Category Archives: Werkstatt

(Eigene) Werkschau, nicht selbst erstellt – V 3.0

Was macht man, wenn man seiner Webseite laufend nicht nur Text, sondern  vor allem auch Bilder hinzufügt und dabei keine Lust hat, ständig an den Betrachtungsmöglichkeiten herumzustellen?

Man kann die Bilder in nen Blog einfügen, der dann typisch zeitstrahlähnlich diese chronologisch abfolgen läßt für die Besucher. Last in, first outmäßig, also im umgekehrten Zeitstapel. Das ist mir aber zu sedimentähnlich.

Oder man kann fremde Mächte 😉 die Arbeit tun  lassen. Automatisch und nach  (recht) unsichtbaren, ja geradezu unbekannten Regeln. Und das geht so:

Da die meisten Bilder hier am Blog sowohl ungetaggt, dafür aber/als auch von Text “umflossen” sind, kann man der Suchmaschine einzelne Begriffe dieses Textes (!) als Kriterium, das zur Wahl benachbarter Bilder verwendet wird, hinwerfen. Und je nach Wortwahl eine jeweils andere Mischung der Bilder angezeigt bekommen.

Was mir dabei extrem Laune macht, ist die ständig changierende Durchmischung von Fotografie, Werkstatt-Photoshop-”Skizze” und frisch Gemalten. Da ergeben sich “Nachbarschaften” in dieser automatischen Galeriemischmaschine, die weitere Funken der Inspiration werfen. Formidable!

Läuft bei mittlerweile weit über zweitausend Bildern hoffentlich nicht nur für mich als Generator von unvorhersagbaren Bildkombinationen ganz im Sinne des Herrn Hechenblaikner oder Lilah Ramzis “Part Nouveau” als Galerie-Automat und (Selbst-)Inspiration, die ich im Schnitt alle 3 Wochen erneuere.

Whoeey! weitere Drei MONATE später kann ich diesmal (am 5. Oktober 25) die frisch geöffnete Schachtel posten:

mit dem kategorischen Imperativ zur LebensVeruntrübung “Platz in den Nebel!” hab ich dann die neusten Suchbegriffe der Galerie gewählt, in einem jäh heranwehenden Impuls das Thema des letzten Posts mit einem Twist wiedererscheinen zu lassen s.m.i.l.e.y.

gr | oh | nu | is | es | an | uns

dreikantig | Liga | tag

très | bon | au | tour | de | moi


Sommer | Wolken | W | und | er


Eine zweiter Anlauf, die anfänglich ausbleibenden Ergebnisse zu erzeugen, geht Ende April 2024 vom Stapel: es “fehlen” noch welche zu den einfach hingeworfenen Stücken “sen”, “nitter” und “ling”. Diese tippe ich dann verbatim in den letzten Blogpost ein, um damit den “Köder” für die Webcrawler zu legen. Dann starte ich die Stoppuhr (innerlich)..
ro | h | sen | duft | k | nitter | falt | n | früh | ling

aber | auch | bloß | denn | doch | eben | etwa | halt | ja | mal | man | nicht | nur | schon | vielleicht | wohl | eh | eigentlich | einfach | erst | ruhig | überhaupt.


Archiv: Aber heute, am 18. Dezember 2023 ist mal alles anders:
ich starte bei Null: aktuell auf dem Portfolio 2023: eine ins Leere zeigende Galerie, denn unter Comet irr Hurten & förster teich nichte gibts im Moment keine Ergebnisse für Bilder am gesamten(!) Blog des Soodlepoodle. Der Grund liegt nicht nur daran, daß ich mich von der hierzulandigen Weihnachtstreiberei jährlich weiter entfremdet fühle (wie ging dieses Lied «Nesem vám noviny» man nochmal?), sondern konkret auch daran, daß keines der Suchworte eine Entsprechung im Text hat. Bis grad eben (da ich die Worte hierher tippe). Also kommt mal, vielleicht auf Weihnachten wieder vorbei, da kreuzen bestimmt ein paar Bilder auf als Ergebnisse. Ich führe darüber Buch. Laborbericht Uknow 😉 ora et labora et Weihnachts-Bo-keh hu-rra!

Spannend dabei ist, daß diese Aufrufe sich immer auf den neusten Indizierungsstand bei Google beziehen, derselbe Befehl nach einem halben Jahr also völlig anders aussehende Ergebnisse = Zusammenstellungen liefern mag durch die mittlerweile “entdeckten” neuen Bilder.

Da könnt Ihr Euren Cocktail auch mal selber mixen!

Rezept: ins Googlebildersuchfenster “site:soodlepoodle.net” eingeben – und dann irgend ne Präposition, 1 Farbwort, ein Hilfsverb oder Personalpronomen eintippen– vielleicht grad mal eins von dieser Page/Seite! Dann bekommt Ihr Euern persönlichen Soodlepoodle- Bilder- Mix! und dann natürlich flugs dasselbe mit der.. eigenen Seite, insofern es da was außerhalb fb, twitter und co gibt- am idealsten ein Blog mit Wörtern zu den Bildern!

Mein kleines Steckenpferd nebenbei: die Bildersuche @home nach “ebk-scanp” – so hab ich alle pinxographischen Blätter genannt, die zwischen Juni 15 und Januar 16 entstanden und online gegangen sind. Nächste Malerstaffelei unter “ntr-scanp”, dritte, aktuelle unter “ysp-scanp”. Na – do you feel the difference??

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frisch gemalte Jahresendergebnisse

Jahresendspur 2015. Ruhige Tage voraus! Ich habe Muße und beginne darob am Morgen ein neues Blatt – nach einer WeihnachtsWoche malerischer Abstinenz. Nicht nur die Feiertage, auch ein Gefühl, daß mit dem Ende des Blättervorrats nun auch ein malerisch-experimentelles Kapitel zuende gehen mag, ließen mich mich anderen Themen zuwenden: 84850012-01vogelhausbau84860035Doch heute, zwei Tage vor Schluß 2015: wieder neuer Schwung & frisch erstandne Neugierde, ob das nun echt alles gewesen sein mag, was ich in diese Richtung hinkrieg zu entdecken habe, ließen mich wieder zu den geliebten Pastelkreiden greifen. So gelangten erst leicht hingeworfene Striche, Wellen und Haken aufs Papier, die dann anschließend “variiert” wurden.Und da war sie, unverbraucht wieder zurück: die Freude über das Funkeln der Farben und den aparten Kontrast zwischen Schmierer, Spritzer und zeichnerischer Akribie, den mannigfaltigen konkreten Andeutungen und Assoziationsmöglichkeiten “Wonach sieht DAS aus?”.
ebk-scanp-151230-252i-rec0ebk-scanp-151230-252f-manRiesenwellensurfer? Heizdrähte? abgeschälte Karottenstreifen? Florales, wie musikalische Noten kalligrafiert? Orchideen?ebk-scanp-151230-252i-recol ebk-scanp-151230-252g-recolWieder ein kleiner, aber feiner Schritt weiter in Richtung “The Formula” (Artikel folgt) und natürlich Anreiz, Das “Schaufenster” umzugestalten. Daß heißt, ein neues PinXoGraphy-Startbild zu schneiden – natürlich auch wie alle obigen: vom selben (!) Blatt #252:Zum Vergleich/Anschauung besagten kleinen Schrittes hier noch zwei vorweihnachtliche, morgen, am Silvestertag zwei Wochen alte:ebk-scanp-151217-250g-recol
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Und daraus jetzt ne schöne JahresendNeuanfangglückwunschwunschkarte basteln!

