Das Gretchen an der Staffelei

Irgendwann mußte es ja so kommen: ich fertige ne Extra-Ausgabe der KrimiDeckblätter mit Fotos meiner Gemälde. Und teste damit, ob sich dieser Ausflug weg von der üblichen Fotografie in die Randgebiete der Illustration als irgendwie anregend, vielleicht sogar ergiebig erweisen mag.Schwierigkeit gleich ganz zu Beginn: Bilder zu finden, die über die gemalte Anmutung hinausweisen, also nicht sofort als bloß gemaltes Buchcover herhalten/auffallen. Durch die Pinxography-Technik einfach, jedoch mit der “Gefahr”, daß die Bilder Anklänge an Science-Fiction zum Resonieren bringen, wären sie zu stark verändert. Also ist eine Gratwanderung gefragt.

Da ich mit dem Material weitestgehend an der Stilvorlage Reingretchen, also der bloßen, unverfälschten Fotografie bleiben mag, scheiden die digital-analogen Malvorlagen ebenfalls aus. Beim ersten Besehen reichlich aussichtslos – oder fällt Euch EIN Titel ein, der zum Beispiel das da unten zu einem als Krimi erkennbaren/ interessanten Cover macht?33690009Mir nicht, auch nicht nach drei mal drüber schlafen. Außer an irgendwie mutierte alte Tapeten erinnert es mich höchstens an das fotografierte Reingretchen-Cover #95 mit dem Original, hier plus original fotografiertem Gesamtausschnitt:reingretchen-37050005Ein Lookalike Rinde der Platane nämlich, die wiederum hilflos Pate für ein weltberüchtigtes Muster gestanden hat: das Flecktarn. Mm.. Da, eine Idee: warum nicht ein Selbstgemaltes, Ähnlich-solches als kriminielles Tatmotiv verwenden? Das zwar sogleich Camouflage-Assoziationen weckt, die man aber mit einem entsprechend gewählten Titel vom Weg des geradewegs langweilig Durchschaubaren abbringen kann? Eine Herausforderung!

Aber es geht auch leichter: Fotos, die mich sofort anregen, daraus ein Buchcover zu kneten:

reingretchen33690017

Fotografie meets Malerei, hier Blendenflecken in der oberen Bildhälfte, die die Farbflecken unten als solche real, zu echten Gegenständen werden lassen und damit das Bild aus der Anmutung als Illustration befreien.

Es folgt unten diese frühe Arbeit mit der Farbbürste, schon im Entstehen als Mugshot = Fahndungsfoto getaggt. Mehr dazu lest Ihr demnächst hier.

Ebenso der “Schneesturm”, die “Polarlichter”, die bei den ersten Tests mit Farbe, Leinwand, Bürste entstanden und ich diesen Ausschnitt nur hoch-kontrastiert habe.

Drei ermutigende Ergebnisse also schon, die mich nun in gespannte Erwartung versetzen, ob sich die zu den monatlichen 16 noch fehlenden dreizehn Cover finden lassen. Erstaunlich: das folgende Foto von der sonnendurchschienenen Gemälde-Rückwand macht eine mich an alte Bibliotheken und frühe Entdeckungsfahrerbilder erinnernde Anmutung:

reingretchen-mugshot   reingretchen-torro  reingretchen-c594c-33690003Und warum zum nächsten Beispiel nicht die Leinwandstruktur mit einbeziehen? Und die Farbquadrate als Tatortspuren interpretieren? Die spezielle Austrahlung von pinselaufgebrachter Farbe aufweisen? Dann suche ich nach weiteren Fotos, auf denen das Gemalte als dreidimensionaler Gegenstand erkenntlich ist. Und stoße auf einiges Material der letzten drei Monate:

reingretchen-c589c-  reingretchen-c592c-33690027   reingretchen-c593c-33690032reingretchen-c590c-helldunk   reingretchen-c591c-33690013   reingretchen-c600c-31260011

Und hier ist vielleicht doch noch ein Bildausschnitt des großen “Negativ”-Vorbildes von ganz oben, das mir die Phantasie anschubst, um daraus ein KrimiCover zu gestalten. Die als Abschlußarbeit aufgebrachte “überfliegende” weiße Linie schwächt den anfänglichen  Tarneindruck nun doch in beruhigenden Ausmaßen. Und gibt Raum für eine neue Ideenverkettung. Kartografie meets Applikation.. Bin mal gespannt, was dazu angeflogen kommt in den nächsten Tagen..

reingretchen-c595c-33690001    reingretchen-c602c-20550003

Auch gemalte Linien eignen sich für eine kriminelle Verwendung, sehe ich gerade:reingretchen-c596c-33070024   reingretchen-c597c-30990019   reingretchen-c601c-26120033

Und zu guter letzt – war doch einfacher und anregender, als ich anfangs dachte! darf doch ein Gemäldethema ins Kriminelle kippen: ein flüchtiger Blick auf mein erstes Bild mit farbigem Übergang im (Angemischt-)Werden:

reingretchen-c599c-31270013

Hier unten zum Großklicken hab ich sie alle mal montiert und kann mir bis MonatsErsten, wenn die nächsten Cover fällig werden, Titel überlegen, da fehlen ja noch ein Dutzend von..

