die Welt im Spiegel

Nicht die ganze, sondern grad mal knappe 10 %. Hab ich grad nachgemessen. Die “restliche” Welt liegt außerhalb, neben und hinter dem Spiegel. Und ergänzt und ergibt das neue Mannheim-auf-Postkarten-Motiv mit v.r.n.l.: NeckarNorduferBebauung, Collinicenter und Fernmeldeturm. Kennt jeder in Mannheim, nur nicht so direkt nebeneinander “aufgestellt”.Mannheim-Serie-04-2-10Aber jetzt: wo gibts diese alles erklärende Balustrade ? Mmh..  die vom Schloß (erste Rückmeldungen zur Karte) kanns nicht sein, denn von dort gesehen läge das Collinicenter knapp rechts von den anderen dreien – womit wir bei der Gewinnspielfrage plus heute wären – siehe unten.

Und somit ist sie vorgestellt: die erste Postkarte, – es ist mein einundfünfzigstes Motiv – bei der ich vom selbstgewählten Dogma der ersten neun Jahre  gleich zwiefach abweiche: zum ersten Mal nicht von öffentlichen Plätzen aufgenommen und dann  nicht nur Vorgefundenes fotografiert,  sondern auch noch nicht nur Mitgebrachtes, sondern gar geplant Aufgestelltes: meinen humble Garderobenspiegel nämlich (hier meine Skizze nach Erstbegehung zur Situationserfassung,  Visualisierung & Ideengewinnung ).

Dieser Spiegel mußte aufs Dach, damit ich mit seiner Hilfe endlich mal die Stadtaufstellung  “korrigieren” konnte.

Eine alte Idee, nicht nur von mir, entsprungen dem Unmut über die unfotogene “Aufstellung” der Stadt. Generell, himmelsrichtungstechnisch und gebäudemäßig untereinander. Das fällt jedem auf, der sich fotografisch längere Zeit mit Mannheim beschäftigt. Irgendwann wünscht man sich die Sonne von der anderen (unmöglichen) Seite, mal die Verrückung eines störenden Elements – meistens Architektur, oft aber auch Bäume und Sträucher, von Kabeln, Masten und “Werbebannern” mal ganz zu schweigen.

Ich hege gar den Verdacht, das ist in fast jeder Stadt so: die Stadtplanung vernachlässigt die Fotogenität – Skandal! ;-)   Zur Bestärkung dieses auf Anhieb merkwürdig anmutenden Unmutes fand ich dann ausgerechnet in der Wettbewerbs-Ausstellung zum Neubau der Kunsthalle Mannheim  im Portfolio des teilnehmenden spanischen Architekten Rafael Moneo den Satz: “Der Wiedererkennungswert eines Ortes ist fast so wichtig wie der Ort selber.” Könnte auch von einem Postkartenfotografen stammen, dachte ich mir beim Lesen (mehr dazu in einem entsprechenden Artikel  vom Mai 2013).

Kurz: das alles hier könnte viel fotogener platziert sein!

  • Prominenteste “Falschaufstellung”: das Schloß: geht strikt nach Norden raus, dieser Ehrenhof und damit hat man immer: Schatten. Auf jedem Schloßfoto also: ungleichmäßige Beleuchtung, die immer und immer das Bild der abzubildenden Symmetrie, der Standardvorgabe als “Kartograf” unterläuft und ein Gefühl des Nichterreichens erzeugt. Es sei denn, man erwischt in der blauen Stunde eine solch genial ebenmäßige “Un”beleuchtung wie Annette Schrimpf.
  • Prominenteste “Fantasieaufstellung”: das MVV-Plakat von Ralf Hackeland c/o pozzi.de – MANNHEIM ALS SPIELZEUGSTADT – das hat mir sehr gefallen und meinem Unterbewußten anscheinend ;-) ebenfalls.
  • mein derzeitiger Lieblingszukunftsstadtblick – nämlich der von oben, per Drohne aufgenommen: Philip Hoheisel steuert seine frühe-Vogel-Kamera knapp überm Lindenhof. Ob das allerdings ein Markt für klassische Postkarten werden kann, wird man  abwarten müssen. “Ansicht” gewiß, aber nachvollziehbar für die Lieben daheim? “Da unten stand ich frühmorgens an Gleis 1″? Oder als DigitalSouvenir tauglich, so mit “den besten Stellen angekreuzt“?

Und das mit dem Spiegel fand ich ausprobierenswert. Keine Fotomontage, sondern eine fotografierte “Montage”, die auf der immer unsichtbarer werdenden Grenze von “gemacht” und “das gibts so” versucht, ihren Platz zu finden. Denn klar weiß auch ich, daß fast “alles geht”, trotzdem bin ich noch gefühlt ewig davon weg, Euch in meiner Abteilung Postkarte, deren Authentizitätsdogma ich fast so ernst nehme wie die Jury des World Press Photo Awards ihre Arbeit hier irgendeine zusammengepusselte Stadtfantasie druckfertig zu präsentieren. Eher versuche ich, so modern wie (mir!) möglich zu sein-  will heißen: so gedankenlos und nur auf den SchauWert/Effekt bedacht wie mein .. bilderhungrigster anzunehmender User.. auf neue Ideen zu kommen.