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Musik beim Schreiben heute:

various artists: “The White Room”, SONY, 2004

Steve Winwood: “Nine Lives”, Wincraft Music, 2008

Sissy & Voss – Ihr Spezialist für Wiederholungen

Der Berg war jeden Tag ein anderer. Er hatte sich über Nacht irgendwie verändert. Obwohl es jeden Morgen immer von Neuem und am gleichen Platz losging: Wasser kochen, Tisch klarmachen, trocknen lassen, dann: los.  Auch die Kugel änderte jeden Tag  ihr Aussehen, und es schien mir, damit auch ihr Wesen. Anfangs sah sie so –links-  aus, dann so –mitte oben- , und vorvorgestern plötzlich so -rechts-.

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Auch der Weg bergauf verwandelte sich ständig – beim Rollen der Kugel blickt man ja fast nur zu Boden, das heißt: auf ihn.

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Wie ich auf dieses klassische Kugel-den-Berg-rauf-Rollen-Thema komme? Na, seit Ende Juni  jeden Morgen schnell ein mal oder am Wochenende bis zu drei mal täglich: Immer ich und das weiße Papier und das Glas oder der Karton voller Stifte im Morgenlicht. Man kann das zwar stumpftägliche Wiederholung nennen, es war aber das genaue Gegenteil meiner Auffassung der klassisch griechischen Strafe, und via dieses Gedankens über das Immer Wieder bin ich dann auf die heutige Überschrift gekommen ;-)

Denn schon immer hab ich Wortspiele geliebt. Das ging schon so früh los, daß ich mich immer noch und gerne sehr gut erinnern kann, wie wir nach der Schule auf dem Fußballplatz am Nachmittag unser frisch erworbenes Englisch zu lustiger deutscher, gar mundartiger  Lesart umgebogen und so vergnügungssüchtig und spaßverliebt verunstaltet haben. Sprache und Laute als unendlich (ver)formbare Knete. So auch diesmal, und diesmal, da muß eben die griechische Mythologie herhalten. Hermes, Nike und Demeter sind ja schon reserviert, also warum nicht mal Personal von der, äh, nicht so hell strahlenden Seite?!
Dann die Lust auf Parodie der Sloganerie der Werbebranche. Die steckt hier&heute Claims im kommerziellen Niemannsland, denn die “Wiederholungen”, um die es mir in diesem Fall geht, muß schließlich jeder selber machen. Und dann auch noch ein Weichei am Firmenschild – ts ts, da rät selbst de PR-Anfänger ab.. Oder will sagen, daß es bestimmt noch eine Weile dauert, bis sich der erste ernsthafte Reiseunternehmer Odysseus nennt. Oder der erste Augenoptiker Zyclop Optics. Man denke nur an die Übersetzung des Namens Wankelmotor ins Englische..

A propos & außerdem: nur das Rad und Maschinen “wiederholen” ohne Erkenntnis – der Mensch und sein Gehirn sammelt dabei Erfahrungen und macht das nächste Mal aufgrund dessen die Prozedur ein klein wenig anders. Vielleicht besser gar?! Das Ergebnis der irgendwann daraus hervorspringenden Erfahrungen und Erkenntnisse kann man nicht nur als Strafe sehen ;-)

Wichtig ist und war zur “Strafvermeidung”: wach sein. Alles gelten lassen, was da “aus der Feder fließt”, Coolness-, Schön-ness- und Präsentierenkönnen-Filter auf AUS, Wundertütenvorfreude auf AN. Even Prüfungsstreß, eingefleischter, inhalierter oder eingebildeter, vorauseilender nur soweit, daß man mit dem Entstandenen als etwas Neuem, Klarem, Deutlichem zufrieden sein muß. Dann ist das Streben nach Unbestechlichkeit im Urteil das Wichtigste. Damit meine ich, das Eigene, Entstandene aufgrund der gesamten persönlichen Seherfahrung abzugleichen. Also: ALLE je gesehenen Bilder und Kuntwerke müssen als Vergleich hergenommen werden und vor allem: werden können. Man muß immer aufgrund seines augenblicklichen schärfsten Urteilsvermögens auf seine Dinger sehen. Nur so erkennt man a) Entwicklungen und b) etwas auftauchendes Neues, Unbekanntes. Auf das man sich aber hinentwickeln muß, das man anstreben muß in allerwachsten Zielgerichtetsein.

Und plötzlich sieht die Kugel dann vielleicht so aus:ebk-scan-151027-184f_norm

Nachtrag/Fund am 4. Dezember 2015: Sysiphos aus .. LEGO. In Motion!

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Musik beim Schreiben heute:

Jimi Tenor: “Higher Planes”, Kitty-Yo, 2003

Dr. John: “Television”, GRP Records, 1994

The Cardigans: “Life”, Universal, 1995

Donald Fagen: “The Nightfly”, WARNER, 1982

Scott Walker: “Climate Of Hunter”, Virgin, 1983

Lou Reed: “New York”, SIRE 1989

Thomas Fehlmann: “Gute Luft”, flow publishing/BMG, 2010

Mugshot Pain(t)brush

“Alles, was Du Dir wünscht und planst soll im Neuen Jahr in Erfüllung gehen” So mögen die klassischen Neujahrs- oder Geburtstagswünsche lauten, gegen die man nichts auszusetzen haben kann. Ich jedoch begnüge mich schon mit der halben Strecke will heißen: ich fange “nur” an zu wünschen und lasse dann laufen, ohne dann allerdings abzufallen. Und bin im Gegenteil wie crazy gespannt darauf, was sich aus zusammengesponnenen Anfangsbedingungen plus Wachsein ergibt. Wie heute, als ich einen zweiten Anlauf der groben Art nahm und nichts verdünnte, nicht sorgsam um jede Stelle der zu bearbeitenden Fläche “gleichmäßig dachte” wie beim Putzen, sondern die schwarze Essenz direkt irgendwohin und dann mit der berühmten Bürste auf der Leinwand flachschlug nach allen intuitiven Richtungen.the_face_pinxographyDas “Gesicht” tauchte dann entsprechend erst beim Scannen=Besehen auf, als ich erst die interessantesten, ausdrucksstärksten Stellen übers Scanfenster platzierte und just diese obere Mitte der Leinwand dazu nahm. Und dann die Vorschau ansah.Jetzt, beim Schreiben fällt mir ein, daß ich gestern (!) nicht bloß einige mit beigelegter CD beschriebene Max-BeckmannGemälde betrachtet habe – die glänzen ja nicht gerade durch feine Ziselierung – sondern auch ein youtube Musikclip mit Close-Ups aus Danny Trejo-Filmen.. Und beides über nacht sacken lassen ließe das frisch Fertiggestellte durchaus als intuitives Echo erscheinen. Und- ach ja: in einem großartigen, an den Beckmannschen Leinwänden entlangschnüffelnden Film war ich ja auch letztes Jahr…

