Category Archives: Herumadrenalieren in Internet

Strick mir nen Computerfehler

Liebe Oma, falls Du heute schon ans Schenken denken willst: ich hab nen Super Cardigan im Netz entdeckt. Zum Nachstricken brauchst Du diesmal etwas mehr als Vorlage, Wörterbuch und Material:

  • Build up the knitting machine
  • connect to Arduino
  •  Connect to computer and launch the software
  • make a glitch image with 0xED
  • resize and adjust the threshold value
  • drag and drop an image file
  • send data to knitting machine

Am besten die schwarzweiße Jacke, die da auf 1:23 grad wieder ausgezogen wird! Supi- Omiii! Dankeschön!

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Musik beim Schreiben gerade:

Munnrai ALT/TIMOTE  (Musik im Video)

Orchestre “Les Siècles”/ François-Xavier Roth

Massenet: Ballettmusik aus der Oper “Le Cid”

Strawinsky: “Le Sacre du Printemps”

Zeit sparen durch VieleBilder gucken

Hört sich widersinnig an, dieser Gedanke. Fährt mir aber just in denjenigen Momenten durch den Kopf, wenn ich auf Bilder, Fotografenportfolios oder sonstige “Nester” durchschnittlicher Fotografie stoße und mich schnell beginne, ob dieser Unauffälligkeit zu langweilen, wenn nicht gar zu ärgern. Wenn ich am betreffenden Tag guten Willens bin, nicht weiterzappe, um vielleicht doch noch etwas Interessantes zu entdecken, gerate ich oft in Überlegungen, ob und wenn ja, welche dieser Bilder da, genau vor meinen Augen, ich selbst veröffentlichen, ja: überhaupt fotografieren würde.Und da kommt oft ein spontantes “Niemals Nie und Nimmer Nicht!” in mir auf. Meine geäußerte ernsthafte, explizite Wortwahl wären Kommentare wie – sowas Langweiliges, Klischeehaftes, Branchenleveliges.

Die im Titel erwähnte “gesparte” Zeit wäre dann die im Anschluß, wenn zu entscheiden ist, was man selber anstellt mit und beim Fotografieren.

Und da hilft das Durchschnittliche, Gewöhnliche, überall Präsente sehr gut, es im persönlichen kreativen Leben zu vermeiden. Lieber fahre ich fort, mich von fremden Bildern begeistern zu lassen, als wild um mich Fotos zu schießen ohne Sinn und Lustigkeit.

Jedes Bild muß etwas Neues, Unbekanntes bringen. Muß mich beim Auslösen faszinieren. Und wenn es nur ein winziger Aspekt ist, der mich dazu bringt. Ist das nicht der Fall, sollte man sich den manigfaltigen anderen Lebensbereichen widmen.
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Musik beim Schreiben heute:
Thomas Fehlmann: “Gute Luft”, flow publishing/BMG, 2010