Daß dabei die Gefahr besteht, daß ich irgendwann an das Klischee vom Ideal der allen gefallenden Karte herantreibe, kommt mir ob meiner eingefleischten, durchtrainierten und sehr gut funktionierenden Klischeeklingel – ich guck einfach zuviele Bilder – sehr unwahrscheinlich vor. Und außerdem habe ich ja Euch als Regulanz (Beispiel Axel S.:”Bääh – diese Karte sieht ja aus wie “offiziell”)!

Alla hopp: Monnemkenner vor! Gewinnt zehn mal ein 10er Set Mannheim-auf-Postkarten nach Wahl!

Wer bis zum 31. Oktober des Jahres an gewinnspiel[ät]mannheim-auf-postkarten.de den korrekten Namen des Mannheimer Gebäudes mailt, nimmt an der Verlosung unter Ausschluß des Rechtsweges dieser zehn Sets im praktischen, signierten Geschenkschuber teil. Kreuzworträtseltipp: dieses historische Gebäude hat einen aus 9 Buchstaben bestehenden Eigennamen.

Viel Glück!

Postskri. P. Tum: Und ob es nun die Frage ist, ob das denn nun Mannheim ist (pur, echt, typisch etc.), ob man das arrangieren darf, wem das denn gefallen mag..

Austesten! Ich bin damit glücklich!

Denn NATÜRLICH ist das Mannheim – a) wo sollen diese Silhouetten denn sonst sein – und b) das Arrangieren mit Spiegel find ich, öffnet Türen, macht wach für die unentdeckten Möglichkeiten der Stadt, könnte eine neue Sportart auf instagram werden, so wie zum Beispiel #asenseofperspective, #faces_in_things, #wersolchehaushaltshilfenhatetc oder das noch, äh, kleine #mirrorcity..

Weitere großartige, den Tellerand aufbohrende Spiegelei fand ich im Werk von Barbara Kasten *1936 und in der grandiose motion picture timelapse Version von Michael Shainblum (den schätze ich so *1986 ca.).

Mir auf jeden Fall bleibt außer den Karten ein unretuschierbares Souvenir der undigitalen Art en plus:

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Das hat nun nen doppelten Ehrenplatz: eine Windböe nämlich brachte den nur provisorisch mit Mineralwassersixpacks “senkrechtierten” Spiegel irgendwann zu einem langsamen, aber unerreichbaren Kippen. Da half: flugs ein Foto des Wurfs machen, die beiden großen Reststücke einpacken.. und glücklich sein, daß das Foto im Kasten war.

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Musik beim Schreiben heute:

Dinah Washington: “Destination Moon” (Soundtrack zu obigem #wersolchehaushaltshilfenhatetc-Link)

Stereolab: “Dots And Loops”, 1997, Duophonic

various artists: “Artificial Intelligence II”, WARP 1994

Just Jack: “Overtones” , Mercury, 2007

Donald Fagen: “Sunken Condos”, Reprise, 2012

Das Arbeitsleben in abstrakten Bildern

Diese Idee flog mir irgendwann zu, es muß vergangenen Herbst gewesen sein. Da betrachtete ich eines der frisch pinxographierten Scans in all seiner Unentschiedenheit, all seiner Heterogenität, Chaotikkeit und zweifelhaften Ausstrahlung™ und mir kam der Gedanke, daß diese Art “unentschiedener” Bilder nicht nur eine Darstellung des täglichen Lebens sein könnte, sondern auch geeignet sein, sich die mannigfaltigen Strömungen, Einflüsse, Aufgabenbewältigungsstrategien und  sich oft unter Reibungsverlusten tangierenden Prozesse im… Arbeitsleben vorzustellen.

Also den täglichen Kampf mit Zeit &  Materie, das Eingrooven auf die Tagesform der Kollegen und Disponiertheiten der Kunden, Vorgesetzten, Untergebenen oder Teammitglieder, kurz: das Wirken (oder Nichtvorhandensein) des hierzulande noch relativ unbekannten Erwartungsmanagements. Darüberhinaus die emotionalen Wirkungen von Fehlplanungen, Falscheinschätzungen und Umgangstonarten in stressigen Phasen.ntr-scanp-160811-377e-verlkVon der Idee, mit diesen PinXoGraphien könnten darüberhinaus auch technische, gar strukturelle  Herausforderungen im Betrieb ihre indirekte, gewissermassen psychologische Darstellung finden (und dadurch lokalisierbar werden) bis zur Vorstellung, betriebsinterne Logistikknoten könne man durch Anschauung dieser Bilder optimierender = klarer sehen, mal ganz zu schweigen. Klingt doch sehr weit hergeholt, ich weiß, aber:

das einfache Rezept: sich anhand dieser merkwürdigen Bilder anscheinend thematisch Unzusammenhängendes in einer dermaßen psychisch-physischen Nähe zueinander vorstellen zu können, daß man eine Vorstellung davon bekommen könnte, wie diese disparaten Einzelelemente DOCH irgendwie aufeinander Einfluß nehmen.