DAS hätte ich zu aller Letzt gedacht, daß sich mit dieser mindless technique irgendwas Gegenständliches zuwege bringen ließe, aber anscheinend doch und nicht nur das: dieses “aufgetauchte” Porträt erzeugt nun neue Ideenströme als direkte Nachfolge: Was, wenn man es nun darauf anlegen würde, Gesichter mit a) besagter Handwaschbürste und b) ohne Verdünnung anfertigen zu wollen? So als die beiden neuen Versuchsbedingungen.

Allein diese Idee ließ mich das Entstandene näher, analytischer betrachten. Augen, Haare, Nase, Mund und GesichtsOval. Schon ganz schön grob, wild, verkrampft und düster, wie ein… mugshot=Fahndungsfoto..

Mm – da könnte man mal echt testen und da macht es auch g.a.r. nichts, daß das was Ihr da oben seht, “nur” ein Fünftel der Leinwandfläche besetzt. Abschneiden und um-rahmen geht ja immer, aber auf neue Ideen kommen..  ;-)

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Musik beim Schreiben heute:

various artists: “MTV´S AMP“, Caroline Records, 1997

26 X 17 = 442 oder: der Ikonenpixler

Soodlepoodle heute starring in: “The Pixler Of Icons”. In weiteren Rollen: der Erdball globe-icon, der Strichcode barcode-icon, die Schraube werkstatt-icon, die Malerpalette palette-icon und das Puzzlestück puzzle-icon. Wie kams denn da zu?

“Auch alle andere Kategorien hier am Blog könnten, mit einem Icon markiert, schneller erfaßbar sein.”

denke ich praktischbravgelehrsam seit dem letzten Blog-Eintrag angesichts meiner litaneienhaft überquellenden Inhaltsübersicht. Und heran kommt die heutige Herausforderung, Bildchen aus Themen zu machen. Und dann auch noch so winzige, daß sie nur Wesentliches erkennen lassen. Und auch noch plausibel sollen sie sein, gut aussehen und Spaß beim (Er)Finden machen. Also ran an die “Werkbank” von sagen wir… 1000 X 654 Pixel Abmessung und los. Erste frequently erwartete Frage:

Warum denn so groß – das “Ziel” sind ja nur 26 x 17 ? Die richt´ge Antwort: Nicht nur, weil das etwas fummelig ist auf dieser groessen-icon Größe, sondern erstaun- & lustigerweise, weil das Wesen eines zu bauenden Bildes in groß besser in den Griff zu bekommen ist: die Proportionen spielen ja bei so kleinen Bildern die Hauptrolle, man erkennt sie instinktiv schneller und in ihrem Wesen viel besser, als man sich dessen bewußt ist. Und daran zu werkeln kann man besser in einer vernünftigen Tischsetgröße. Sehr schön kann man das an meiner Bearbeitung des geklauten Globusses sehen:

Ursprünglich ein normales www-Foto eines solchen, mit allen ‘Eigenheiten’ eines Fotos: Details, Glanz, Farbübergänge durch Lichtverhältnisse – ätzend ;-) . Wollt ich nicht, brauch ich nicht – als ICON. Also hab ich, um die ganzen Beschriftungen und Lichtreflexionen des Fotos, all die störenden Hell- und Dunkeltöne zu eliminieren, erstmal einen auf unscharf gemacht. Den Ozean vom Land getrennt wie ein Ei beim Kochen/Backen. Und beim anschließenden Verkleinern auf 26 X 17 bemerkt, daß die Erkennbarkeit der Kontinente besser wird, wenn man etwas sachummlet,globe-iconxxl

“Kanten” samt Madagaskar nach Westen verlegt, die Sahara vergrößert und den größten See der Erde zustopft. Sieht dann in klein so aus: globe-icon Ohne diese Prä/Postproduktion sähe es so aus: globe-icon1 Kaum ein Unterc´schied meint Ihr? Ich finde: wohl. Und allein wegen des großen Schummelbildes oben, das mir einen gewissen Charme hat, der Müh´ wert gewesen. Wohl!

Dafür dann zum Ausgleich für alle Perfektionshasser, Anti-Akkuratisten und Trotzmessies : beim Kategorie:Werkstatt-Icon-bauen (der Schraube) und der MalerVirus-Palette die Chance zum Schludern, die Gelegenheit für grobe Kelle ™: Gewinde ohne Konik, Gewinderänder, die sich planmäßig eigentlich einschneiden sollen in stumpf, ne fahrig mit dem Handradierer angefressene Spitze oder zu Fingerspitzen geratene Grifflöcher harhar…:

werkstatt-iconxxl palette-iconxxl

der Clou: in fertig, das heißt auf 26 x 17 Pixel, merkt man das gar nicht: palette-icon  werkstatt-icon Da wäre übertriebene Penibilität reines Hobby gewesen ;-)

Genau andersrum, beim in-Originalgrößenmodus-Bauen zu besseren Ergebnis zu gelangen, wars beim Barcode-Icon: barcode-iconfaux Dieses zaudernde Grau in den Zwischenräumen ergab sich durch bikubische Umrechnung von 1000 auf 26. Da nämlich erzeugt Photoshop, wenn man die Standard-Einstellung nicht umändert in den Pixelwiederholungsmodus diese Zwischenwerte. Und die haben bei Strichcodes ächt nix verloren. Also war die Lösung: mit 26 x 17 Pixel anfangen, das Ganze so groß wie möglich anzeigen lassen und dann jede der 26 Spalten zu schwarz oder weiß “bestimmen”: barcode-icon

Zum Vergleich: bei der Schraube Kategorie:Werkstatt sähe das Kleingeschluderte, wieder zurückvergrößert, so aus. Da kann man das Prinzip bikubisch mit den errechneten Zwischenwerten=Schwummrigkeiten sehr gut erkennen. Oder so. 1:1 scharfkantigst gewiederpixelt. Auch die Schludrigkeiten ;-)

Dann die neuen Miniaturwerke per Drag&Drop in die Inhaltsübersicht einfügen.. Wow- soo viele Werkstatt-Berichte! Und mit den Icons: mehr Farbe im Spiel! kategorien2014-10redUnd soo viel Lebenserleichterungshilfe von plöden 442 Pixeln! ;-)

