Category Archives: Entdeckung right heute

Kulturtechnik: Auspacken. Streamen.

Jäher Entdeckerschreck in der Abendstunde: an mir als digital immigrant vorbei – heimlich im Netz- :-)   ist (mal wieder) spurlos und ahnungslos eine ganze Kulturtechnik erstanden: das Auspacken. Ok, daß es Auspackparties gibt, davon hab ich schon vor zwei Jahren Wind gekriegt.

Nun finde ich per Zufall/Herumadrenalieren im Internet das

Unboxing.

46 Millionen mal auf youtube zu finden. Zeitrafferstellen beim Groben, “I´m so excited” Kommentare bei den “Höhepunkten”.

Die Katze beißt sich in den Schwanz, wenn man durch sooo viele Klicks dazu kommt, den diamanten Play-Button aus nem Karton zu ziehen. Und das zu streamen..

Voilá – Blatt Nr. 333 – n Schnaps dazu?

So hab ich es gern – wild und ungestüm sollen sie sein, die pinxographischen Bilder meines dritten dreistelligen “Repdigit-”Blattes. Erstaunlich, unvorhersehbar, fremd und rätselhaft. Sternenstaub und Kaffeeflecken. Elektrische Kürbisse, verheißungsvolles Über/UnterwasserLicht, schnabelhaltende Stahlwolleknäuel. Muscheln, die von Rugbyellipsoid und Kürbis abzustammen scheinen oder umgekehrt. Zielflagge, rostmetallische Verwitterungspatinae, Treppenabgänge in rotschäumende Gischt, Lasershowstrudel und partikeldurchwehte Kinderschnörkel zum Thema “sphörische Dreiecke selbstgebastelt”.

ntr-scanp-160501-333-r3vrec ntr-scanp-160501-333b-r180vk4ntr-scanp-160501-333c-r180v ntr-scanp-160501-333e-recvkntr-scanp-160501-333h-r3v2rDavor, von letzten Donnerstag das Blatt 332, als Prélude quasi. Bonus: ein neues Startbild für die PinXoGraphy.com:

ntr-scanp-160428-332c-re5vk  ntr-scanp-160428-332f-rec6

Ab morgen gehts dann wieder brav weiter – 7 nächste Blätter sind schon “an”gemalt.

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Musik zum Anstoßen nach getaner Arbeit heute:

Megashira: “At Last”, INFRACOM, 2001

Salvadores Fahrradhimmel

Heute eine Entdeckung mitten in meinem Wohnzimmer. Da nämlich steht zur Zeit mein selbstgeschraubtes Scanmobil. Aus vier Bauhausmöbelrollen, zwei Brettern, auf dessen obersten der Scanner schön auf Tischhöhe kommt, dazwischen hochkant eine alte Schublade mit Knauf.

Mit dieser Vorrichtung scanne ich gerade das neuste Blatt # 328 Stück für Stück ein. Pro Blatt im statistischen Schnitt sieben sich zum Teil, je nach Attraktivität kreuz und quer überlappende Scans. Natürlich wär ein großer Scanner, den man nur einmal anlegen muß, viieel praktischer, aber dadurch wäre mir vielleicht dieser Ausschnitt entgangen und mit ihm die Freude an der Entdeckung «Salvadores Fahrradhimmel»:ntr-scanp-160413-328-reganzIst im unteren Bilddrittel für mich völlig offensichtlich – na klar: ein typisch surrealistisches Fahrrad. Mit ebensolchem Fahrer. Oder ist es der Monteur, der sich grad dranmacht, so kopfüber purzelbäumig? Oder Fahrer und Monteur als eine verschmolzene Figur?  Und wo ist da oben und unten, was sind Arme sind Beine? Und dieser kupferfarbene Fukenregen rechts vom Rad? Und der ewig lange Riesentropfen da links lang, der in den (noch) nicht montierten Gepäckträger fallen müßte? Oder ist das die berühmte, bis dato noch unbekannte “Reparaturschlaufe”? Wie auch immer: alles weist auf die Welt der Werkstatt hin – soo viele charakteristische Gegenstände. Ihr fragt Euch: wie kommt man auf sowas?