Und wozu das gut sein soll?

Nun: um versteckte Hemmungen, unerkannte und -ausgesprochene Probleme in augenscheinlich völlig getrennten Bereichen plötzlich als “abstrakte Nachbarn” vor sich zu sehen und ihre Abhängigkeit  in all ihren facettenreichen Schattierungen an genau diesem Bild zu erkennen suchen. Oder generell: sich das oft von Routine verschüttete Wache mal wieder in Erinnerung zu rufen, das ja stets hilft, sein Leben nicht in ewig täglicher Gleichförmigkeit versinken zu sehen.

Die Idee, einfach gesagt: sich vorstellen, daß diese Bilder Teile des Berufslebens zeigten.

Und dann mal gucken, welche Ideen da so kommen aufgrund der detaillierten Kenntnis der Situation.

  • Diese Welt ändert sich rasend schnell. Die Pläne zur Bewältigung aber sind oft von gestern. Schlagendes Beispiel aus dem Marketing: die sich auf breiter Basis etablierende Werbeblindheit.
  • Zum (Psychiater)Beispiel die Motivationsgründe, die oft Veränderungen, späten Erkenntnissen oder Deformationen unterliegen, wie Enttäuschungen im Studium, gar solche aus der Kindheit oder Schulzeit, “unplanmäßig verlaufende” private Beziehungen und manchmal konkret aufs Einsatzgebiet im Beruf und seine speziellen Anforderungen ausstrahlen. Austrahlen auf bestimmte unreflektierte Zusammenhänge oder schlimmer: jähe Empfindlichkeiten hervorrufen, die durch das Fehlen eines “kultivierten Umgangs mit Fehlern” flugs zu Weigerungen, Hemmungen umschlagen. Na, die schönen Gespenster “Dienst nach Vorschrift”, “Innere Kündigung“, you know. Oder, Fall 2, mal konkret:
  • mangelhafte Dokumentation von Arbeitsvorgängen, die ironischerweise der Firmengeschichte entspringen können und unfaßbar große Energiemengen aufzehren und jede personelle Umbesetzung jedes Mal aufs neu behindern, anstatt sich “Aktuellem widmen” zu können oder generell:
  • Kommunikationsdefizite und -stauungen, gehemmte Informationsflußverläufe,  brachliegende Kanäle aufspüren helfen.
  • Aber auch: plakativ präsentierte Rücksichtnahmen, durchwachsen mit unausgesprochenen starren, egoistischen Beweggründen malen uns in eine Ecke!

Jaa, alles aufzuspüren durch halb-abstrakte Bilder!!

ntr-scanp-160628-362f-ursp«Das ursprüngliche Problem, das nicht erkannt wurde & das resultierende Gesamtchaos» müßte der komplette Titel eigentlich lauten – aber dann würde man vor lauter Buchstabenkrakel das Bild, äh, verschwinden sehen..

Außerdem: wer macht schon Bilder von der Arbeit? ;-)

Hier weitere Beispiele für diese gewisse optische, quasi unharmonische Kratzigkeit. Alles bitte mit dabei zu denken: Motivation, Disziplin, Ehrgeiz, Seriosität, Kollegialität, der Flaschengeist namens “Team”, Verläßlichkeit, Kontinuität als ordnende Kräfte..

ysp-scanp-160821-379-r2v2nrysp-scanp-160821-379d-r4v3nysp-scanp-160821-379f-r3vr7ntr-scanp-1608119-377-r4v4nntr-scanp-160503-334d-r18vrWelcher Art Konstellationen, Hemmungen oder gar unbewußter Hindernisse hier Darstellung finden, überlasse ich Euch und Euren Erfahrungen in der Arbeitswelt – ich sag als ersten Anhaltspunkt mal «Maybe there´s an elephant in the room»ntr-scanp-160704-364f-r3v2n ntr-scanp-160730-373-r2vnr2ntr-scanp-160803-374f-rvr4 PS.: Ach, da fällt mir das grandiose Peter Prinzip ein – Das Buch zählt zu den Klassikern der nordamerikanischen Managementliteratur- und ich beginne, mir vorzustellen, wie DAS wohl als PinXoGraphie aussehen könnte ( & werde in meinem Archiv nach Bebilderung fahnden  – ein paar Krokodilähnliche habe ich da wohl ,-)

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Musik beim Schreiben heute:

Antonio Carlos Jobim: “The Girl From Ipanema”  Universal, 1996

Kulturtechnik: Auspacken. Streamen.