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Musik beim Schrauben Schludern Schreiben heute:

Young Marble Giants: “Colossal Youth”, ROUGH TRADE, 1980

Ian Dury & The Blockheads: “Do It Yourself”, Stiff Records, 1979

Emiliana Torrini: “Tookah”, ROUGH TRADE, 2013

Spatz und Hund und Chinastrolch in liebevolle Hände abzugeben

Hätte ich echt nicht gedacht. Daß diese beiden kleinen Gebrauchsgegenstände in einer solchen Grandezza darzustellen sind! Der eine, le Spatz mit Kronkorkenbügelschwanz, völlig aus der Mode, der andere, einfachst gefertigte “Rollen”hund zerkratzt,  “bespielt” und durch diese Kombination kurz vor “schäbig”, sein Alter schwer einzuschätzen. Während wiederum beim anderen die Vorstellung schaudern macht, in welcher Art opulenten Kitsch er sich in “Original-Umgebung” befunden haben muß..start-89990002-aAber so fotografiert paßt alles: eine “Provenienz” suggerierende, sorgsam ausgesuchte und zusammengestellte Umgebung schafft das. Und die frisch aufgenommenen Fotos sind erst der Anfang – da scharrt nämlich schon die Postproduktion mit den Hufen und ärmelhochkrempelnde Experimentierlust juckt unter den Nägeln.. Wie-ha!start-89990002Eine Fundusverkaufsgelegenheit am letzten August-Samstag ist mir Anlaß, es mal mit “Produktfotografie” zu versuchen. Denn ich habe beschlossen, einst lustvoll Erjagtes wieder in Umlauf zu bringen, nachdem es nun fast zwei Jahrzehnte – mein Fotoarchiv läßt eine überraschend genaue Datierung zu – in Kisten verbrachte. Die Gelegenheit, es einmal, weniger “marketechnisch” ausgedrückt, mit dem klassischen Stilleben zu versuchen.

Dabei bricht aus mir der Bastler hervor, der Experimentator, der Stauner über die Möglichkeiten, den erzielten Aufbau dann fotografisch weiter dadurch zu verfremden, indem man ihn aufnimmt, mithilfe der fotografischen Technk in etwas anderes, ein Bild, überführt. Damit nicht bloß eine Dimenson weg”läßt”, sondern so den einfachen Gegenständen, die dieses Ensemble bilden, die man zurechtgezupft, arrangiert, flachgezogen oder geknüllt hat, eine völlig neue optische “Bedeutung”, ja, nahezu eine Aura gibt.

Wenn es etwas gibt, was mich an dieser “Disziplin” fasziniert, dann das.

Und anbei: das ständige Ausschauhalten – und Ausschau-gehalten-haben-  nach .. Requisiten? Ja: Requisiten, aber in einem weiteren, metatheatralischen Sinn gefaßt. Eher im Sinne von: Hintergrund-Baumaterialien. Dabei kommt schlichtweg alles in Frage, was Farbe, Textur, oder so etwas schwer zu Beschreibendes wie “Beleuchtungsvorzüge” hat. Im fertigen Bild gar nur ein prima Bokeh ergeben kann. Wie zum Beispiel impulsiv/intuitiv gesammelter Kaffesatz. Schaut mal, wie prima, irgendwie vertraut (aus Vampirfilmen?) und doch exotisch der sich bei diesem Foto der “öffnenden Hand” macht:

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Wie oft beim Endlich-Selber-mal-machen ist der Lerneffekt deutlicher, emotional verankerter als beim Lernlesen und ich denke, von einer Binsenweisheit überrascht ;-) : Ist es nicht eigentlich IMMMER die “richtige”, passende Umgebung, die den Dingen zu ihrer eigentlichen Strahlkraft verhilft, eine Umgebung, die das Wesen der Einzeldinge hervortreten läßt, verstärkt, ihr Wirkungspotential offenbart?

Für die frisch wiederentdeckten Flohmarktfunde aus Kisten des eigenen Keller macht es Spaß, passende Umgebungen zu “bauen”. Einen Glücksfall kann man den Fund dieses Zeitungssausschnitts von Neunzehnhundertfünfunddreißig (!) bewerten, der perfekt in Farbe, Zerknitterung (das Ding war kinderfaustgroß in eine Papprolle geknüllt) und als “antiquarischer” Background fungiert. Nicht optimal wie bei diesem Bild als Startversuch unten,

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dann aber später, nach einigem Umstellen als Unter- und leicht unscharf gehaltener Hintergrund des Hundes and more – siehe oben.

Wie die Vorfreude auf ein Puzzlespiel mit unbekannten, noch zu entdeckenden oder umzufunktionierenden Teilen ist mir diese besondere Art der Fotografischen Gestaltung: einen fotografischen Schatz, oder ne coole Idee gleich zu Anfang der Fotosession mit den Flohmarktsachen entdeckte ich schon beim Auspacken: die besondere Fotogenität in altvergilbte Zeitungen rundgewickelter Trinkgläser. Dieses Motiv und seine Möglichkeiten sind bei Weitem noch nicht ausgelotet.

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Ja, ja, Allgemeinplatz: man kann im selbstgemachten Studio alle Parameter selbst bestimmen. Das wiederum bedeutet für den Fotograf eine völlig andere Situation, verglichen zur Motivjagd im Freien. Nur die Fantastie und eventuell nicht vorhandene, doch imaginierte Requisiten setzen Grenzen. In diesem Fall die Herausforderung, alte Hintergrundstücke zu alten Protagonisten zu finden. Niemals zum Beispiel hätte ein frisch gewischter, makellos neuer Untergrund den Vintage-Faktor dieses Glases mitverstärkt wie hier:90000012

Oder altes Seidenpapier, das mit digital erzeugten, halb transparenten Passepartout dem gläsernen Handtuchhalter zu einem, wie schreibt man so schön klischeehaft wirkungsvollen Auftritt verhilft. Und der Glasstab gleichzeitig einen interessanten himmelsblau-schluckend “Schatten” wirft:

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Oder man hat das Glück, irgendwann auf dem Flohmarkt Tapetenreste zu finden. Auch wenn die kaum fürs “kleinste Zimmer des Hauses” ausreichen, empfehle ich allen fotobegeisterten Studiofreaks/Nerds dennoch dringend die Anschaffung:

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Ebensowenig sollte man an ungewaschenen ;-) Baumwolltaschen aus den Achtzigern (?) vorübergehen. Vor allem, wenn es im Fundus schon “Party-Gabeln, Qualitäts-Stahlware” aus den, ich würde sagen Sechzigern gibt:

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Aber es müssen nicht nur betagte Hintergrundmaterialien herhalten. Eines meiner bevorzugten  Mittel zur “modernen” optischen Aufputzung ist und bleibt seit diesem Postkartengaleriebild von 2010 die Blisterfolie:

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Gegen das Licht aufgenommen immer wieder eine optische Freude: geordnete Struktur und und unregelmäßiger Patina-Effekt gleichzeitig. Im Unscharfen organische Wirkung. Und gleichzeitig Maßstab, um die “Lebensgröße” der Porträtierten wie oben bei dem “Streichholzbriefchen” mit Gitarrenplektren einzuschätzen.

