari´s chair»  (cut)
  • «This is what John Baldessari sees when he sits at his desk» (cut)
  • etc..
  • FilmSchnittStyle und das Geraune von Tom Waits gefällt,

der findet sicher auch Gefallen an einem Encore, nur auf deutsch. Und über/ mit Designermöbeln..

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Musik beim BuchstabenSchüttelen heute:

oliverunddieblauenhunde.bandcamp.com: “schwebebahn 1975″ EP

Moby: “Ambient” (Bonus- CD vom Album “Hotel”),  V2 Mute, 2005

Steve Bug Presents: “da minimal funk”, RAW Elements, 1997

Stammheim Presents “Heimfidelity 2″ mixed by Oliver Huntemann, 1998

 

Die Leitplanken der Kunst dürfen gerne auch meine sein

Nicht nur mein persönliches (Bild)gedächtnis, auch die klassischen Vorbilder der Maler- und Bildgeberei sind Kern meiner Betrachtungen in den “Malpausen”. Und wenn man kältbluetig + vorsätzly ziellos einfach vorsich-hin Blatt auf Blatt bemalt, nimmt es null Wunder, daß da Erinnerungen an Bildmonumente diverse Epochen oder, molto prosaischer, moderne Dessins aufploppen.

Augefallen ist mir das zum ersten Mal bei diesem pinxographischen Werk: ebk-scan-150630-09c-schnips

Achtziger Jahre Hemdblusenstoff – ohne Zweifel! Mit diesen für die damalige Zeit typischen Anklängen ans Ethnografisch-Exotische bei gleichzeitiger, äh, Blässe. Ich kann mich sogar an das Seidig-synthetische erinnern, nach dem sich diese Hemden anfühlten. Und oje – da kommen sogar die ein Jahrzehnt früher anzusiedelnden Vokuhilas wieder ins (Bild)gedächtnis.. Jetzt noch ne Level 42 oder Spandau Ballet-CD enilegen.. aber stop! Das geht too white! (..)

Ein, zwei Jahrzehnte früher schwappten die Visionen der Science Fiction von den Romanen langsam, aber unaufhaltsam in die darstellenden Künste. Grafik-Design und Space-Age kriegten Kinder. Ab da ungefähr alle extraterrestrisch geträumten Nachkommens des Mainstreamigen zwischen Star Wars (1977), Alien (1979) und Avatar (2009). Ich las damals Stanislaw Lem, die Strugatzkis und irgendwie kommen diese Bilder nun der (damals bildlosen) Lektüre des Fantastischen recht nahe – sind vielleicht gar Resultate –  who knows!

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..und n Stück zurück in die Fünfziger Jahre, mit den eleganten Nierenschwüngen, die sich bis in die Posen der fotografierten/gemalten Damenbeine fortsetzten, finde ich einfach mal beim Hingucken hier: ebk-scan-150814-73raw

ntr-scanp-160208-275fNah am Entstehungszeitpunkt des Malewitsch´schen Quadrates  findet sich ein Teilgebiet des Futurismus´, nämlich die aeropittura – die Luftmalerei. Diese geht in diesem pinxographischen Blatt ein inniges Verhältnis zu der sofort erkennbaren Reduziertheit des Lyonel Feininger´schen Werkes ein.

 

ebk-scanp-150924-137-secondAber auch Anklänge an den später folgen sollenden Expressionismus durfte ich schon schmecken: schnelle, entschlossene Striche, starke Kontraste – zwischen den Farben als auch zwischen Hell und Dunkel. Und: ich war da Sonntag morgens mal in einem fantastischen Kinofilm, der über die Gemälde von Max Beckmann strich…

 

Surrealismusverdacht hege ich – außer bei denen des letzten P-Artikels – bei diesen Bildern:

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Nach dem Herstellen einigen Gestiebes, Ballungen von bunten Wolken und Dutzenden funkensprühender Schmierer gehts zur Zeit mit einfachen, naiv scheinenden Strichen in die nächste Phase, Umrisse wie von Kandinsky oder Miro erscheinen vor meinem geistigen Auge – sprich beim Malen – und hier für Euch am Display:

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Na, und in der ganzen Zwischenzeit schon mischen sich die Dinge…

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Dazu muß ich ob aller etwaiger Ähnlichkeit mit historischen “Ergebnissen” nochmal konstatieren:

Alles keine Absicht! Nur Echo!!