Jäher Entdeckerschreck in der Abendstunde: an mir als digital immigrant vorbei – heimlich im Netz- :-)   ist (mal wieder) spurlos und ahnungslos eine ganze Kulturtechnik erstanden: das Auspacken. Ok, daß es Auspackparties gibt, davon hab ich schon vor zwei Jahren Wind gekriegt.

Nun finde ich per Zufall/Herumadrenalieren im Internet das

Unboxing.

46 Millionen mal auf youtube zu finden. Zeitrafferstellen beim Groben, “I´m so excited” Kommentare bei den “Höhepunkten”.

Die Katze beißt sich in den Schwanz, wenn man durch sooo viele Klicks dazu kommt, den diamanten Play-Button aus nem Karton zu ziehen. Und das zu streamen..

Der Becher im Poodle

..im Sinne von “der Texter in Dir“. Denn wenn hier in Deutschland irgend jemand Industrie Fotografie Klassiker, dann die Bechers. Fünfzig Jahre Kieswerke und Wassertürme rauf und runter.  Da wollt ich ebenfalls mal ran – ein paar zum Beispiel Wassertürme gibts ja auch in Mannheim. Und ein eiserner “Wok” mit blühendem Vordergrund – mal was anderes ;-) Hing bis Anfang Juli gar in groß in Eurer dem Kunsthallenneubau nächstgelegenen local gallery:25990022Denntheader26230021gehörte  für mich ehemaliges Landei fotografisch schon immer zu den Mannheimer Attraktionen. Auch wenn der am Schwinden ist – man bemerkt es indirekt an den zunehmend als stärker wahrnehmbar werdenden “erinnernden” Tätigkeiten zum Beispiel des Industriekultur Vereins , der facebookseiten des Herrn Boenisch oder des Herrn Katsnelson – gibt es noch genug Gelegenheiten, bei Interesse was anderes als geleckte Hallenfronten oder schlichte, 3m hohe  Sichtschutzzäune zu besichtigen. reingretchen-c075-83790014_tnContainerterminals als geschichtliches Zwischending stehen ebenfalls ausreichend zur Verfügung..Ich – das muß ich natürlich gleich dazusagen – habe beileibe keine enzyklopädischen Aspirationen wie die großen Vorbilder, dafür weisen meine Interessen zur Zeit in eher entgegengesetzte Richtungen oder landen unkategorisiert auf selbstgefertigten Krimi-Covern, aber historische “Fertigungsstätten” und “genietete Infrastruktur auf Backsteinbasis” fotografiere ich wie alle hier auch gerne.Hat auch was mit Postindustrialismus, dem heranstürmenden dritten digitalen Zeitalter & Prosumerismus zu tun und der dafür typischen steampunkigen Sehnsucht nach dieser rührend durchschaubaren/anschaulichen Mechanik des ausgehenden 19. Jahrhunderts…

Industriekultur fotografieren macht irgendwie so ein merkwürdig wohliges Gefühl. Ein Gefühl, daß man irgendwoher stammt, eine Geschichte hat. Eine, die mehr ist als ein Browserverlauf.

Am liebsten durchsetzt mit Kontrasten aus Natur und, äh, insulärer Idylle:

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In dieser Mischung ist Mannheim Chef.

Ebenfalls lohnenswertes Ziel von Fototouren: das moderne Pendant zu Industrie-denkmälern: Großbaustellen, die sich über Jahre ziehen. Fotos davon waren schon immer  meine www-Titelbilder, hab ich doch zum Beispiel jahrelang welche vom entstehenden Block 9 des GKMs gemacht. Da waren manch beeindruckende Schauwerte drin:

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Und dann dieser wunderbare, zu Zeiten stimmungsvoll beigefarbene Himmel, dem ich gar eine eigene 10er-Serie meiner Mannheimpostkarten widme (3 gibts schon) – gerne mit Dunst, Qualm und atmosphärischer Fernenbläue  – denn auch Luft als Motiv hat was ;-) :

Dann natürlich auch Fluß, Bahnhofsgelände(r), Brücken, Hafen, …. Hier am Blog nun meine Favoriten bislang, zum Teil kaum zehn Jahre alt und schon historisch, denn: es “wurde umgebaut” (oder umgespritzt) – nicht nur meine Webseitenversionen seither, sondern auch in realo:

Mannheim(er)kenner vortreten!

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Zum Ausklang (?) des verlängerten Frühling 2016 harhar hingen nun diese zwei Bilder im Fenster von theuer + scherr, direkt auf die Augustaanlage raus. Arndt hat diese beiden Fotos in einem gemailten Archivsnippet entdeckt und als “Neckarauer Bub” sofort heimatliche Gefühle bekommen.