Die Vorgehensweise ist einfachst – probierts einfach selbst aus:  ich male “angefangene Umrisse” (also kurz: Striche) mit spitzen Buntstiften, deren Rundungen ich fleissig und akribisch schattiere. Anschließend wird sich mit Pastellkreiden darüber und dazwischen ausgetobt. Danach lasse ich den Assoziationen freie Leine und kritzle oder verstärke entstandene Bildeindrücke, so daß sich die beiden “Auftragswelten” etwas näherrücken.

Et voilà – das kann nur Surrealismus sein!

Schaut Euch doch nur mal den aufgezäumten, äh, Riesenhasen in der Bildmitte an:ntr-scanp-160413-328-rverkrDiese Dreidimensionalität! Dieses Fellige! Diese frei umherfliegenden Kugeln, Stahlseile, Borsten, Unterlegscheiben, Messer und Pinsel.. alles klassische Werkzeuge im Explosionszeichnungsmodus  – surreal halt ;-)

Und dann in groß – so hatte ich es ja auch erst auf dem Bildschirm – der Namensgeber:ntr-scanp-160413-328-rec3vbSogar umgefärbt ergibt sich dieser Eindruck – ok, der Hase now looks like a sheepsche:ntr-scanp-160413-328-regan2Der Bildtitel kam sozusagen über mich, denn: wer fällt einem sofort ein, wenn man an Surreales denkt: natürlich dieser katalanische Chefexzentriker mit dem stets irgendwohin verbogenen OliSpibart. Mit diesen gravitationsfreien (Werkstatt)Gegenständen  des Halsmanschen Dali-Fotos mit den fliegenden Katzen in mind – Steilvorlage par excellence!

Find ich immer super, wenn da ein Bildtitel so mühelos anfliegt. Ob Ihr das auch so seht.. mag sein. Muß nicht. Ich zeig Euch einfach kommentarlos noch einen anderen Ausschnitt: ntr-scanp-160413-328bDadurch, daß die bemalten Blätter mit meinem Equipment nur zum geschätzten fünften Teil am Stück scannbar sind, muß ich die papiernen “Fertigteile” unter dem klassisch fotografischen welchen-Ausschnitt-wähle-ich-denn-da-jetzt-Aspekt erneut einer pictorialen Prüfung unterziehen. Mir fällt da der Schriftsteller Wolf Haas ein, den ich in einem Interview den schönen Satz

«Formale Beschränkungen sind wie eine Batterie, die Strom erzeugt»

habe sagen lesen. Durch die Rahmenwahl werden alle diese “Motive” ja erst sicht- und deutbar und gehen nicht in der schnellfertigen Übersicht des Gesamtansicht -auf-einen-Streich unter. Deutungen, Entzifferungen der Bilder, sprich Vorschläge gerne an mich! Tiere, Spielzeug, Kleidungsstücke, ballistische Gelatineguglhupfrezepte – you name it!

Und à propos Strom – Hey – da kommt noch was Schräges aus der Zwischenablage:

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Musik beim Schreiben und digital Umfärben heute:

Samy Moussa w/ Armida Quartett/ ORF-Radio-Symphonieorchester: “Cyclus”,

das Mike Svoboda Trio spielt Erik Satie

Paul Anka: “Rock Swings”, Centaurus, 2005

Swedish Hardcore Bands Play “Purple Pain”, Dolores Records, 1995 (siehe unten :-) )

Prince & The Revolution: “Music From Purple Rain”, Warner, 1984

Faith No More: “Album Of The Year”, Slash Records, 1997

Graphic Novel Soodle Poodle

Massiv sollte es sein, das Blatt # 279. So mit viel schwarz, breitgroben Strichen, kraftvoll und schmutzig. Eine wohltuende TapetenwechselPause nach den vorangegangenen Blättern mit allerfeinsten Nuancen (mein Thema Nr. 1 bei der Pastellkreiderei) oder einfachsten, reduzierten Formen (ein Ausflug in die Variation).