reingretchen-neu2015-04cxle

______________________________________________________________________

Musik beim Schreiben heute:

Lisa Stansfield: “Affection”, BMG, 1989

Yoshinori Sunahara “The Sound Of The 70s”, Ki/oon Sony, 1999

Visit Venus: “The Endless Bummer”, Yo Mama, 1999

Grace Jones: “Private Life -The Compass Point Sessions”, Island, comp. 1998

Joe Cocker: “Sheffield Steel”, Island 1982

Guten Morgen, Sie wünschten, geweckt zu werden

Überraschenderweise auf einer Queen-CD & da auf deutsch habe ich diesen Satz wiederentdeckt! Heute, 33 Jahre nach Erscheinen der Scheibe ist er ein Relikt aus der Prähändyzeit: der telefonische Weckdienst, den man sich ebenfalls “fernmündlich” für einen gewünschten Zeitpunkt bestellen konnte.

Und geweckt worden bin auch ich. Erst kürzlich vom Phänomen digitale-Bilder-und-Datenverarbeitung in Form eines neumodischen kulturellen Dings namens iconosquare. Und geweckt wovon? Na, vom Schlaf des Eingefahrenen.

Da wurde ich eines neuen, lässigen Lifestyles gewahr, ebensolch beiläufige Fotos zu machen, sie ins Netz zu laden, sie mit Aufklebern (hashtags) zu versehen, die die Online-Datenbank dann immer neu denen anzeigt, die per Mausklick dieses dadurch gekennzeichnete Thema aufrufen. Fotos als Anlaß zu Kommunikation und Vernetzung. Es geht um Anregung, um Zeigen, Präsentieren, Wahrgenommen- und Gemochtwerden. Erstmal.

Da bin ich zwar nicht aktiv dabei, schaue aber gerne regelmäßig vorbei und finde diese Art, lose Bedingungen in Form von thematischen Vorgaben und dadurch provozierte Likes und Kommentare zu modern-sozialen Zwecken zu nutzen, sehr anregend. Als Kulturtechnik(übung) der Zukunft. Ebenso die Art der Bilder, die auf diese Weise zusammenkommen – jeden Tag ein paar mehr. Plätze, Sonnenbilder und Himmelsstimmungen, Schaufenster, Essen, Schilder, Graffiti, Freunde, Partyreste, Essen, alles ortsgebunden. Tägliche (fotografische) Anregungen, die eigene Stadt betreffend, frei haus.

Und im kreativen Sinn anregend ist es überdies: ich hab mich von diesen immerfort quadratischen Bildern zu einem eigenen Design mit Bild-Quadraten anregen lassen. So schaffen es auch Bilder hierher, die mit dem drübergelegten “Passepartout” zu mehr werden als der Summe der Teile.

20580023mannheimgram   29540017mannheimgram   26130028mannheimgram   26140004mannheimgram   27270014mannheimgram   27270034mannheimgram   29510001mannheimgram   29520002mannheimgram   29530026mannheimgram

Quasi ein Ausschlenkern von meinem nun im achten Jahr andauernden Postkarten-von-Mannheim-und-Ludwigshafen-Projekt, bei dem der Fokus sachdienlicherweise auf “Einzelkämpfern” liegt: jedes Bild als solches, einzelnes muß “gewinnen”. Das kann ab und an allzu einschränkend bei der Hirnfreiheit zur allgemeinen Motivwahl beim Fotografieren werden. Das Prinzip Hashtag hat mich da “geweckert” und ich versuche, meinen ästhetischen Filter davon positiv beeinflussen zu lassen.

Und so kriegt Ihr mal meine “Frühwerke” in dieser frisch eröffneten personal Liga hier zu sehen:

26100021mannheimgram   29540006mannheimgram   26120014mannheimgram

Zu schade, sie wegzusperren, finde ich. Außerdem gabs da schon mal nen ersten Schwung. Heute also Teil zwei, vier Aufnahmen davon keine Owche alt. Plus plus: ich bekomme auf diese Weise eine neue Spielwiese geliefert und kann Euch (hauptsächlich) Mannheim  zeigen, wie es mich fotografisch anders/weiters fasziniert ;-)

Danke, #Mannheimgram!

Instagram Goes Fashion – Nachtrag/Lesetipp auf der zeit.de vom 22. März: «Aus Kleidern sind Bilder geworden, die online gezeigt, kommentiert und geteilt werden. Was so wenig spektakulär klingt, ist dabei, die Modebranche nachhaltig zu verändern.»