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Und das Bechersche “Original” vom Jahr 1978 hab ich gar im Hinterher im Netz/in NYC entdeckt auf www.brucesilverstein.com/artists/bernd-and-hilla-becher/5

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Musik beim Schreiben heute:

Musica Sequenza: Sampling Baroque/Handel, SONY, 2016

Just Jack: “Overtones”,  Mercury Records, 2006

Möge der Texter in Dir mit Dir sein – Prolog zum Interview

Interviews sind die perfekte Erfindung, um Neugierde an einer Person und die uralte menschliche weiterbildende Vorliebe für Geschichten, aber auch für Traatsch und Klaatsch zu befriedigen.

Aber Obacht: Interviews sind auch eine Kunstform.

Kunst, wie von-Können-kommen. Denn wie oft spürt man beim Lesen nur die wohlige Nähe der Beteiligten zum Ruhm zur Möglichkeit, Beachtung zu finden durch, während sowohl Fragen als auch Antworten wie trocken Häcksel schmecken. Oder schlimmer & superschnöd´: nach kaum verhüllten Werbemaßnahmen.    Igittigitt.ntr-scanp-160605-355d-recol

Keine Parodie dieses Sujets sind meine mittlerweile mehrfach erprobten Selbstinterviews. Im großen Stil (bildschirmseitenanzahlmäßig puuh), versuche ich gerade, eine dritte Annäherung an (m)ein Ideal. Interessant, unterhaltend und mit mehr Ensichten bestückt, die Außenstehende fragend gar nicht entdecken würden soll es geraten. Sag ich mal einfach so.  Ok,  im Alleingang, das ist eigentlich unkorrekt. Aber gegen den dafür well-proofed Inhalt sollte nix einzuwenden sein – der ist ja echt ;-) Und im Trend ist dieses Allesselbermachen auch, sagen die Großen, die warten, bis jemand auffällig viele follower hat, um dann zur Ernte zu schreiten…

Warum also hier Selbstinterviews?

Beweggrund #1:   mein Unmut als User

Bilder, Gemälde oder Fotos mir interessant scheinender Kreativer sind im Web 2.0 quasi auf Zuruf verfügbar. Je bekannter, auf desto zahlreicheren Webseiten, Blogs und Magazines finden sie sich, oft in entweder erstaunlicher Deckungsgleiche oder ebenso überraschender Vielfalt ohne Schnittmenge. Könnte gut am Mitwirken etwaiger Publizisten/PR-Abteilungen liegen. Oder am Phänomen “Klickvieh”.

Wenn man jedoch ein Künstler”Statement”, also einen “hauseigenen”,  “werkseitigen” Kommmentar lesen, sehen oder hören will, ist oft gewaltig Réschersché angesagt. Das hängt meiner Meinung nach damit zusammen, daß sehr wenige Künstler, Fotografen oder gar Maler einen Drang zur “sprachgestützten” Selbstdarstellung haben, ja gerade stellvertretend für Rethorik genau “das andere” produzieren, nämlich: ihre Bilder. Abteilung: “Wenn ich es benennen könnte, müßte ich es nicht tanzen.”ntr-scanp-160529-349e-r2vrePositiv dazu kommt, daß bei einem Interview, speziell für eine Galerie-Vernissage oder durch einen Journalisten dieser handfeste, “expertisielle” Fragestellungsblick von außen verhindert, daß sich der Künstler in einen Autismus verheddert, die Fragen von außen ihm also den Tellerrand überqueren helfen.

Was mich immer aufs neue fasziniert, ist, daß die Interviewten die im Interview gewonnen Erkenntnisse nicht auf ihrer Webseite weiterveröffentlichen. Und so – hey! –  selbstbestimmt das Bild, das sie angenommenerweise mit ihrer Präsenz erzielen wollen um diese wertvollen Informationen erweitern. (man glaubt das ja manchmal nicht angesichts kryptischer Klickbedingungen Richtung “Portfolio”). “Faulheit, Unterschätzung oder gar Ignoranz?” denke ich immer, wenn ich “von anderswo her” freudige Erkenntnis und Aha-Erlebnisse habe. Könnte aber auch daran liegen, daß die Interview-Macher&Bezahler das eigene Gequatsche nur gegen Aufpreis rausrücken. WTF??

Die Medaillenrückseite: wenn zwei Menschen sich dem offiziellen Interview widmen, sind mir da oft leider/zuviele Dritte gedanklich auch noch beteiligt:

  • die Auftraggeber, die ein erfolgreiches, postivies, Lead-generierendes Ergebnis erwarten,
  • der Schreiber&Frager, der mangels anderer erkennbarer Skills zumindest mit korrektem Deutsch glänzen will,
  • der Künstler, der sich irgendwann hat überreden/überzeugen lassen, daß Interviews immer gut für die Publicity sein sollen sind.
  • Wenn noch andere Faktoren Spannendes verhindern – gar der Anstand? – führt mir das Ergebnis dieser explosiven Mischung Intim/Medien doch allzu oft in Langeweile oder ins rein sensationsfixierte Off.