Nach mehreren groben Anläufen mit Pastellkreide in stets neu hingeworfenen Schichten über das schon Bestehende sah es dann auch so aus: ungezügelt. Allerdings wirklich nur so: wie ein impulsives Austoben mit sich beissenden heterogenen Bereichen in Formen und Farben.

Die Dramatik, die jetzt, nach dem Digitalisieren und Umfärben so aus diesen (beiden) Bildern herausbricht, ist wirklich  (nur) dem Rechner und seinen Möglichkeiten geschuldet:

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Ich staune, denn jetzt sieht die PinXoGraphie plötzlich aus wie ein (Hintergrund)Stil eines Graphic Novel Zeichners – windgepeitschte Urwaldszenarien oder dramatisch überzeichnete Kakteenwüstensonnenaufgänge. “Fehlen zum fertigen Gesamt(Comic) Eindruck nur noch die verwegenen Silhouetten der gejagten Protagonisten oder ein Stück schlaglichtartig beleuchtetes Stück Gesicht mit tiefgezogener Hutkrempe im nahen Vordergrund”, denke ich und bin fasziniert, welche neue Tür sich da unerwartet aufgetan hat.

Wie kams?  Die bloße Überlagerung von feinen und groben Spuren tats, energische Striche und anschließende Verwischungen in derselben Richtung, organisch wellengleiche Bewegungen, die sich gruppiert überlagern. Plus viele schnell passend hingeworfene impulsive “Bewegungen”.

Da muß ich morgen gleich weiter forschen!

BettLektüre: “Comic Art Now” Knesebeck-Verlag, 2010  blogstar-y blogstar-y blogstar-y !

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Musik beim Schreiben heute:

Plastikman: “Consumed”, Novamute, 1998

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Am Tag danach:

Noch feiner, gleichzeitig noch impulsiver – das sind die Versuche heute, am 16. Die Erkenntnis gestern: es geht noch feinstofflicher, obskurer; und mit entsprechenden Werkzeugen und passenden “Gesten” zum Aufbringen der Farbe erhält man Ergebnisse, die sich noch weiter vom Herkömmlichen, bereits Erarbeiteten weg in unbekanntes Land bewegen.

Auch bei der digitalen Nachbearbeitung, dem Umfärben, gelang noch ein serendipischer Schritt, der nun solch folgende Bilder ermöglicht. Hier seht Ihr ein Screenshot meiner Schablone zum Aussuchen des Blog-Headers. Graphic Novel Abteilung: Sci-Fi Space Psycho Adventures! ;-) headerkit-ntr-scanp-276fDa hab ich denkmalgleich natürlich ein neues Startbild draus gemacht.

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Musik beim Schreiben und Umstylen heute:

Prodigy Present “The Dirt Chamber Sessions Volume One“, XL Recordings, 1999

Soundgarden: “Badmotorfinger”, A&M, 1991

Joe Jackson: “Fast Forward”, earMUSIC, 2015

Mann, der begeistert seinen Plan erklärt PLUS die versunkene-Schatz-Euphorie-Imagination

Logo, daß man mit Bezeichnungen und Titeln für eigentlich Abstraktes diesem dadurch  a) Deutungsrichtungen vorgibet und die damit infizierten Blicke lenkt, für immer auf eine Sichtweise festlegt, aber b) wurscht… da kommen noch viel mehr – für die vergebe ich vielleicht nur Nummern ;-) Nonetheless bin ich im..