Eine “schmackhaft” gemachte Produkt Stillebenfotografie ist AUCH ein Geschmacksbilder, ein Serviervorschlag..

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Musik beim Schreiben heute:

Jim Kahr: “Back To Chicago”, Acoustic Music Records, 1992

Dr. John: “Television”, GRP Records, 1994

Van Morrison: “Days Like This”, Polydor, 1995

OXentourage im Mai

Da bin ich echt wie so n Ladenbesitzer. Der kann sein Schaufenster nicht drei Wochen einfach mal so lassen, wie er es nach der letzten Umdekorierung irgendwann cool fand. Nach spätestens einem Monat ist ihm auch das langweilig geworden, und eine nervöse Suche im “Deko-Lager” beginnt. Ich genauso. Nur eben: in meinem Archiv.Rasch reiße ich die “Tür” zu derjenigen Festplattenpartition auf, die es beherbergt, und beginne ungeduldig,  die Ordner zu durchblättern. Ebenso fahrig, wie man die verstaubten Kisten im Keller durchwühlt, in Regale hoch- und runterwuchtet, wenn man etwas Bestimmtes sucht, aber keine Lust auf Keller hat.

Mm, mal sehen… soo viele urbane Bilder von unbeachteten Nebenschauplätzen: Gerüste, Brachflächen, Masten, grauer Himmel, Geleise, Rauchfahnen, Kreuzungen mit Baustellenabsperrungen. Aber damit hab ich beim letzten/nächsten Reingretchen-16er-Schwung ausgiebigst  herummanövriert, heute will ich mal was anderes! Ah- Bilder von einer Reise aufs Land letzten Sommer. Mal sehen: Brachflächen, Masten, Zäune… Aber auch: viel Grünes. Bäume, Wiesen, Blumen, Zweige am Wegesrand.  Und eine konspirative Aufstellung jenseits des Weidenzauns. Die reizt mich irgendwie. Was könnte man daraus machen? So mit LayOut in mind, Schrift-auf-Bild, FarbEimer, den Sägen, Zangen und Hämmern meiner Werkzeugkiste…

Die Form der Vierer, nein – Fünfergruppe (Sechser!) ohne erkennbares Vorderteil ist ganz schön skurril und ich beginne, sie en bloc vom Bild drum herum abzuisolieren. Voilà Bluescreenweide:

Freistellen ist ja niemandes Ding (das läßt Profi über Nacht in Indien machen – kein Scherz!). Da der Aufwand aber abzusehen ist – eine Silhouette wie diese, mit vier “Enklaven” schafft man grob in.. höchstens zehn Minuten – mach ich man los. Die Viecher rausgeschnitten, die übrige Fläche mal in Blau und in Schwarz dazu kombiniert – wow! Aus so nem Bild, dessen einziger Clou (erstmal) diese charakteristische kopflose Aufstellung ist – gekauft!

Durch die “Trennung nach Fauna und Flora” gewinnt dieses banal-mittelmäßige Bild – es werden praktischerweise gar zwei brauchbare Bilder draus: ein Blickfänger für vorne auf die Webseite drauf, und eins, das sichtbar damit in Verbindung steht, mit genügend Raum fürs Menue. Notierenswert: das eingefügte Schwarz betont nicht nur den Kollektiv-Umriß, es wirft die Aufmerksamkeit ebenso auf die “Gegend”, die durch ihre fast achsen-symmetrische Viererakzentuierung der umliegenden “Requisiten” (Baumstamm, Blattwerk, Grasbüschel  und “schwarzes Eck” unten rechts) mir jäh harmonisch&sympathisch wird. Ein Bild mit verschwundenem (Haupt)Motiv, trotzdem oder gerade deswegen? ein Hingucker, nicht wahr?! Das betrachtende, landgewöhnte Hirn ergänzt den Sinn, das Bild wirkt durch die große Blankfläche gar.. stylisch & komponiert! Und bekommt mit diesem augenfälligen Eingriff einen Hauch Darkness, gar: Geheimnis.

Aber auch die reine Ochserei in Blau hat was. Hab ich durch Herumprobieren gefunden. Ziemlich komplementär zum Fell und himmelsfarben, eine Zwei-Fliegen-mit-einer-Klappe-Lösung ;-) Und Platz fürs Menue = die Auslagerung der Schrift gibts als willkommene Zugabe, denn ich habe das Bild ausnahmsweise diesmal NICHT beschnitten: die Ränder sind die, die ich auch schon bei der Aufnahme vor einem Jahr im Sucher gewählt hatte:

Hätte man auch noch so haben können:

Das “paßt” durch das konsequente Platzieren der Elemente, der Flächen und des Unruhigen besser zum schwarz-grünen Startbild- mit dem zertretnen “Fünf-Meter-Raum“. Leider aber kann man den Soodlepoodle und die Photography+ nicht mehr entziffern, zumindest in einer statischen Version des Menues. Und einen Poodle oben, eine Photography unten hinters Menue geschoben ist mir zu langweilig. Aber naja: kriegt nen Platz hier in der Werkstatt am Spind ;-) So als Anregung für Künftiges. Ganz im Sinne des Zitats eines mir namentlich entfallenen Autorenfilmers über seine Anregungstechnik: “Immer, wenn ich nicht weiter weiß, schau ich mir Filme von Godard an. Dann weiß ich wieder, was man alles machen kann.” Schön, wenn man so elegant auf seine Vorbilder hinweist. Und wir erfahren Interessantes zum Thema Jump-Cut, oder Continuity-Regeln.

PS.: beim Lesen des oben verlinkten Wiki-Artikels zum Freistellen finde ich noch eine weitere Möglichkeit: Freistellen durch Unschärfe. Würde hier so aussehen:

Ganz schön strange, obwohl das grad mal ein einziger Pixel Unschärfe ist, da im Hintergrund, wirkt das Braunviehensemble wie appliziert. Und verwirrt darüberhinaus durch (logischerweise) passende Beleuchtungssituation. Total künstlich. Krass – mit so nem billigen Trick.

PS.: ich bastele mit wordle eine Textübersicht für diesen frischen Artikel:

wordle-vs-soodlepoodle3982b Vielleicht auch mal nett, alle Links des Artikels hier zu versammeln. Heute sinds wenig, Bilder haben ja den Vorrang:

  1. Festplattenpartition  (Wikipedia Computerwissen)
  2. Reingretchen-16er-Schwung
  3. Freistellen  (Wikipedia Freistellen)
  4. Enklaven  (Wikipedia Französisch- & Geschichtsunterricht)
  5. Fünf-Meter-Raum  (Wikipedia Torraum)
  6. Godard  (Wikipedia Jean-Luc Godard)
  7. wordle (wordle.net) Java-Werkzeug zum Schriften-LayOut

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Musik beim Schreiben heute:

various artists: “Viennatone”, !K7, 1998

Stutzig geworden? Zurecht!