Wie lese ich doch selbsterkenntnisschwer im Interview mit dem Chef-der-100-Fragen: “dass jede Frage, die eigentlich mehr sagt als „alles okay bei dir?“, im Grunde eine Unverschämtheit ist.

Das Interview als wirkungsvolle, aber fragwürdige Erfindung der Medienwelt also.

Dieses ganze Personal spare ich mehrfach vorteilhaft ein, denn nun kann ich frei von der Leber weg ein interview-feindliches Genre untermischen: Direktheit aus Interesse am Kern,  abseits von sich personell überkreuzenden strategischen Rücksichtnahmen, und gelange direkt zum

Beweggrund #2: Faszination

Die Überraschung, die Erstaunlichkeit der Fragen, ebenso die der darauf gegebenen Antworten. Eng ist die Welt und das Gehirn ist weit. SO. lernt. man. die. Welt. kennen. Ausrufezeichen.

Erste frühe Begegnung mit dieser türöffnenden Sprachpotenz: meine erste WG, wo´s in Diskussionen um die notorische Unaufgeräumtheit und die damit verbundene Unlust und den dahinterstehenden Anstand und die als “allgemein” betitelte Anforderungen ging: “Null Bock IST ein Argument.” Das kannte ich von zuhause nicht ;-)

Beweggrund #3: Wortspielfreude

Falschschreibungen, Wortcréationen, Wörterschlangenbildendürfen und multiple Mehrsprachigkeit, in einem Satz direkt hintereinander! …“ zwar elliptisch bis hin zur Ungrammatizität, aber gleichwohl jedem verständlich”- Hey – genau das isses, was mir beim Schreiben Spaß macht!! Bislang unmöglich, das in einem amtlichen Interview zu finden. (..) Und nun ratet mal, wo ich diese Stelle gefunden hab…

Zudem ist solche sprachliche Schrulligkeit super als Test geeignet, a certain kinda kindred spirit andocken zu lassen. Also nix von wegen “der Köder muß dem Fisch schmecken, nicht dem Angler”. Dagegen halte ich die Erkenntnis: “If you are bored writing it, your readers will be bored reading it”.start-ntr-356g-re4v2 die SerenDips des Tages:

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Musik beim Schreiben und Prolongieren heute:

Joanna Newsom: “Ys”, Drag City Inc, 2006  + Video: “Sapokanikan”

London Elektricity: “Pull The Plug”, Hospital, 1999

Beim Nachschneiden:

Rough Trade: “The Best Of – Birds Of A Feather”, 1981 High Romance Music

Tauf Nerv Zuck N

Kennt Ihr diese Filmszenen aus alten Schwarzweißstummfilmen, in denen der immer weißbekittelte Doktor, meistens mit nach oben geschwungenen Schnurbartenden, runder Glubschaugennickelbrille und immer einer Hand auf dem Rücken sich hinunter beugt zum Patienten, der mit übereinandergeschlagenen Beinen vor ihm sitzt? Und dem dann mit diesem medizinischen Inspirations Perkussionshammer einen leichten Kniepocher verpaßt, so daß das obere Bein unterschenkelseits hochschnellt?Nein? Mit dieser Beschreibung habt Ihr dann aber immerhin ein ziemlich treffendes Bild davon, was passiert mit meinem “Taufnerv”, wenn ein neues pinxographisches Bild angeflogen kommt. Da durchzuckt mich ab und an ein Titel, den dieses abstrakte Bild dann einfach haben muß.

Denn so ein passender Titel ist wie der Ton zum Bild, der den Kinofilm erst zu einem Ganzen macht. Was ein Titel zu einem abstrakten Gemälde ausmachen kann, hab ich von Martin Kippenberger (deutscher Künstler, 1953 – 1997) gelernt: alles wird anders. Alles rückt direkt ins Leben der Betrachter, bekommt einen Bezug zum Jetzt und hier.

Ergo hab ich da einen Ordner aufgemacht, in den ich spontan angeflogene Titel für Bilder reinspeichere. Beschriftung obenauf. Geht freihendig/unaufwändig mit dem Windows-Screenshot-Tool. Das hatn Stift. Aber fragt mich über diese Titel bitte nicht, w.o.h.e.r. angeflogen – ich halte da nicht so die Ordnung in meinem Unterbewußtsein*:

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Das knallrote kriegt diesen merkwürdigen Instant-Titel als Reminiszenz an meine (Seh-)Erfahrung als Tonträgerhändler: ein klassisches Cover von oops 1977, ein Album von Weltruhm. Abteilung Rock, Schweiß und Sauerstoffzelt… Und? Jemand ne Idee? Jemand damals schon auf gewesen ?