Pinxography– Schaffensrausch! Liegt an den unnatürlich milden Temperaturen im geradig stattfindenden November”frühling”. Und an den suggestiven Ergebnissen von Blatt #202 (unten), #208 & #210:
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..und daß (s)ich mal Unterwasserbilder aus meinem Computer schälen würde(n), hätte ich auch nie gedacht. Aber was Freundlich Anderes sonst ist DAS?!ebk-scanp-151107-208b_recol

TagesBonus: 1 Abfallprodukt sprich 1Bildhaftiges, das ohne sichtbaren Stift, Pinsel, Papier oder Leinwand auskommt, die Malaktion davor als essentielle Vorbedingung jedoch nötig war, um diese Topographie zu ermöglichen – hier noch eins für Euer graphisches Augenkitzeln. Gerne auch als Interieru die Wände hoch imaginable ;-) :ebk-scanp-151105-202c_reco2

Wenn das man kein bunter Herbst ist…

OK, ich will mit diesen neuen Werken kein Spielverderber sein. Also treten Sie näher ans Display! Freie Assoziation allerseits, bitteschön!:ebk-scanp-151107-209c_recolebk-scan-151026-182febk-scanp-151107-208d_recol________________________________________________________________________

Musik beim Schreiben heute:

Disclosure: “Settle”, UIR Ltd., 2013

Rockers HIFI: “Overproof”, WARNER, 1998

die Grafen des Tages

Nicht, daß die Fotografie nun abgemeldet wäre auf dieser Seite. Nein, nein, sie ist da. Grad “erklickt” per Bildersuche auf www.lenscratch.com (1. & 3.) bzw. munchies.vice.com (2.):

  1. Fred Lyon (*1924) grandiose Retro-San Francisco-Fotos auf slate.com
  2. Michael Massaias interessanter Mix aus a) schwach beleuchteten, farbfreien Gegend- und Gefährten und b) gruselig-lustig bunt meltenden Eis und Kaugummis.
  3. Hunde ziehen Leuchtspuren auf dem Nachtgassigang mit JT Blatty und verwandeln Gewohntes in Neues.

Meine  Leuchtspuren des Tages indes sehen kameralos so aus:

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und schwarzweiß “Aufnahmen” hätte ich auch:

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Nur bei Fotos aus San Francisco der 40er-60er Jahre muß ich passen ;-)

Frühstücksfigur!

Man kann nicht sagen, wonach man sucht. Es muss das Überraschende sein. Es muss eine eigene Form haben, eine eigene Sprache, Notwendigkeit. Umgekehrt formuliert: Es dürfen keine Bilder sein, die man schon oft gelesen hat. Nichts, was zu naheliegend ist.

Das hab ich gestern  von der S. Fischer-Lektorin Petra Gropp im Netz gefunden. Und, obwohl es ihr da natürlich um (noch) unbekannte Literatur geht, ist diese “Eingangsbedingung” genau das, was ich zur Zeit mit meinen aufgegriffenen Buntstiften bildgeberisch anstelle. Wie diese große, grüne, luftige  “Frühstücksfigur” da rechts mittig, die mir heute morgen gelungen/herausgerutscht ist:ebk-scan-150803-59fruehsKeine zwei Sekunden und in dieser wohlgerundeten, vertrauenserweckenden Form so nicht wiederholbar – das kann mich als vom Ergebnis selbst erstaunten Schöpfer doppelt begeistern. Da muß man rechtzeitig stoppen, um die kühne Anfangsidee zu erhalten – lediglich zwei Segmente hab ich wegen des optimalen optischen Gewichts ausgemalt – fertig. Über so einen Wurf bin ich immer sehr erstaunt, um nicht zu sagen glücklich. Schließlich hat man schon mehrere Jahrzehnte Seh-Erfahrung hinter sich, und daß etwas Unbekanntes auftaucht, gar unter dem eigenen Stift, ist unbeschreiblich, ist unwahrscheinlich.

Wenn Ihr nun denkt: «naja, ein bißchen Kritzeln und das dann so hochloben ist ja äächt leicht übertrieben.»