_____________________________________________________________

Musik beim Schreiben heute:

various artists: “The White Room”, SONY, 2004

Original Soundtrack: “The Pink Panther – Music From The Film Score Composed And Conducted By Henry Mancini”, BGM, 1963

Queen: “Hot Space”, Parlophone, 1982

Der Poodle an der Gabelung der Löffel

Ein Tag vor Nikolausi zweitausendvierzehn. Ich bin bei Artjom eingeladen. Österreichisches Bier aus Dosen in drei Farben, eigenhändig zu Partyzwecken importiert ;-) “Dann machen wir mal ein Bild von Dir!” sagt er irgendwann und wir treppen hinab in seine Werkstatt. Atelier kann man natürlich auch dazu sagen, aber aufgrund der mannigfachen mechanischen und chemischen Notwendigkeiten darin würde ich diese Bezeichnung zu gleichen Teilen mit “Labor” und “Werkstatt” mischen. Am hinteren Ende stilbewußt ein alter antiquer Stuhl. Er platziert mich auf diese mit gedrechselter Lehne und royaler Polsterung ausgestattete Sitzgelegenheit, rückt seine riesigen Lichtquellen näher, prüft auf der Mattscheibe die Lage, beginnt mit der Beleuchtungseinrichtung.

Eigentlich höchste Zeit für ein aktuelles Bild – das bisherige hat online zehn Jahre seinen Dienst getan -da verändert man sich zwischenzeitlich schon, doch doch ;-) . Und eine neue Aufnahme, dazu noch wow – eine Ambrotypie, ist die Gelegenheit, neue Ufer anzusteuern und dazu… alte Requisiten unterzubringen. Meine lebens-einzige Designersonnenbrille nämlich. Die hab ich mir irgendwann brandneu und topaktuell Anfang der Neunziger Jahre angeschafft. Und später still in eine Kiste geräumt. Diese ganze 80er-Stylerei hat mich irgendwann, recht spät doch noch, aber irgendwie nur halbherzig gepackt. Und Brillen sind da ja ganz vorne mit dabei, beim Stylen. Da wenigstens kann ich dabei sein, dachte ich. Aber für den praktischen Gebrauch schwierig einzurichten, wie ich feststellte als frischgebackener Besitzer: man sieht zwar schnittiger aus, aber in halbdunklen Party/DiscoRäumen cool gegen die Pfeiler zu laufen.. naja, da bin ich anders gelagert..

Aber los: Lichtquellen nun zuhauf rings um den Stuhl, auf dem ich platziert bin – die selbstgefertigte Emulsion hat 0,2 ASA Lichtempfindlichkeit, da muß für eine korrekte Belichtung ordentlich Butter bei die Fische erzählt Artjom. Pluspunkt für die Brille yeah. Stillsitzen, partiell hin- und hergerückt werden, Arm da, Hand dort, Kopf leicht nach rechts – die Brille spiegelt unerwünschterweise, wenn man keine Acht drauf hat…dann Klappe auf, Deckel ab und… 10 Sekunden stillhalten. Dann sagt Artjom: “Kannst wieder ausatmen” ;-)

uffelmann_mattscheibe_ ambrotypie_uffelmann_photog

Das hier links ist der Blick auf die “Arbeitsfläche”. Die steht senkrecht, heißt Mattscheibe und zeigt, den Gesetzen der Lichtbrechung durch Linsen gemäß die dahinterliegende Szenerei kopfüber und in Seitenverkehrung. Also hängen die Stühle von der Decke und die Halterung für den Kopf des Models befindet sich noch weiter im unteren Bildbereich. Wie man hier gut erkennen kann, handelt es sich um zwei mit den Rücken aneinandergeschraubte Eßlöffel. Das hat mich a) sehr erheitert und dann zum heutigen Titel inspiriert.

Gut geworden! Danke, Herr Uffelmann!

_______________________________________________________________________

Musik beim Schreiben heute:

Steely Dan: “Then And Now – The Best Of Steely Dan”, MCA Records, compiled 1993

Mugshot Pain(t)brush

“Alles, was Du Dir wünscht und planst soll im Neuen Jahr in Erfüllung gehen” So mögen die klassischen Neujahrs- oder Geburtstagswünsche lauten, gegen die man nichts auszusetzen haben kann. Ich jedoch begnüge mich schon mit der halben Strecke will heißen: ich fange “nur” an zu wünschen und lasse dann laufen, ohne dann allerdings abzufallen. Und bin im Gegenteil wie crazy gespannt darauf, was sich aus zusammengesponnenen Anfangsbedingungen plus Wachsein ergibt. Wie heute, als ich einen zweiten Anlauf der groben Art nahm und nichts verdünnte, nicht sorgsam um jede Stelle der zu bearbeitenden Fläche “gleichmäßig dachte” wie beim Putzen, sondern die schwarze Essenz direkt irgendwohin und dann mit der berühmten Bürste auf der Leinwand flachschlug nach allen intuitiven Richtungen.the_face_pinxographyDas “Gesicht” tauchte dann entsprechend erst beim Scannen=Besehen auf, als ich erst die interessantesten, ausdrucksstärksten Stellen übers Scanfenster platzierte und just diese obere Mitte der Leinwand dazu nahm. Und dann die Vorschau ansah.Jetzt, beim Schreiben fällt mir ein, daß ich gestern (!) nicht bloß einige mit beigelegter CD beschriebene Max-BeckmannGemälde betrachtet habe – die glänzen ja nicht gerade durch feine Ziselierung – sondern auch ein youtube Musikclip mit Close-Ups aus Danny Trejo-Filmen.. Und beides über nacht sacken lassen ließe das frisch Fertiggestellte durchaus als intuitives Echo erscheinen. Und- ach ja: in einem großartigen, an den Beckmannschen Leinwänden entlangschnüffelnden Film war ich ja auch letztes Jahr…