..und ich bin sehr gespannt, wohin dieses Pendel noch weiter hin ausschlägt…

PS.: Serendip des Tages:

«I really don’t know what I’m looking at many times when an image is finished. It is something unknown that has just been discovered.»

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Musik beim Schreiben heute:

Amon Tobin: “Permutation”, Ninja Tunes, 1998

Bartók: “3. Klavierkonzert”, Schwedisches RSO unter David Afkham, Francesco Piemontesi, Klavier

Soul Coughing: “Ruby Vroom”, Slash, 1994

Nuancismus 2016 oder: genau gucken ohne zu wissen, daß

Ausgerechnet die Moden-, Waren- und Markenwelt kommt mir in den Kopf.. beim Malen!

Wie kann das passieren?

“Hier in der Stadt/im Internet ist das ja täglicher Input – kein Wunder” werdet Ihr denken. Stimmt gerne –  dem kann man kaum entkommen. Also versuche ich, das nun genauer zu orten: könnte daran liegen, daß immer, wenn ich winzige Bleistiftstriche an größere Kleckse oder Schmierer “ranmogle”,  ich durch diesen Anbau von neuen Duktusebenen das Bild raffinierter gestalte, aus eigener Anschauung weiß,

daß genau da drauf geguckt wird.

Zerstören diese maßstabs-treulosen Beifügungen doch den groben Ersteindruck, morphen die Message des Bildes im Auge des Betrachters zu etwas anderen. Ausgebuffteren. Irritierenden, das genauere Betrachtung einfordert. Einfach zur Klärung, WAS man denn da nun genau vor sich hat.

Seht Euch diese Bildauswahl der letzten fünf Wochen einfach mal an:

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Ohne diese Feinheiten hätten diese Bilder das Prädikat Geschmiere™ redlich verdient – aber so? Augenscheinlich  scheint da mehr zu sein..

Stimmt! kann ich nur sagen: sind wir moderne Augentierchen doch genau da drauf getrimmt: Details, Farbmusterclaims, Logos und Designs auf Anhieb und oft von Weitem zu erkennen. Unsere Unterscheidungs- & Konsumentenmuskel springen angesichts von Bildern jäh aus dem StandBy, da wir täglich das Wählen zwischen Logos, Accessoires fast automatisch zu erledigen gelernt haben. Und das – mir gehts gar im privaten Malen so wie gesagt –  ist auf (Design-)Kleinigkeiten getrimmt (die dadurch keine mehr sind)..

Denn daran hängt im Alltag oft die allmächtige Kaufentscheidung, und die wird ja von jeder Firma, die in größerem Umfang (sprich: global) was verkaufen will, mit Riesenbudget oder – neu – Hashtagglaube beackert. Und wir Preis-Leistungs-Addicts sind damit speziell geschult und gestalten auf Mikroentscheidungsebenen damit unser Leben.

Warum also nicht diese unbewußt geschulte “Kulturtechnik” von Pastellbildern echoen lassen?!

Falls also jemand in den Bildern oben nen Swoosh entdecken sollte – das wäre dodaal Zufall , nullomatens und keinesnichtens in meiner Absicht, eher Anlaß, mal nen persönlichen Markencheck durchzuführen ;-)

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Musik  beim Schreiben heute:

Ronny Jordan: “The Antidote”, Island, 1992

Ditzner/Lömsch: “DUO II”  fixcelrecords, 2015

The Glissando Brothers: “A Great Gift Anytime”, STIR15, 2000

(Eigene) Werkschau, nicht selbst erstellt – V 3.0

Was macht man, wenn man seiner Webseite laufend nicht nur Text, sondern  vor allem auch Bilder hinzufügt und dabei keine Lust hat, ständig an den Betrachtungsmöglichkeiten herumzustellen?

Man kann die Bilder in nen Blog einfügen, der dann typisch zeitstrahlähnlich diese chronologisch abfolgen läßt für die Besucher. Last in, first outmäßig, also im umgekehrten Zeitstapel. Das ist mir aber zu sedimentähnlich.

Oder man kann fremde Mächte 😉 die Arbeit tun  lassen. Automatisch und nach  (recht) unsichtbaren, ja geradezu unbekannten Regeln. Und das geht so:

Da die meisten Bilder hier am Blog sowohl ungetaggt, dafür aber/als auch von Text “umflossen” sind, kann man der Suchmaschine einzelne Begriffe dieses Textes (!) als Kriterium, das zur Wahl benachbarter Bilder verwendet wird, hinwerfen. Und je nach Wortwahl eine jeweils andere Mischung der Bilder angezeigt bekommen.