Neues, merkwürdig schlecht gemachtes Bild ab heute aufm Soodlepoodle. Sag ich jetzt mal so. Oder eher:  eigentlich gut, dann aber digital verkorkst, das Ausgangsmaterial.

Liegt an den auf ersten Blick als gefakt erkennbaren Bildbestandteilen. Die auch noch, fast, um noch mehr als solche aufzufallen, doppelt vorhanden sind: ich meine den zwiefachen Vogelumriß, der nach Klick als knallig-ungewohntes Tapisseriemotiv wiedererscheint und, weiterklickend endlich am Menue angelangt, verschwunden ist und die “Originalwand” sichtbar wird (und man sich denken mag: “Was ist denn in den gefahren?”):

Denn SO im Originalzustand könnte man sich das ja gefallen lassen – als angemessener Start auf einer ernsthaften Foto-Webseite.. Warum im Startbild diese “Störungen” eingebaut sein müssen, plötzlich übersättigte Textilmuster auf dieser Webseite erscheinen, nun.. die Bananenscans und der Spieltrieb sind schuld. Und  eigentlich noch mehr: der Wille zur Irritation.

Am Anfang des Tages gabs nämlich lediglich den unschuldigen, armen Scan #3:

So weit, so obskur, denn “Nur wem extrem langweilig ist, der scannt Bananen” hör ich schon jemand sagen. Nun – um Schauspieler zu scannen, fehlt mir das Equipment ;-) .. Aber weiter: aus dem Ausschnitt unten links im Bild hab ich intuitiv ein “Muster” gemacht das heißt: bestimmt. Das ist ja das Tolle an der Digitalen Bildverarbeitung: sogar Werkzeuge für Künftiges kann man mit entsprechender Software selbermachen. Heute also Tapeten: gelb und irgendwie bananig-leopardig gefleckt sollte es sein. Die Funktion Muster erstellen c/o Photoshop ist eine Art selbstgemachte Kachel: die kann man dann automatisch eine vorgegebene Fläche füllen lassen.

Das sieht dann im Falle des gewählten Ausschnitts (obig schwarz umrandeten Vierecks) plötzlich aus wie ein Blick in eine leicht exotisch belegte Hähnchentiefkühltruhe:

Damit mit diesem – wie mit jedem- Muster etwas passendere Übergänge zwischen den Rändern entstehen, gibts die Kulturtechnik des “Stürzens” oder “Klappens”, die ich mal von einem Schreiner gelernt habe (die machen das nämlich beim Furnieren auch so): man stürzt in jede Himmelsrichtung jedes zweite und erhält ein größeres, harmonischeres da um Symmetrie erweitertes MusterBild:


Das Ergebnis läßt einen etwas starrigen Blick aufs Muster aufkommen, gewiß, und man versucht, nicht an präpubertäre Kaleidoskoperfahrungen oder Batik-Gewänder zu denken.

Apropos Kaleidoscop – das gibts auch in motion: die grandiose

Mirror City Timelapse von Michael Shainblum.

Doch weiter an der Schale: fahriges Radieren erfolgt, man bekommt den Vogel zu fassen, den man dann ordentlich ausschneidet- der zu Demonstrationszwecken  gewendete Rest der Bananentapete wird überraschenderweise zu sternennachtblauer Psychedelik, die uns heute mal zu Schulungs- und Veranschaulichungszwecken zwar ungebeten, doch sehr gelegen kommt.

Ein fremdartiges Tier mit zwei(!) plausiblen Augenstellungen entsteht- nur mit Radierer und fellig (!) eingestellten “Wischfinger“, ein wenig die von der Banane vorgegebenen Konturen nachziehen en detail et voilá:

Genau diesen Umriß hab ich dann ins Wandbild eingebaut- einmal reinmultipliziert als leicht verwitterte(s) Graffiti/Wandmaleria, einmal als Schatten, der sich von Farbe und Substanz möglichst nicht von den echten Schatten der Kamine unterscheiden sollte.. Bildbetrachter sollten so auf diese doch unwahrscheinliche Koinzidenz gestoßen werden. Und ordentlich stutzen.

Warum das jetzt so “gemacht” aussieht?  Nun: es ist a) die doch sehr “gemalte” Vogel-Form, die eher nach Kinderstift riecht als nach etwas ordentlich Ornitologischen. Und der Anstellwinkel der Beine ts ts.. Da hätte man entweder erst üben oder besser gleich als absichtlich erkennbar collagieren sollen:

Oder einbauen, den verkorksten Vogel-Schatten aber weglassen, dafür das Graffiti an eine prominentere Stelle gesetzt, die dann auch noch authentischer gewirkt hätte:
oder gar nochmal gespiegelt und rüber an den Kamin gerückt. Noch besser. Die mithilfe dieser Platzierung plausibel gemachte harte Kante- “erklärt” durch die Ecke zwischen Wand und angebauten Kamin – und dem “störenden” Schatten verstärkte ironischerweise den Eindruck der Authentizität :

Und ja hoppla- natürlich: jetzt wäre wieder Platz für den Schatten des “echten” Vogels. Warum den nicht an einer noch etwas prominenteren Stelle als anfänglich platzieren? So entsteht dann ein perfektes Spiegelbild mit einem dargestellten Dialog zwischen gemalt und echt:

Aber: will man das? Die Besucher so am digitalen Schnabel herumführen? Niemals!

Lieber mit etwas merkwürdig Riechenden stutzig machen, denn- es ist nicht alles Schein, was trügt ;-)

Und: die kleinen Scan- und Retuschefehler im “Originalbild” selbst kamen ja gar nicht zur Sprache..

PS.: noch mehr Stutz im aktuellen Blog-Headerbild: die Banane mit Pelzausläufen- Soodlepoodle auf dem Weg zum Kamel im Leopardenfell, dem Kamelopard

Hier als farbiger Nachtrag noch ein Hinweis zur Bauanleitung der doch recht schmucken Version des Vogel-PLUS-Hintergrundbildes, digital “gekreuzt” mit der Bananentapete: der Ebenen-Modus “Differenz” machts möglich. Ladet einfach die beiden Bilder direkt unter der “Hähnchentiefkühltruhe” mal in den Photoshop und experimentert (ich hab zur verbesserten räumlichen Darstellung noch schnell nen Schatten “untergeschoben”):

Könnte für meinen Geschmack glatt als Kimono-Stickerei-Vorlage durchgehen..

Fussel Gen

Eingewöhnungsschmerzen. So würde ich die negative Komponente beim Einarbeiten in die neusten Versionen meiner digitalen/medialen Werkstatt bezeichnen.