DAS hätte ich zu aller Letzt gedacht, daß sich mit dieser mindless technique irgendwas Gegenständliches zuwege bringen ließe, aber anscheinend doch und nicht nur das: dieses “aufgetauchte” Porträt erzeugt nun neue Ideenströme als direkte Nachfolge: Was, wenn man es nun darauf anlegen würde, Gesichter mit a) besagter Handwaschbürste und b) ohne Verdünnung anfertigen zu wollen? So als die beiden neuen Versuchsbedingungen.

Allein diese Idee ließ mich das Entstandene näher, analytischer betrachten. Augen, Haare, Nase, Mund und GesichtsOval. Schon ganz schön grob, wild, verkrampft und düster, wie ein… mugshot=Fahndungsfoto..

Mm – da könnte man mal echt testen und da macht es auch g.a.r. nichts, daß das was Ihr da oben seht, “nur” ein Fünftel der Leinwandfläche besetzt. Abschneiden und um-rahmen geht ja immer, aber auf neue Ideen kommen..  ;-)

__________________________________________________________________

Musik beim Schreiben heute:

various artists: “MTV´S AMP“, Caroline Records, 1997

Guten Hashtag, Mannheim!

 «Das Abbild selbst markiert keine kulturelle Leistung mehr, es kann nur noch ein Teil des Kommunikationswegs sein.»

Klingt wie ne gaanz schön abwertende, destruktive, nihilistische Nachricht für jegliches Fotografenwerk, was der Herr Prof. Dr. S. da als (2015 jäh vom Netz genommene) Anmerkung zu Frederic Buschs Drag-Galerie beiträgt. Da bleibt dem schwer und jahrelang an seinen skills arbeitenden Fotografen nur die Zornesröte zu Gesicht & der Gedanke Pfui and double Pfui! ;-)

Angesichts der atemlos hochbrandenden Bilderzahl im Netz kann dieses Statement jedoch sehr wohl einer näheren Betrachtung wert sein, denn wir erleben da einen historischen Übergang: “markierte” Bilder dienen heutzutage – als zweitauffälligste Eigenschaft nach dem Werksgenuß –  der Verknüpfung von Personen, sind Anlaß und Ausgangspunkt für Kommunikation. Mein Beispiel:

Über den Instagram-Account von Christian hab ich ihn eben entdeckt, den https://www.instagram.com/mannheimgram/

Und diese Seite wirkt mir wie ne “Stadt(ein)führung” der Zukunft. Diese mischt sich quasi aus den offengelegten Foto-Tagebüchern ganzer Teilnehmergruppen, ist dynamisch (das heißt: wird ständig erweitert/verändert/kommentiert), NATÜRLICH mit dem mobile geknipst und befindet sich ebenso natürlich.. im Internet.

Das Ganze heute hängt an der “Erfindung” des sogenannten Hashtags. Ich stell mir die Wirkungskette so vor: es gibt a) www-vernetzte Personal Computer, dann b) digitalisierte Bilder, denen mithilfe dieser Hashtag-Erfindung eine inhaltliche Bedeutung angeheftet wird. Diese beigefügte Eigenschaft (das Tag) kann mithilfe von Programmierung gesammelt & online appetitlich dargestellt werden. Voilá: die vom Mutterschiff facebook entwickelte Instagram-App iconosquare.

03660001mannheimgram   03660032mannheimgram   09600028mannheimgram 22090012mannheimgram   53780021mannheimgram   50240025mannheimgram    67830001mannheimgram   67810031mannheimgram   72020019mannheimgram

Meine kleine, schnell zusammengeraffte Icon-o-quadratische Mannheim-Galerie. Selbstgefundenes Design-Rezept: unbeschnittene Hochkantbilder mit nem überlagernden “Passepartout”, der immer gleich groß & genau mittig platziert wird. Auswahlkriterium: alle Bilder müssen durchs Quadrat gewinnen ..Coole, wenn auch vorsätzlich/schlampig mißverstandene Inspiration – denn iconosquare meint ja hier eher: Platz ;-)

Dieser spezielle Blickwinkel auf den “Gebrauch” von Internetbildern aus statistischer Sicht auf den “Zustand” des persönlichen Accounts bekommt vom frisch gefundenen iconosquare.com/instagram-statistics ein weiteres stichhaltiges Argument für obiges skandalöses Zitat. Führt Euch zum erhellenden Beispiel, was da alles an einsehbarer Statistik geht für power user mal die untige Listung der Features/Vorteile ebenda zu Gemüte.