Was mir dabei extrem Laune macht, ist die ständig changierende Durchmischung von Fotografie, Werkstatt-Photoshop-”Skizze” und frisch Gemalten. Da ergeben sich “Nachbarschaften” in dieser automatischen Galeriemischmaschine, die weitere Funken der Inspiration werfen. Formidable!

Läuft bei mittlerweile weit über zweitausend Bildern hoffentlich nicht nur für mich als Generator von unvorhersagbaren Bildkombinationen ganz im Sinne des Herrn Hechenblaikner oder Lilah Ramzis “Part Nouveau” als Galerie-Automat und (Selbst-)Inspiration, die ich im Schnitt alle 3 Wochen erneuere.

Whoeey! weitere Drei MONATE später kann ich diesmal (am 5. Oktober 25) die frisch geöffnete Schachtel posten:

mit dem kategorischen Imperativ zur LebensVeruntrübung “Platz in den Nebel!” hab ich dann die neusten Suchbegriffe der Galerie gewählt, in einem jäh heranwehenden Impuls das Thema des letzten Posts mit einem Twist wiedererscheinen zu lassen s.m.i.l.e.y.

gr | oh | nu | is | es | an | uns

dreikantig | Liga | tag

très | bon | au | tour | de | moi


Sommer | Wolken | W | und | er


Eine zweiter Anlauf, die anfänglich ausbleibenden Ergebnisse zu erzeugen, geht Ende April 2024 vom Stapel: es “fehlen” noch welche zu den einfach hingeworfenen Stücken “sen”, “nitter” und “ling”. Diese tippe ich dann verbatim in den letzten Blogpost ein, um damit den “Köder” für die Webcrawler zu legen. Dann starte ich die Stoppuhr (innerlich)..
ro | h | sen | duft | k | nitter | falt | n | früh | ling

aber | auch | bloß | denn | doch | eben | etwa | halt | ja | mal | man | nicht | nur | schon | vielleicht | wohl | eh | eigentlich | einfach | erst | ruhig | überhaupt.


Archiv: Aber heute, am 18. Dezember 2023 ist mal alles anders:
ich starte bei Null: aktuell auf dem Portfolio 2023: eine ins Leere zeigende Galerie, denn unter Comet irr Hurten & förster teich nichte gibts im Moment keine Ergebnisse für Bilder am gesamten(!) Blog des Soodlepoodle. Der Grund liegt nicht nur daran, daß ich mich von der hierzulandigen Weihnachtstreiberei jährlich weiter entfremdet fühle (wie ging dieses Lied «Nesem vám noviny» man nochmal?), sondern konkret auch daran, daß keines der Suchworte eine Entsprechung im Text hat. Bis grad eben (da ich die Worte hierher tippe). Also kommt mal, vielleicht auf Weihnachten wieder vorbei, da kreuzen bestimmt ein paar Bilder auf als Ergebnisse. Ich führe darüber Buch. Laborbericht Uknow 😉 ora et labora et Weihnachts-Bo-keh hu-rra!

Spannend dabei ist, daß diese Aufrufe sich immer auf den neusten Indizierungsstand bei Google beziehen, derselbe Befehl nach einem halben Jahr also völlig anders aussehende Ergebnisse = Zusammenstellungen liefern mag durch die mittlerweile “entdeckten” neuen Bilder.

Da könnt Ihr Euren Cocktail auch mal selber mixen!

Rezept: ins Googlebildersuchfenster “site:soodlepoodle.net” eingeben – und dann irgend ne Präposition, 1 Farbwort, ein Hilfsverb oder Personalpronomen eintippen– vielleicht grad mal eins von dieser Page/Seite! Dann bekommt Ihr Euern persönlichen Soodlepoodle- Bilder- Mix! und dann natürlich flugs dasselbe mit der.. eigenen Seite, insofern es da was außerhalb fb, twitter und co gibt- am idealsten ein Blog mit Wörtern zu den Bildern!

Mein kleines Steckenpferd nebenbei: die Bildersuche @home nach “ebk-scanp” – so hab ich alle pinxographischen Blätter genannt, die zwischen Juni 15 und Januar 16 entstanden und online gegangen sind. Nächste Malerstaffelei unter “ntr-scanp”, dritte, aktuelle unter “ysp-scanp”. Na – do you feel the difference??

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