Im Sonntag zuhaus

Herrlichstes Frühlingswetter heute- für mich das Inspirierendste an solchen Tagen, wenn alle Welt unterwegs ist, um die freien Tage zu feiern: zuhause sein, das sich durch die Wohnung drehende Sonnenlicht zu genießen. Die Stille im und ums Haus aufnehmen, das Fehlen einer zu erledigenden Werktäglichkeit als befreiend empfinden, innen und außen ordnen. Langsam sein. Entdecken. Entdecken, was sich als mitunter schon vor längerer Zeit als Fragment einer Inspiration in die vier Wände eingeschlichen hat. Wenn also solches Wetter ist wie hier links, wirkt das auf mich, wenn ich zuhause bleibe als lichte Inspiration, die meinen Tatendrang, die Vision von Frühling, das Gefühl von Neustart und Belebung nach innen umleitet. Im wahrsten Sinne: komme ich an solchen Tagen doch wieder auf Ideen zu Angefangenem oder gar in irgendeiner Schublade zwischengelagerten Projekten zurück, entdecke nebenbei neue Fotografen – durch mußevolles Blättern in meinem Fotobuchstapel, zum Beispiel die mysteriösen Bilder von Graciela Iturbide, über Begleittexte im vorderen Buchteil deren Lehrer, den Mexikaner Manuel Alvarez Bravo, ich bewundere die appetitanregenden Fotos von Deirdre Rooney in einem meiner wenigen Kochbücher, das ich bemerkenswerterweise einzig aus fotografischer Faszination angeschafft habe, im Internet durch gleichzeitiges beiläufiges Surfen gibts heute neu für mich den dazu recht konträr tätigen Gregory Crewdson. Ganz zum Schluß, bevor ich mich dem Schreiben dieses Beitrages widme, entdecke ich noch den Meisterplünderer, Angeber und Urheberrecht-Ignorant Anthony L., dessen blog dummerweise auch noch bildend wirkt, allein schon die Neugier, die beim Brausen seiner geklauten Bildervorräte entsteht! Na, mal sehen, wie lange es dauert, bis da jemand den Hahn zudreht ob so dreister Verklappung fremden geistigen Eigentums… Dann gibt es eine langsame Annäherung an ein erstes kleines –ta-dah!– Filmprojekt, wo ich letzten September mit einer kleinen geliehenen digitalen Kamera eine viertelstündige Sequenz ohne Schnitt aufgenommen habe und diese gerne mit klassisch anmutender Musik vertont sähe. Um da Inspiration zu bekommen, hilft es sicher, so stelle ich mir vor, den Film mehrmals ablaufen zu lassen- sich damit in Stimmung zu versetzen, Möglichkeiten zu erahnen oder durch schnelleren oder verzögerten Ablauf das Wesentliche herauszukitzeln zu versuchen. Dabei lasse ich diverse CDs laufen, um die Wirkung der jeweiligen Kombination Bild-Musik zu testen. Nachdem das alles ohne Instant-Ergebnis verlaufen ist- entspannt zurück in die Schublade damit. So was mache ich gerne und öfters: einen inspirativen Grundgedanken sacht aus der Versenkung zu nehmen, langsam zwischen den Fingern zu drehen und wirken lassen. Ich habe es mit Genuß und vollster Vorsätzlichkeit nicht eilig dabei- kleine gute Ideen werden ja nicht schlecht, und angefangene unvollständige immer besser bei jedem neuen Mal der Betrachtung. Wie man hier sehen kann, hab ich hier ein Bild meiner neues Postkarten-Kartographie-Seite nominiert, zwei Mal historisch, denn weder Motiv (im Vergriffen-Sein begriffen) noch Lokation (geschlossen) gibt es noch. Aber das Motto der neuen Seite lautet ja: the best of Bild-im-Bild gewinnt.. Immer erstaunlicher, das heißt: genauer werden auch meine Vorahnungen eines neuen großen Fotoprojektes, dessen konzeptionelle Möglichkeiten bei jeder fortlaufenden Betrachtung immer größere künstlerische Reichweiten, Interpretationsmöglichkeiten und Gestaltungsformen annehmen. Ohne -mir selber noch nicht klare- Details verraten zu wollen/können, fand dieses Projekt seinen initialen Zündfunken im Verschicken meiner letzten -und dabei ersten Schwarzwald-Postkarte. Die sandte ich einem ehemaligen Schulkameraden, der neben seinem forstwirtschaftlichen Beruf auch noch der Belletristik nahesteht. Das prompte, hocherfreute Feedback legte den Grundstein für eine neue Sicht meiner ganzen bisherigen fotografischen Arbeit. Mehr dazu demnächst an dieser Stelle, wenn das Kind einen Namen und einen Anflug von ersten Ergebnissen hat. Danach surfe ich auf der per Stadtrundfahrt (!) frisch entdeckten Rüdiger Krenkel Webseite und bekomme nach langer Pause Lust auf eine neue Making-Of Serie- mit Eisen, Kränen gar, rostbraungrauer Werkstatt-Atmosphäre, Schweißerfunken und organisch-mathematisch anmutenden Eisenobjekten.. Frühling 2011 Erwachende, kreative Frühlingsgefühle eben. Für diese Stille, in der diese neuen Starts wachsen, liebe ich solche Sonn(en)tage wie heute. Und ich fasse ob des schwindenden Licht des Tages den Plan, gleich morgen früh, wenn wieder allerorten Berufsverkehr stiebt, den Frühling mal anders aufzunehmen als wie immer bisher: am Nachmittag, so wie hier rechts. Sondern: Blüten im ersten Licht des Tages, mitten in der Stadt. __________________________________________________________________________ Musik beim Schreiben heute:

John Williams: “Minority Report” Original Score, Dreamworks (Universal), 2002

Paul Kalkbrenner: “Berlin Calling” Original Soundtrack, Bpitch Control (rough trade), 2008

Original Soundtrack: “Juno”, Rhino Entertainment 2007

Ron Goodwin and The Odense Symphony Orchestra: “The Miss Marple Films”, Label X Europe, 2000