Diese, nebenbei bemerkt, nach unpathetisch deutsch rüberzubringen, finde ich gar nicht so einfach. Zu viele Aglismen, deren Ballung typisch für den Themenkreis Internet ist, zeigt mal wieder deutlich die Vorreiterstellung der englischsprachigen Welt. Zum Beispiel der berühmte follower = Ein (Ver)folger? Jünger? Interessent? Abonnent? Beobachter? Fan? publikum singularis? Mmh.. von allem ein bißchen, eine im Deutschen multiple gespaltene Persönlichkeit ;-)

Growth monitoring (Wachstumsbeobachtungen)

  • follower growth charts, monthly and overall
  • daily follower gain and loss
  • and who are your new and lost followers

Community insights (Erkenne Deine.. Gemeinde ;-) )

  • reciprocal relationships and followings who don’t follow you back
  • ratio of followers/followings in your community
  • followers most engaged recently

Account history (Wie Du wurdest, was Du heute bist)

  • amount of media posted month by month
  • likes and comments recieved, by month or by week
  • and evolution of the average number of likes and comments

Optimization tips (Statistikwissen ist Macht)

  • best time to post to get most engagement
  • how filters impacts likes and comments received

 

* Mein Lieblings-Zitat aus Ziltoid, The Omniscient ;-)

Serendip des Tages, Teil II:

Das hand(y)gemachte Daumenkino is back!

___________________________________________________________________

Musik beim Schreiben heute:

Nightmares On Wax: “A Word Of Science”, WARP, 1991

Die Kunst baut überall eine Heimat. Die steigt anschließend im Preis. Dann darf die Kunst woanders weiterbauen.

“Ein Kulturspaziergang”, “Ein Erlebnis”. So oder ähnlich bewerben hierzulande die Kulturverwerter™ und Standortprofilschärfer gerne Aktionen der standardmäßig als “die Kreativen” oder “Kreative Szene” betitelten Protagonisten der Stadt: lange Nachmittage, vorzugsweise gegen Wochenende hin, an denen “ihr” Stadtteil in aller wohnlichen/ inspirativen Atmosphäre erstrahlt. Introtenor: “Dutzende von Künstlern und Musikschaffenden öffnen ihre Ateliers, Studios und Hinterhöfe, damit…”..die brennend interessierten Immobilienmakler/Investorenagenten kostenlos und unauffällig das schön Hergerichtete in Augenschein nehmen können, ein paar unbezahlbare Innenhofbilder mit grandiosen, blumenbekränzten Balkonatmos, zünftig-rustikal dekorierten Bierbankgarnituren und/oder selbstgemachten Exponaten mit gutgelaunten Menschen darum aufnehmen können. Und den Fang anschließend neu bewerten/raten: mit diesen wohlfeilen Fotos/Infos wird dann ein neues Ziel ins Visier genommen.

Denn Gemütlichkeit, Einzigartigkeit und Attraktivität in der Ausformung des persönlichen Lebensraumes als Antwort auf ein verständliches Begehren, irgendwo zu wohnen, wo man auch im besten Sinne leben will, schaffen hier Menschen, die dafür einen Sinn haben. Einen Sinn, aus einem gesichtslosen, technischen Irgendwo einen Ort zu machen, eine Lokation zu zaubern, einen Treffpunkt, an dem erstrebte Existenz  – meistens nach Feierabend – stattfindet. Das geht am idealsten im Privaten, Unkommerziellen. Denn an unsere Arbeit stellen wir ja anders geartete Anforderungen, sie findet nach wie vor ja auch anderswo statt: in den Bürocontainern oder -hochhäusern, Fabriken, Shopping Malls oder, modern: im Großmarkt oder Fulfillment-Center auf der grünen Wiese, umtost von Informations-, Anforderungs- und E-Mail-Flut.

Und den vorgefertigten (Geschmacks)Standard der Industrielandbewohnermarken möchten wir in dieser Sendestärke bitte nicht auch noch zum Feierabend haben. Da bitte mehr Eigenes, Unverwechselbares.

Diese Art der “Lebensraumerschließung” ist ja nicht per se abzulehnen, ich frage mich allerdings angesichts der nicht abflauenden Gentrifizierungsdebattenkämpfe, die ohnmächtig in den betroffenen Stadtteilen toben, ob die “Kreativen”sich DIESES DIREKTEN Zusammenhangs bewußt sind.

Schauen wir in den unbeteiligten, lediglich “berichtenden” Mannheimer Morgen vom 20.07.2012 :

Vier Treppen hochging es zur vietnamesischen Fotokünstlerin Lys: Ihr kleines Wohnatelier hielt tapfer dem Besucheransturm Stand. Alexa G., die einen der kreativen “Lili Hüte” spazieren trug, schwärmte: “So viele Künstler wie hier gibt es in keinem anderen Stadtteil von Mannheim, dazu die schönen alten Häuser, das ist eine Atmosphäre, einfach wunderschön”.