Denn ich schlag´ mich nun seit zwei Wochen – alles schön in Etappen, ich will mir ja den Spaß am Neuen nicht knicken – mit neuem PC-Equipment herum. Nicht nur, daß dieser längst fällige Sprung über vier bis acht (!) Versionen Software jeglicher Provenienz einem Kulturschock gleichkommt- alles fühlt sich anders an, ist woanders positioniert, Teller und Töpfe sind nicht mehr in Schränken, sondern in Projekt-Ordnern untergebracht.

Darüberhinaus kommt noch die berüchtigte Datenmigration dazu, die ich-ebenfalls old school- zu Fuß per Berge gebrannter Backup-CD-ROMs zu erledigen im Begriff stehe. Warum fällt mir dazu bloß immer das Bild eines Heizers im Eisenbahnbetrieb ein, der mit ner winzigen Schippe Kohlen auf Kohlen in den Kessel leiert?? Aber dieses – ich gebs zu: argwöhnische – Tasten ins Neuland hat auch unbestreitbar Gutes: das Gefühl, neu und so modern as can be zu sein.

Dann geschah es gar, daß ich als eigentlich “Technikferner” in so ne Art Abenteuerlaune geriet, mich an alte Werkzeuge erinnerte und dann meinen alten, schon vergilbten (!) Agfa Scanner, den ich softwaremäßig schon verloren glaubte, aus einer verschütteten Schicht aus irgendeinem Schrank hervorgrub. Nicht nur dessen Produktion, so erfuhr ich anschließend im Netz, gar der Support ist schon seit Jahren eingestellt!

Aber muß das denn immer gleich heißen: zum Müll damit? Nach dem Motto: “nutzlos ohne Treiber“? Muß es nicht, fand ich doch da ne Software, die, ich zitiere: “Hunderte von Kamera- & Scannertypen, äh, “unterstützt” Wow- die Wutz in Dosen! Doch Moment mal: “früher” mußte man von jedem Hersteller den Treiber a) kaufen und b) dann schön pflegen. Und nun soll das ALLES mit einer Software gehen?? Da kommt man sich im Rückblick doch leicht verkarscht vor..

Aber Schwamm drauf | wie auch immer | sei´s drum: man ist unerwartet und dadurch beglückt im Scanbetrieb & die Freude am neuen/alten Werk/Spielzeug gewinnt flugs die Oberhand. Und prompt öffneten sich lang zugeschobene Schubladen im Nebenzimmer. Papierbilder en masse und alte Digitalisierungen auf CD-ROM. Mit Scans von weiteren Fossilien: gebrauchtes Kohlepapier zum Beispiel:

Und damit natürlich eine unüberschaubare Masse Bilder aus der Zeit, bevor ich immer gleich hab digitalisieren lassen nach dem Duschen (i.e.: entwickeln) treten ans Tageslicht again. Das ist noch gar nicht so lange her: ich schätze bis vor zehn Jahren hab ich regelmäßig nur Papier und keine frisch beschriebenen CD-ROMs nach Hause getragen. Und: Ein schneller quick-and-dirty Scan bringt ja ganz andere ästhetische Sensationen fertig als das Abfotografieren, wie man hier unten sehen kann: das fühlt sich mächtig anders an als die Norm, irgendwie, als liege da eine Schicht Zeit auf/über dem Bild. Also direkt zwischen dem Foto und uns, den Betrachtern.

Man ist ja dieses Überscharfe, Reine schon so gewöhnt, daß also mich beim Anblick der ersten Versuche gar mannigfaltige “Anreize”, die frisch gescannten Dateien zu “verbessern”, heimsuchten. Nicht nur wie üblich Farbumfang oder Kontrast in den Schwitzkasten zu nehmen, sondern diese lang überwunden geglaubten unglaubliche Flecken, Streifen und Fusseln und Staubkörner, die großzügig beigesteuert werden von den Üblichen Verdächtigen Elektrostatik, Glasabschabung oder Finger- oder gar Kleberesteabdrücken: das Analoge im Digitalen Kanal. Guckt nur mal auf das “Lametta” überm Bach: echter, digitaler …Dreck!

Das alles erinnert mich in aller Jähigkeit an … APPs für iPhones! Hipstamatic! (..) Nachdem der mythische Kampf zur Erringung makelloser Fotos in aller Schärfe und Farbdeutlichkeit nun auch für den Amateur serienmäßig gewonnen ist, wird ja werkseitig nun wieder alles getan, “Leben” in Knipsbilder zu bringen: Sepia-, Störungsfilter, künstlich hineingerechnete Vignettierung und lokale Ausbleichung, Crossfärbungsalgorithmen….

Doch zurück zum Neuen: Ich mache mich mit dem intelligenten “Reparaturpinsel” vertraut. Intelligent ist dieser Pinsel insofern, als er “erkennt”, welche Flecken man aus seinem Bild gerne weghaben mag und welche Hemdstreifen oder Astgeflechte bleiben sollen. Erstaunliches geschieht, wenn man ein wenig herumgepinselt hat mit größeren oder kleinen Werkzeugspitzen und größeren oder weniger großen überstrichenen Flächen, bevor man den Maustaster wieder los und den Rechner loslegen läßt:

Die pinselige Intelligenz erzeugt, je nach Duktus und Größe sehr merkwürdige “Reparaturen”, der Pinsel gerät durch experimentellen Gebrauch in Verwirrung und mischt zusammen, was nicht zusammensoll- Nudelmutationen die zwischen künstlerischer Skulpturhaftigkeit und geschmolzenem Metallformen mäandern– ein neues Spielfeld!!

Das zu programmieren war bestimmt nicht einfach, aber wir stehen ja auch damit auf den Schultern von Riesen, schreiben ja auch schon das Jahr 50 nach der Erfindung der Mustererkennung. Überhaupt erstaunlich, wie diese technisch-mathematische Errungenschaft unser tägliches Leben bestimmt: nicht nur Gesichter- oder Sinn- und Worterkennen (“Meinten Sie..?”), das geht ja auch schon längst im 3-D Bereich weiter, wo Fabrikroboter erkennen gelernt haben, auf welcher Seite die Kegel liegen, die da auf dem Laufband heranfahren…

Außerdem, das ist mir auch neu, sind wir nun soweit: die Adobe-Software liefert nun genau das nach hause, was man immer den großen Datenkraken anheimstellt: das ungebetene Personenerkennen.