Ahem so: offiziellatin heißt obiger Nerv… ist ein Arzt unter den Anwesenden?

* Nachtrag zur nicht ganz unbewußten “Herkunft” der Bildelemente: im “Kinderzimmer” findet sich das Eurozeichen als lila grob-knuffiges Spieltier rücklings unten am Rand. Beim Zeichnen hab ich das aber noch nicht gewußt – erst mit den drüber in der Luft fliegenden beiden Plüschtierähnlichen ergab sich der Sinnzusammenhang, der dann straight ins Kinderzimmer führte. “Hä??” werdet Ihr sagen – “Währungssymbole zum Liebhaben für die Kleinen?” Na logo, läuft unter “Früherziehung” …

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Musik beim Schreiben und Taufen:

Karma: “Thrillseekers”, Spectrum Works, 1999

Arrested Development: “3 Years, etc.”, Crysalis, 1992

Solche 6 wie wir 5 gibts keine 4, weil wir 3 die 2 Einzigen sind

ntr-scanp-160510-341b-rec18Der Schnaps zum Begießen von Blatt #333 ist ausgetrunken, aber  schon durch Whiskey (und heute Blatt #341) ersetzt :: gemäß dem Spruch

«Man sollte immer eine kleine Flasche Whiskey dabeihaben, für den Fall eines Schlangenbisses – und außerdem sollte man immer eine Schlange dabei haben.»
W.C. Fields

Nein nein, wie immer ist der Soodlepoodle beim Malen von äußerster Nücheternheit benetzt, wandert während des Arbeitsprozesses immer zwischen Stiften, Blatt und Radiergummilager in der Küche und dem Scannerzimmer hin- und her. Surft im Netz, wenn das mit dem Scannen länger geht, und findet Interessantes zum Thema Dranbleiben:

«I feel like the artists who matter to me the most stick to one theme and that´s where the real development comes from – the act of revisiting things.»

Thomas Demand im Interview mit Anne-Celine Jaeger (Deutsche interfjuhen Deutsche  – auf englisch?) – hier als Nachtrag ein sehr cooles “Shifting”-Video namens “Pacific Sun”.

Daß ich an einem Thema “klebe”, kann ich bei meinem Malen und Umfärben garwohl auch behaupten. Und dabei  immer noch überhaupt nicht einschätzen, wie lange wohl noch. Denn wenn nach dreihundertvierzig bemalten Blättern jäh solche Konstruktionen wie diese da hervorsprießen, kann ich mich nur wundern, daß da immer noch was Unerwartetes kommt. Und überlege gar in manchen lengthy Momenten, es doch einfach mal sein zu lassen und irgendwas weniger Einbahntunnelstrassiges zu tun.

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Dann aber lasse ich mich von John Baldessari ermutigen, an dieser streng nach Besessenheit riechenden Sache dran zu bleiben und finde dazu die weisen Worte des Malers John Currin in einem wirklich grandiosen englischen Interview/Artikel im Newyorker:

“You should never will a change in your work—you have to work an idea to death. I often find that the best things happen when you’re near the end.”

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Na denn! und: wie auch immer! Hey! Guckt mal da! Diskobeleuchtung!

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PSerendip des Tages: Wem dieser

  • «This is John Baldessari´s pencil» (cut)
  • «This is John Baldessari´s chair»  (cut)
  • «This is what John Baldessari sees when he sits at his desk» (cut)
  • etc..
  • FilmSchnittStyle und das Geraune von Tom Waits gefällt,

der findet sicher auch Gefallen an einem Encore, nur auf deutsch. Und über/ mit Designermöbeln..

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Musik beim BuchstabenSchüttelen heute:

oliverunddieblauenhunde.bandcamp.com: “schwebebahn 1975″ EP

Moby: “Ambient” (Bonus- CD vom Album “Hotel”),  V2 Mute, 2005

Steve Bug Presents: “da minimal funk”, RAW Elements, 1997

Stammheim Presents “Heimfidelity 2″ mixed by Oliver Huntemann, 1998

 

Voilá – Blatt Nr. 333 – n Schnaps dazu?

So hab ich es gern – wild und ungestüm sollen sie sein, die pinxographischen Bilder meines dritten dreistelligen “Repdigit-”Blattes. Erstaunlich, unvorhersehbar, fremd und rätselhaft. Sternenstaub und Kaffeeflecken. Elektrische Kürbisse, verheißungsvolles Über/UnterwasserLicht, schnabelhaltende Stahlwolleknäuel. Muscheln, die von Rugbyellipsoid und Kürbis abzustammen scheinen oder umgekehrt. Zielflagge, rostmetallische Verwitterungspatinae, Treppenabgänge in rotschäumende Gischt, Lasershowstrudel und partikeldurchwehte Kinderschnörkel zum Thema “sphörische Dreiecke selbstgebastelt”.

ntr-scanp-160501-333-r3vrec ntr-scanp-160501-333b-r180vk4ntr-scanp-160501-333c-r180v ntr-scanp-160501-333e-recvkntr-scanp-160501-333h-r3v2rDavor, von letzten Donnerstag das Blatt 332, als Prélude quasi. Bonus: ein neues Startbild für die PinXoGraphy.com:

ntr-scanp-160428-332c-re5vk  ntr-scanp-160428-332f-rec6

Ab morgen gehts dann wieder brav weiter – 7 nächste Blätter sind schon “an”gemalt.