Alte Häuser und neu erzeugte Atmosphäre: kann und darf da Kunst und Kreativitätsdrang weiterhin nur verschönern bezaubern und Besucher in schwammigen Sinn “inspirieren”, wenn sich die Künstler/Schöpfer dieser ihrer für angelockte Dritte nützlichen Idiotie gewahr werden? Sich plötzlich des Zynismus´ bewußt werden, den der Begriff  “Kulturverwertung” auch besetzen kann? Jäh verstehen, wie Aufwertung ihres Lebensraumes von Immobilien, damit zusammenhängende märchenhafte Gewinnmargen und ihre eigene unschuldige Lust an der Kreation, am Schönmachen und Neues kreieren zusammenhängen? Muß die Kunst nicht genau da drauf reagieren? Und politisch werden?

Damit im Zusammenhang: Sein Lieblingscafé im Internet loben – DARF MAN DAS?  – oder die etwas andere Sicht auf diese Dinge bietet der immobilien-kompass.capital.de

Bis ich das alte Tagesabreißkalenderblatt wiedergefunden hab, von dem der Anfang der heutigen Überschrift stammt, hab ich als Ersatz das da in memoriam gebastelt:die_kunst_baut_ueberall_1

Spannend, sich mal vorzustellen, wie der gute Alte das wohl gemeint haben mag, denn damals gabs noch nicht, was in “meine” Bedeutung hier&heute mit einfließt: Industrialisierung, elektronische Medien, Investorengruppen, Marketingexperten, Individualismus, Gentrifizierung, Turbokapitalismus und last b.n. least: die Fotografie..

_________________________________________________________________________

Musik beim Schreiben heute:

Kimbra: “Vows”, Warner, 2012

Hamel: “Nobody´s Tune”, Dox Records, 2009

Randy Newman: “Little Criminals”, Warner, 1977

Terence Trent d´Arby: “Introducing The Hardline According To..”,  CBS, 1987

Weight, nein: Whale, nein: WortWatching is on

Der Herr Linguist Lemnitzer fädelt “in seiner Freizeit” frisch Entdecktes aus Buchstaben auf. Und vergrößert den Briefumschlag unseres Deutschwortschatzes auf wortwarte.deInfos im “about“: die Wortwarte hilft uns halten. Nämlich unser «mentales Lexikon in Form». Und mit den Fundstücken können wir darüberhinaus «Unsere textverarbeitenden Werkzeuge testen. » Watt will man mehr!Nach ersten schnellen Checken hier meine drei Erst(fürgutb)gefundenen:

  1. Reheroisierung, die
  2. Galaxienraub, der
  3. Überholspurangebot, das ;-)

Und noch was zum Selber-die-gescannte-Häufigkeit-testen auf books.google.com/ngrams/

26 X 17 = 442 oder: der Ikonenpixler

Soodlepoodle heute starring in: “The Pixler Of Icons”. In weiteren Rollen: der Erdball globe-icon, der Strichcode barcode-icon, die Schraube werkstatt-icon, die Malerpalette palette-icon und das Puzzlestück puzzle-icon. Wie kams denn da zu?

“Auch alle andere Kategorien hier am Blog könnten, mit einem Icon markiert, schneller erfaßbar sein.”

denke ich praktischbravgelehrsam seit dem letzten Blog-Eintrag angesichts meiner litaneienhaft überquellenden Inhaltsübersicht. Und heran kommt die heutige Herausforderung, Bildchen aus Themen zu machen. Und dann auch noch so winzige, daß sie nur Wesentliches erkennen lassen. Und auch noch plausibel sollen sie sein, gut aussehen und Spaß beim (Er)Finden machen. Also ran an die “Werkbank” von sagen wir… 1000 X 654 Pixel Abmessung und los. Erste frequently erwartete Frage:

Warum denn so groß – das “Ziel” sind ja nur 26 x 17 ? Die richt´ge Antwort: Nicht nur, weil das etwas fummelig ist auf dieser groessen-icon Größe, sondern erstaun- & lustigerweise, weil das Wesen eines zu bauenden Bildes in groß besser in den Griff zu bekommen ist: die Proportionen spielen ja bei so kleinen Bildern die Hauptrolle, man erkennt sie instinktiv schneller und in ihrem Wesen viel besser, als man sich dessen bewußt ist. Und daran zu werkeln kann man besser in einer vernünftigen Tischsetgröße. Sehr schön kann man das an meiner Bearbeitung des geklauten Globusses sehen:

Ursprünglich ein normales www-Foto eines solchen, mit allen ‘Eigenheiten’ eines Fotos: Details, Glanz, Farbübergänge durch Lichtverhältnisse – ätzend ;-) . Wollt ich nicht, brauch ich nicht – als ICON. Also hab ich, um die ganzen Beschriftungen und Lichtreflexionen des Fotos, all die störenden Hell- und Dunkeltöne zu eliminieren, erstmal einen auf unscharf gemacht. Den Ozean vom Land getrennt wie ein Ei beim Kochen/Backen. Und beim anschließenden Verkleinern auf 26 X 17 bemerkt, daß die Erkennbarkeit der Kontinente besser wird, wenn man etwas sachummlet,globe-iconxxl

“Kanten” samt Madagaskar nach Westen verlegt, die Sahara vergrößert und den größten See der Erde zustopft. Sieht dann in klein so aus: globe-icon Ohne diese Prä/Postproduktion sähe es so aus: globe-icon1 Kaum ein Unterc´schied meint Ihr? Ich finde: wohl. Und allein wegen des großen Schummelbildes oben, das mir einen gewissen Charme hat, der Müh´ wert gewesen. Wohl!