Doch jedoch mir geht es da anders: da ist plötzlich etwas, was ich noch nie so (harmonisch oder  spannend in Komposition und/oder Farbe) gesehen habe. Und beim unscheinbaren “BuntStiftMalen” etwas Neues zu finden, finde ich großartig. Denn das kann man ja dann weiter interpretieren. Als “Hauptdarsteller” eines künftigen Gemäldes zum Beispiel. Wie eine Formel, die existent wird und das Schaffen der Zukunft beeinflußt. ebk-scan-150803-59frstfgSo geht es mir seit Wochen- immer wieder erstaunt mich die Unvorhersagbarkeit nach dem “Umdrehen” der Farben und Helligkeiten. Hier noch ein Beispiel von vorgestern:ebk-scan-150802-55cDas Ganze morgens, kaum ist man aus dem Bett, zu machen, ist wichtig: es geschehe mit dem noch schläfrigen Körper und einer dementsprechend  zerebral noch nicht vollständig motorisch kontrollierten Hand. Die macht stattdessen körpereigene Erinnerungsbewegungen, nur mäßig beeinflußt vom erwachenden Hirn. Das wiederum ist wohl noch wiederkäuend mit den jüngsten Input beschäftigt und erzeugt mit der manuellen “Automatik” das Unbekannte.

“Jüngster Input” bei mir: eine gestern erlebte Vision  von organisch “gedrehten” Zelten für Flüchtlinge , die auf dunklen Wegen zu dieser Form beigetragen haben mag – eine neue Herausforderung für Architekten in diesen Zeiten. Denn: “Designer und Architekten setzen sich mittlerweile nicht mehr nur mit der Formsprache ihrer Produkte auseinander, wie bei Bobby Kolade oder Van Bo Le-Mentzel sind auch die gesellschaftlichen Hintergründe relevant geworden.” Anscheinend wird nun endlich das Thema Upcycling, Selbermachen und ein Überdenken der altehrwürdigen Vernichtungsgewohnheiten wahrgenommen. (Vernichtung = consumare)

Hier noch ein Zoom-In auf die beiden winzigen “Gestalten” unten rechts, die ich auch interessant finde in ihrer unzureichenden Zurechnungsfähigkeit:

ebk-scan-150803-59bIrgend eine Mutation aus Eiskufe, Fleischerhaken und Hieroglyph, zackigesInitialen, das rechte Sechzigerjahre Raumkäpselchen, Spinnenelefant auf drei Beinen dafür mit Rüssel ohne Ohren sind mir wert, ans schwarze Brett im Flur gepinnt zu werden – da kommt sicher die nächstgrößere Idee angeflogen irgendwann!

Darüberhinaus gefunden: Tensegrity: Stäbe und Seile machen einen Raum. Hier: Fotos

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Musik beim Schreiben heute:

Thomas Fehlmann: “Gute Luft”, flow publishing/BMG, 2010

Guten Hashtag, Mannheim!

 «Das Abbild selbst markiert keine kulturelle Leistung mehr, es kann nur noch ein Teil des Kommunikationswegs sein.»

Klingt wie ne gaanz schön abwertende, destruktive, nihilistische Nachricht für jegliches Fotografenwerk, was der Herr Prof. Dr. S. da als (2015 jäh vom Netz genommene) Anmerkung zu Frederic Buschs Drag-Galerie beiträgt. Da bleibt dem schwer und jahrelang an seinen skills arbeitenden Fotografen nur die Zornesröte zu Gesicht & der Gedanke Pfui and double Pfui! ;-)

Angesichts der atemlos hochbrandenden Bilderzahl im Netz kann dieses Statement jedoch sehr wohl einer näheren Betrachtung wert sein, denn wir erleben da einen historischen Übergang: “markierte” Bilder dienen heutzutage – als zweitauffälligste Eigenschaft nach dem Werksgenuß –  der Verknüpfung von Personen, sind Anlaß und Ausgangspunkt für Kommunikation. Mein Beispiel:

Über den Instagram-Account von Christian hab ich ihn eben entdeckt, den https://www.instagram.com/mannheimgram/

Und diese Seite wirkt mir wie ne “Stadt(ein)führung” der Zukunft. Diese mischt sich quasi aus den offengelegten Foto-Tagebüchern ganzer Teilnehmergruppen, ist dynamisch (das heißt: wird ständig erweitert/verändert/kommentiert), NATÜRLICH mit dem mobile geknipst und befindet sich ebenso natürlich.. im Internet.