Nur diesmal im gesamten heimischen=internen Festplattenspeicheruniversum. Da werden (im Ordnermodus) plötzlich Gesichtsumrahmungsfenster sichtbar, wo vorher nichts als Bildnis war. Die fragen auch noch nach der Identität der/des Abgebildeten und öffnen dann Fenster, in denen man die Namen antaggen kann. Was eine Eingabearbeit!! Wohl dem also, der dann gleich seine gesamte virtuelle Arbeitsleistung in einer Schlagwortwolke betrachten kann wie der Gärtner nach getaner Beete-Anlage…

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Musik beim Schreiben heute: to rococo rot: “veiculo”, City Slang, 1997

Tito Puente/Perez Prado: “A Selection Of Mambo & Cha Cha”, TELMA, 1995various artists /Groove Armada: “Late Night Tales”, Coolport, 2008

Mick Hucknall: “Tribute To Bobby”, Simplyred, 2008

Jamiroquai: “Rock Dust Light Star”, Mercury, 2010

Chaka Khan: “I Feel For You”, Warner, 1984

Eins nach dem anderen- die Lösung des letzten Gewinnspiels

Bevor ich in den nächsten, wahrscheinlich kalten Osterfeiertagen das künftige Gewinnspiel hier aufbaue- eins nach dem anderen: die Auflösung des letzten Rästels. Eine Auflösung, die weitere Fragen nach sich zieht, genau wie das Leben selbst.

Meine Idee fürs letzte Gewinnspiel, anhand der Reingretchen Titelbilder die Lokation der Aufnahmeplätze nach Mannheim oder Ludwigshafen zu scheiden als Rätsel zu posten, war, ich hab es schnell am zähflüssigen Feedback gemerkt, überraschend schwer, bei manchen Bildern gar unmöglich: keiner der Teilnehmer hat alles erraten/gewußt.

Ich hab dafür was gelernt, eine unvermutet neue Erkenntnis mehr: ich schaue anscheinend deutlich woanders hin als Otto N. oder der Google-Street-“Fotograf”. Denn auf KEINEM der verlinkten Panoramio-Seiten gibts ein ähnliches Bild zu entdecken.. Für alle Wißbegierigen hab ich also, ta-dah! hier eine mit den Lösungen verlinkte Ansicht der 18 Fragen in Bilderform gepostet. Diese Lösungen sind, (keine Angst,) kein umständlicher “direkt-am-Rhein,-da-wo-die-Promenade-in-den-Fußweg-zum-Strandbadweg-übergeht-etc.” Text-Knäuel, sondern:
viel anschaulicher, und viel.. erschreckender: mit Bild, Zoom Möglichkeiten und: Geo-Daten in Längen- und Breitengraden! Denn genau diese, bis auf Minuten und Sekunden genau werden im Adressfeld immer mitgeändert/aktualisiert, wenn man per Mausfaust den Bildausschnitt verschiebt. So kann man, darin geübt, bei seinen nächsten Party Einladungen zwei Zahlen plus ° auf die Einladungen schreiben, Uhrzeit dazu- fertig. Internet hilft weiter. Wenn man das schick 2013® verschlüsselt tun will: die beiden Angaben als QR-Code präsentieren..

Hier also das zweite Kapitel “GretchenLeaks”: ich offenbare die Tatorte  😉 Wie man erahnen kann, ganz im Sinne meines “kleinen Postkarten-Dogmas”: alle von öffentlichen Plätzen und Wegen aus aufgenommen, über keinen Zaun geklettert und nicht von einem Dach herunter fotografiert.. Und doch werden all diese akribischen Angaben wieder erst nur dann zu “Lösungen”, wenn man sich selber in Bewegung dahin setzt- sieht man online doch fast nie das Motiv aus der Sicht, wie ich es aufgenommen habe. Somit ist die Lösung zwar deutlicher Hinweis, führt aber eher zum Ziel der Anregung zu einer Tour- It-Yourself-Aktion. Wie man aber vielleicht ebenso erstaunt wie ich sehen kann: äußerst unspektakuläre Plätze allesamt. Und der Zauber IMMER dem Licht an jenem Tag geschuldet.

Da ich das Lösungsbild selbst verlinkt hab, hier noch ein paar Bemerkungen: Das Programmieren dieses (eigentlich jedes) digitalen Bildes zur aktiven Fläche für Internetseiten macht mir den gleichen Spaß wie früher als Junge das Puzzeln oder Pappburgen nach Bastelbogen zusammenbauen: eine zwar kleinteilige, nicht jedoch allzu zehrende Aufgabe, wo für den Browser in HTML-Code kleine Eckpunkte im Bild, in Pixel von links (130, 290) und von oben (50, 165) gemessen, abgesteckt werden. Diese werden dann mit der gewünschten Seite mittels Tag, hier dem berühmten area href= klickbar gemacht. Hier eine kleine Grafik für die Definition dieses Feldes:

Die vier Zahlen geb ich, durch Kommas getrennt, in dieser Reihenfolge in den Quellcode ein. Und die Maus drüber wird aktiv. Diese genauen Zahlen auszuknobeln ist so ne Art Sudoku für Web-Programmerien-zu-Fuß. Oder was meint Ihr anderes, wenn Ihr das seht und versucht, die Zusammenhänge zu verstehen:

05 116 | 123 234 | 241 352 | 357 465 | 470 580 | 585 700

Genau: einfach abwechselnd die Differenz jeweils (ungefähr):   7   111   Das sind die Pixelabstände vom linken Spielfeldrand, an denen die senkrechten Ränder der einzelnen Covers der Lösungsbildcollage liegen. Nach ihnen setzte ich die Link-Bereiche. Genauso, wie man im Garten die gleichmäßige Beete-Aufteilung hinkriegt.

Warum ich hier über HTML schreibe? Nun, weil ich es faszinierend in seiner Stringenz finde, die für mich eine Art Schönheit darstellt. Und nicht nur, weil heute Google 4, 3 Millionen mal einen Eintrag bei der Eingabe von “code is poetry” findet. Auch, weil ich es wichtiger denn je finde, auf die Effekte jedweder Programmierung aufmerksam zu bleiben. Immer mit einem Zitat eines Elektronik-Dozenten der hiesigen Fachhoschule in mind, der einst, es muß Ende der Achtziger gewesen sein, den wahren Satz verlauten ließ: “Technik ist Materialisierung von Interessen.”

PS.: a Zitat, gefunden auf Eselsohren.at bei der Suche nach “Code Is Poetry”:

Eselsohren: And has it (“Code Is Poetry”)something to do with digital poetry?

Matt: Absolutely. At the time I was studying and reading a lot of T.S. Eliot and I was struck how a single line with just a few words could be packed with several allusions and meanings. As we wrote WordPress, I wanted every line of code to be short, sweet, and packed with meaning.

Nachtrag am 5. Jänner 2019: Panoramio is nicht mehr – siehe die Meldung beim beliebigen Klick auf das damalige Gewinnfeld. Ihr könnt aber das frisch Gelernte bei Google (Maps) ins Suchfeld eingeben: beim Bild #3 z. B. steht da als ins Leere gehender Link http://www.panoramio.com/map/#lt=49.510725&ln=8.450999 . Macht daraus einfach 49.510725,8.450999

__________________________________________________________________________ Musik beim Schreiben heute:

Till Brönner: “Oceana”, Bam Bam Music, 2006

Underworld: “Beaucoup Fish” V2 Records, 1999