Dafür dann zum Ausgleich für alle Perfektionshasser, Anti-Akkuratisten und Trotzmessies : beim Kategorie:Werkstatt-Icon-bauen (der Schraube) und der MalerVirus-Palette die Chance zum Schludern, die Gelegenheit für grobe Kelle ™: Gewinde ohne Konik, Gewinderänder, die sich planmäßig eigentlich einschneiden sollen in stumpf, ne fahrig mit dem Handradierer angefressene Spitze oder zu Fingerspitzen geratene Grifflöcher harhar…:

werkstatt-iconxxl palette-iconxxl

der Clou: in fertig, das heißt auf 26 x 17 Pixel, merkt man das gar nicht: palette-icon  werkstatt-icon Da wäre übertriebene Penibilität reines Hobby gewesen ;-)

Genau andersrum, beim in-Originalgrößenmodus-Bauen zu besseren Ergebnis zu gelangen, wars beim Barcode-Icon: barcode-iconfaux Dieses zaudernde Grau in den Zwischenräumen ergab sich durch bikubische Umrechnung von 1000 auf 26. Da nämlich erzeugt Photoshop, wenn man die Standard-Einstellung nicht umändert in den Pixelwiederholungsmodus diese Zwischenwerte. Und die haben bei Strichcodes ächt nix verloren. Also war die Lösung: mit 26 x 17 Pixel anfangen, das Ganze so groß wie möglich anzeigen lassen und dann jede der 26 Spalten zu schwarz oder weiß “bestimmen”: barcode-icon

Zum Vergleich: bei der Schraube Kategorie:Werkstatt sähe das Kleingeschluderte, wieder zurückvergrößert, so aus. Da kann man das Prinzip bikubisch mit den errechneten Zwischenwerten=Schwummrigkeiten sehr gut erkennen. Oder so. 1:1 scharfkantigst gewiederpixelt. Auch die Schludrigkeiten ;-)

Dann die neuen Miniaturwerke per Drag&Drop in die Inhaltsübersicht einfügen.. Wow- soo viele Werkstatt-Berichte! Und mit den Icons: mehr Farbe im Spiel! kategorien2014-10redUnd soo viel Lebenserleichterungshilfe von plöden 442 Pixeln! ;-)

_________________________________________________________________________

Musik beim Schrauben Schludern Schreiben heute:

Young Marble Giants: “Colossal Youth”, ROUGH TRADE, 1980

Ian Dury & The Blockheads: “Do It Yourself”, Stiff Records, 1979

Emiliana Torrini: “Tookah”, ROUGH TRADE, 2013

Spatz und Hund und Chinastrolch in liebevolle Hände abzugeben

Hätte ich echt nicht gedacht. Daß diese beiden kleinen Gebrauchsgegenstände in einer solchen Grandezza darzustellen sind! Der eine, le Spatz mit Kronkorkenbügelschwanz, völlig aus der Mode, der andere, einfachst gefertigte “Rollen”hund zerkratzt,  “bespielt” und durch diese Kombination kurz vor “schäbig”, sein Alter schwer einzuschätzen. Während wiederum beim anderen die Vorstellung schaudern macht, in welcher Art opulenten Kitsch er sich in “Original-Umgebung” befunden haben muß..start-89990002-aAber so fotografiert paßt alles: eine “Provenienz” suggerierende, sorgsam ausgesuchte und zusammengestellte Umgebung schafft das. Und die frisch aufgenommenen Fotos sind erst der Anfang – da scharrt nämlich schon die Postproduktion mit den Hufen und ärmelhochkrempelnde Experimentierlust juckt unter den Nägeln.. Wie-ha!start-89990002Eine Fundusverkaufsgelegenheit am letzten August-Samstag ist mir Anlaß, es mal mit “Produktfotografie” zu versuchen. Denn ich habe beschlossen, einst lustvoll Erjagtes wieder in Umlauf zu bringen, nachdem es nun fast zwei Jahrzehnte – mein Fotoarchiv läßt eine überraschend genaue Datierung zu – in Kisten verbrachte. Die Gelegenheit, es einmal, weniger “marketechnisch” ausgedrückt, mit dem klassischen Stilleben zu versuchen.

Dabei bricht aus mir der Bastler hervor, der Experimentator, der Stauner über die Möglichkeiten, den erzielten Aufbau dann fotografisch weiter dadurch zu verfremden, indem man ihn aufnimmt, mithilfe der fotografischen Technk in etwas anderes, ein Bild, überführt. Damit nicht bloß eine Dimenson weg”läßt”, sondern so den einfachen Gegenständen, die dieses Ensemble bilden, die man zurechtgezupft, arrangiert, flachgezogen oder geknüllt hat, eine völlig neue optische “Bedeutung”, ja, nahezu eine Aura gibt.

Wenn es etwas gibt, was mich an dieser “Disziplin” fasziniert, dann das.