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Musik zum Anstoßen nach getaner Arbeit heute:

Megashira: “At Last”, INFRACOM, 2001

Die Leitplanken der Kunst dürfen gerne auch meine sein

Nicht nur mein persönliches (Bild)gedächtnis, auch die klassischen Vorbilder der Maler- und Bildgeberei sind Kern meiner Betrachtungen in den “Malpausen”. Und wenn man kältbluetig + vorsätzly ziellos einfach vorsich-hin Blatt auf Blatt bemalt, nimmt es null Wunder, daß da Erinnerungen an Bildmonumente diverse Epochen oder, molto prosaischer, moderne Dessins aufploppen.

Augefallen ist mir das zum ersten Mal bei diesem pinxographischen Werk: ebk-scan-150630-09c-schnips

Achtziger Jahre Hemdblusenstoff – ohne Zweifel! Mit diesen für die damalige Zeit typischen Anklängen ans Ethnografisch-Exotische bei gleichzeitiger, äh, Blässe. Ich kann mich sogar an das Seidig-synthetische erinnern, nach dem sich diese Hemden anfühlten. Und oje – da kommen sogar die ein Jahrzehnt früher anzusiedelnden Vokuhilas wieder ins (Bild)gedächtnis.. Jetzt noch ne Level 42 oder Spandau Ballet-CD enilegen.. aber stop! Das geht too white! (..)

Ein, zwei Jahrzehnte früher schwappten die Visionen der Science Fiction von den Romanen langsam, aber unaufhaltsam in die darstellenden Künste. Grafik-Design und Space-Age kriegten Kinder. Ab da ungefähr alle extraterrestrisch geträumten Nachkommens des Mainstreamigen zwischen Star Wars (1977), Alien (1979) und Avatar (2009). Ich las damals Stanislaw Lem, die Strugatzkis und irgendwie kommen diese Bilder nun der (damals bildlosen) Lektüre des Fantastischen recht nahe – sind vielleicht gar Resultate –  who knows!

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..und n Stück zurück in die Fünfziger Jahre, mit den eleganten Nierenschwüngen, die sich bis in die Posen der fotografierten/gemalten Damenbeine fortsetzten, finde ich einfach mal beim Hingucken hier: ebk-scan-150814-73raw

ntr-scanp-160208-275fNah am Entstehungszeitpunkt des Malewitsch´schen Quadrates  findet sich ein Teilgebiet des Futurismus´, nämlich die aeropittura – die Luftmalerei. Diese geht in diesem pinxographischen Blatt ein inniges Verhältnis zu der sofort erkennbaren Reduziertheit des Lyonel Feininger´schen Werkes ein.

 

ebk-scanp-150924-137-secondAber auch Anklänge an den später folgen sollenden Expressionismus durfte ich schon schmecken: schnelle, entschlossene Striche, starke Kontraste – zwischen den Farben als auch zwischen Hell und Dunkel. Und: ich war da Sonntag morgens mal in einem fantastischen Kinofilm, der über die Gemälde von Max Beckmann strich…

 

Surrealismusverdacht hege ich – außer bei denen des letzten P-Artikels – bei diesen Bildern:

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Nach dem Herstellen einigen Gestiebes, Ballungen von bunten Wolken und Dutzenden funkensprühender Schmierer gehts zur Zeit mit einfachen, naiv scheinenden Strichen in die nächste Phase, Umrisse wie von Kandinsky oder Miro erscheinen vor meinem geistigen Auge – sprich beim Malen – und hier für Euch am Display:

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Na, und in der ganzen Zwischenzeit schon mischen sich die Dinge…

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Dazu muß ich ob aller etwaiger Ähnlichkeit mit historischen “Ergebnissen” nochmal konstatieren:

Alles keine Absicht! Nur Echo!!

..und ich bin sehr gespannt, wohin dieses Pendel noch weiter hin ausschlägt…

PS.: Serendip des Tages:

«I really don’t know what I’m looking at many times when an image is finished. It is something unknown that has just been discovered.»

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Musik beim Schreiben heute:

Amon Tobin: “Permutation”, Ninja Tunes, 1998

Bartók: “3. Klavierkonzert”, Schwedisches RSO unter David Afkham, Francesco Piemontesi, Klavier

Soul Coughing: “Ruby Vroom”, Slash, 1994