Können Muster ins Hirn schwappen? Und bloße Striche zu Masken werden?

A funny thing, dies (Maler)hirn: da es ungelenk(t) am leeren oder halbvollen Blatt die Hand und damit Stifte und Farben führt, taugt es famos für Überraschung.  Ist ja auch mein Plan soweit. Und daß Ok nach einem halben Jahr Handbagigkeit eine clandestine Tendenz zu bildlichen Wiederholungstaten sprich Mustern, Dessins zu diagnostizieren ertappen ist – wen wunderts | mich mittlerweile nicht mehr.

Denn sobald man eine “automatisch” sich einstellende Tendenz bemerkt, passiert etwas mit einem. Abseits vom Kampf gegen selbstgebastelte Klischees: die Malerei verändert sich scheinbar von selbst vs. ich überlege, ob ich das gut finde, wenn andere Beschäftigungen außerhalb der Malerei Einfluß über die Hintertür des Unbewußten nehmen. Denn eigentlich gehts mir ums kaltblütig wilde Malen, frei von Nützlichkeits”gefahren” ;-) . Die sollen gefälligst ausgelagert sein, um in deren Abwesenheit völlig Unbekanntes erreichen zu helfen. Was sie mit der “Handtaschen Experience” ja nun sind (: ausgelagert), ich mich aber dennoch an manchen leeren Blattstellen beim mindless Mustermalen/-machen erwische:hbk-nnn-scanp-171214-564d-rDieses akzeptiere ich zwar mittlerweile, bin sogar gespannet, zu welchen modischen Ingredienzen diese “Stellen” irgendwann führen mögen, darüberhinaus aber sehr froh, daß andererseits, am nächsten Blatt, das Ungeplante, Unvorhersehbare steter Begleiter bleibt- und die ins Hirn geschwappten Muster nicht alles beschwappen:hbe-scanp-180102-577-r2vnr2oder wie seht Ihr das:hbe-scanp-180114-582d-recUnbeschwappt! Würde ich dazu sagen.

Aber nun die heute neuste Erstaunung:Tja – ob die kürzlich genossene Lektüre über das Künstlerleben des Herrn Grotjahns englisch sprachige Webseite nun dazu geführt hat, dezidiert aufs Thema Maske – also ich seh da mindestens zwei! – zu kommen? Mmh – vielleicht in homöopatischer, anschubsender Dosierung, ist das Thema doch eigentlich überfällig, wenn man mit Farbe und Stift agiert. Mir fällt mein bislang erstes Buch ausschließlich Masken gewidmet ein: “Once A Year” von Axel Hoedt englisch sprachige Webseite.

«I knew next to nothing about what I was looking at,»

schreibt da die dieser alemannischen Tradition “unmächtigen” Sarah Bradley auf photoeye englisch sprachige Webseite .. Und auch bei Max Beckmann trifft man gerne Abbilder davon. Oder googelt mal “african masks” + painting, da sammeln sich Gemälde diverster Gestalt und Machart (ich hab mal den erdfarbenen Filter angemacht) – sehr inspirierend!

Mehr noch: in meiner Inspirationsquellsammlung gibts schon jahrelang den Bilderlink auf Jademasken.. Da papp ich grad noch die frisch gefundenen Ergebnisse beim Suchen nach “Primitivism+art” dazu. Warum also nicht Krönchen zurechtrücken,  Augen auf und hey! Wow!

Masken am Werk!

hbe-scanp-171231-575-r2vnr4Making-Of Text Nachtrag: immer sehr anregend/bildend und von einigen serendipischen Funden begleitet: das Googeln nach meinen Überschriften. Heute finden sich für die erste Hälfte Einträge von “Self-Help bis “Business & Economics” ;-) Darunter als mein Favorit der Satz: «Der schöne Tintenfisch löst sich auf in Theorien«.

Masken-Nachtrag – Blatt #584: hbe-scanp-180117-584f-rvnr2
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Musik beim Maskenertasten heute:

various: “LOST IN SPACE | DRUM ‘N’ BASS | PHASE 00:03″, lacerba, 1997

Just Jack: “Overtones”, The Orchard, 2007

Franz Schubert: “Sinfonie Nr. 5 B-Dur”, Concertgebouw Orchester Amsterdam