Und anbei: das ständige Ausschauhalten – und Ausschau-gehalten-haben-  nach .. Requisiten? Ja: Requisiten, aber in einem weiteren, metatheatralischen Sinn gefaßt. Eher im Sinne von: Hintergrund-Baumaterialien. Dabei kommt schlichtweg alles in Frage, was Farbe, Textur, oder so etwas schwer zu Beschreibendes wie “Beleuchtungsvorzüge” hat. Im fertigen Bild gar nur ein prima Bokeh ergeben kann. Wie zum Beispiel impulsiv/intuitiv gesammelter Kaffesatz. Schaut mal, wie prima, irgendwie vertraut (aus Vampirfilmen?) und doch exotisch der sich bei diesem Foto der “öffnenden Hand” macht:

89990035

Wie oft beim Endlich-Selber-mal-machen ist der Lerneffekt deutlicher, emotional verankerter als beim Lernlesen und ich denke, von einer Binsenweisheit überrascht ;-) : Ist es nicht eigentlich IMMMER die “richtige”, passende Umgebung, die den Dingen zu ihrer eigentlichen Strahlkraft verhilft, eine Umgebung, die das Wesen der Einzeldinge hervortreten läßt, verstärkt, ihr Wirkungspotential offenbart?

Für die frisch wiederentdeckten Flohmarktfunde aus Kisten des eigenen Keller macht es Spaß, passende Umgebungen zu “bauen”. Einen Glücksfall kann man den Fund dieses Zeitungssausschnitts von Neunzehnhundertfünfunddreißig (!) bewerten, der perfekt in Farbe, Zerknitterung (das Ding war kinderfaustgroß in eine Papprolle geknüllt) und als “antiquarischer” Background fungiert. Nicht optimal wie bei diesem Bild als Startversuch unten,

89990011

dann aber später, nach einigem Umstellen als Unter- und leicht unscharf gehaltener Hintergrund des Hundes and more – siehe oben.

Wie die Vorfreude auf ein Puzzlespiel mit unbekannten, noch zu entdeckenden oder umzufunktionierenden Teilen ist mir diese besondere Art der Fotografischen Gestaltung: einen fotografischen Schatz, oder ne coole Idee gleich zu Anfang der Fotosession mit den Flohmarktsachen entdeckte ich schon beim Auspacken: die besondere Fotogenität in altvergilbte Zeitungen rundgewickelter Trinkgläser. Dieses Motiv und seine Möglichkeiten sind bei Weitem noch nicht ausgelotet.

89990014

Ja, ja, Allgemeinplatz: man kann im selbstgemachten Studio alle Parameter selbst bestimmen. Das wiederum bedeutet für den Fotograf eine völlig andere Situation, verglichen zur Motivjagd im Freien. Nur die Fantastie und eventuell nicht vorhandene, doch imaginierte Requisiten setzen Grenzen. In diesem Fall die Herausforderung, alte Hintergrundstücke zu alten Protagonisten zu finden. Niemals zum Beispiel hätte ein frisch gewischter, makellos neuer Untergrund den Vintage-Faktor dieses Glases mitverstärkt wie hier:90000012

Oder altes Seidenpapier, das mit digital erzeugten, halb transparenten Passepartout dem gläsernen Handtuchhalter zu einem, wie schreibt man so schön klischeehaft wirkungsvollen Auftritt verhilft. Und der Glasstab gleichzeitig einen interessanten himmelsblau-schluckend “Schatten” wirft:

87940032

Oder man hat das Glück, irgendwann auf dem Flohmarkt Tapetenreste zu finden. Auch wenn die kaum fürs “kleinste Zimmer des Hauses” ausreichen, empfehle ich allen fotobegeisterten Studiofreaks/Nerds dennoch dringend die Anschaffung:

90000032

Ebensowenig sollte man an ungewaschenen ;-) Baumwolltaschen aus den Achtzigern (?) vorübergehen. Vor allem, wenn es im Fundus schon “Party-Gabeln, Qualitäts-Stahlware” aus den, ich würde sagen Sechzigern gibt:

89990004

Aber es müssen nicht nur betagte Hintergrundmaterialien herhalten. Eines meiner bevorzugten  Mittel zur “modernen” optischen Aufputzung ist und bleibt seit diesem Postkartengaleriebild von 2010 die Blisterfolie:

06540033

87940017 87940015

Gegen das Licht aufgenommen immer wieder eine optische Freude: geordnete Struktur und und unregelmäßiger Patina-Effekt gleichzeitig. Im Unscharfen organische Wirkung. Und gleichzeitig Maßstab, um die “Lebensgröße” der Porträtierten wie oben bei dem “Streichholzbriefchen” mit Gitarrenplektren einzuschätzen.

Eine “schmackhaft” gemachte Produkt Stillebenfotografie ist AUCH ein Geschmacksbilder, ein Serviervorschlag..

_______________________________________________________________________

Musik beim Schreiben heute:

Jim Kahr: “Back To Chicago”, Acoustic Music Records, 1992

Dr. John: “Television”, GRP Records, 1994

Van Morrison: “Days Like This”, Polydor, 1995