Das Ganze heute hängt an der “Erfindung” des sogenannten Hashtags. Ich stell mir die Wirkungskette so vor: es gibt a) www-vernetzte Personal Computer, dann b) digitalisierte Bilder, denen mithilfe dieser Hashtag-Erfindung eine inhaltliche Bedeutung angeheftet wird. Diese beigefügte Eigenschaft (das Tag) kann mithilfe von Programmierung gesammelt & online appetitlich dargestellt werden. Voilá: die vom Mutterschiff facebook entwickelte Instagram-App iconosquare.

03660001mannheimgram   03660032mannheimgram   09600028mannheimgram 22090012mannheimgram   53780021mannheimgram   50240025mannheimgram    67830001mannheimgram   67810031mannheimgram   72020019mannheimgram

Meine kleine, schnell zusammengeraffte Icon-o-quadratische Mannheim-Galerie. Selbstgefundenes Design-Rezept: unbeschnittene Hochkantbilder mit nem überlagernden “Passepartout”, der immer gleich groß & genau mittig platziert wird. Auswahlkriterium: alle Bilder müssen durchs Quadrat gewinnen ..Coole, wenn auch vorsätzlich/schlampig mißverstandene Inspiration – denn iconosquare meint ja hier eher: Platz ;-)

Dieser spezielle Blickwinkel auf den “Gebrauch” von Internetbildern aus statistischer Sicht auf den “Zustand” des persönlichen Accounts bekommt vom frisch gefundenen iconosquare.com/instagram-statistics ein weiteres stichhaltiges Argument für obiges skandalöses Zitat. Führt Euch zum erhellenden Beispiel, was da alles an einsehbarer Statistik geht für power user mal die untige Listung der Features/Vorteile ebenda zu Gemüte.

Diese, nebenbei bemerkt, nach unpathetisch deutsch rüberzubringen, finde ich gar nicht so einfach. Zu viele Aglismen, deren Ballung typisch für den Themenkreis Internet ist, zeigt mal wieder deutlich die Vorreiterstellung der englischsprachigen Welt. Zum Beispiel der berühmte follower = Ein (Ver)folger? Jünger? Interessent? Abonnent? Beobachter? Fan? publikum singularis? Mmh.. von allem ein bißchen, eine im Deutschen multiple gespaltene Persönlichkeit ;-)

Growth monitoring (Wachstumsbeobachtungen)

  • follower growth charts, monthly and overall
  • daily follower gain and loss
  • and who are your new and lost followers

Community insights (Erkenne Deine.. Gemeinde ;-) )

  • reciprocal relationships and followings who don’t follow you back
  • ratio of followers/followings in your community
  • followers most engaged recently

Account history (Wie Du wurdest, was Du heute bist)

  • amount of media posted month by month
  • likes and comments recieved, by month or by week
  • and evolution of the average number of likes and comments

Optimization tips (Statistikwissen ist Macht)

  • best time to post to get most engagement
  • how filters impacts likes and comments received

 

* Mein Lieblings-Zitat aus Ziltoid, The Omniscient ;-)

Serendip des Tages, Teil II:

Das hand(y)gemachte Daumenkino is back!

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Musik beim Schreiben heute:

Nightmares On Wax: “A Word Of Science”, WARP, 1991

Weight, nein: Whale, nein: WortWatching is on

Der Herr Linguist Lemnitzer fädelt “in seiner Freizeit” frisch Entdecktes aus Buchstaben auf. Und vergrößert den Briefumschlag unseres Deutschwortschatzes auf wortwarte.deInfos im “about“: die Wortwarte hilft uns halten. Nämlich unser «mentales Lexikon in Form». Und mit den Fundstücken können wir darüberhinaus «Unsere textverarbeitenden Werkzeuge testen. » Watt will man mehr!Nach ersten schnellen Checken hier meine drei Erst(fürgutb)gefundenen:

  1. Reheroisierung, die
  2. Galaxienraub, der
  3. Überholspurangebot, das ;-)

Und noch was zum Selber-die-gescannte-Häufigkeit-testen auf books.google.com/ngrams/