JaJa ich weiß: Landschaften werden von der Natur erfunden: die Topografie, die Beschaffung des Grundes, das Klima und die “zugeflogenene” Vegetation. Der Mensch mischt da seit seinem “Erscheinen” aber immer kräftiger/drastischer mit – von klassischer Landschaftsgärtnerei bis zu großindustrieller Ausbeutung siehe das fotografische Werk Edward Burtynskys, aber hier und heute meine ich mit der Überschrift: die visuelle Potenz der Malerei.Denn da bin ich mit meinem Laborexperiment seit kurzem bei diesem Gedanken angekommen, all diese ungegenständlich gemeinten-und-gemachten Bilder lieferten ganz nach Plan Anreize, sich diese übersetzt in die Welt des Physischen, des sinnlich Bekannten™ vorzustellen. Und daß eine gewisse räumliche Tiefenwirkung bei manchen auszumachen ist, haben mir inzwischen schon mehrere Betrachter bestätigt. «Weltraum» und «Tiefsee» sind da die beiden großen Assoziationssieger:
Aber es kommt noch ein Drittes, bislang nicht Thematisiertes dazu: nicht allzu oft, dann aber umso drastischer fühle ich mich beim Anblick jäh mitten in einer wundersamen, unbekannten, faszinierenden Landschaft wieder. 3D auf Erden ,-) Der Blick schweift da über einzelne “Stengel” bis hin zu kleinen Vertiefungen, Buchten und Senken, Nischen, Anhöhenähnlichen oder Ahnungen von Böschungen.
Die oft pflanzenähnlichen Gebilde verstärken die Suggestionskraft in diese Richtung. Mein damit zusammenhängendes großes “Nachbarthema” Gestrüppmalerei meine ich hier allerdings definitiv nicht – da ist so was wie die Ahnung einer Landschaft/Räumlichkeit eher sekundär – die räumliche Wirkung (oft) ebenfalls. Aber hier -schaut mal: Für mich ganz klar auf der Hand: man blickt hier auf/in einen idyllischen kleinen, von Ranken umrankten See in wildberankten, kaltwarmen Farben – eine fantastische, unbekannte Übergangszeit?
Unten eher eine trockene Version der Landschaftskuhle. Mit frisch drübermontiertem Maisblattreiher..Aber auch die etwas waghalsig-kräftiger gefärbten Bilder rufen (mir) eine “hügelige Assoziation” voll räumlicher Tiefe und landschaftlichen “Gegebenheiten” herauf – bitte sehr: ..kennt jemand von Euch die bambuswaldgesäumte Wassertretstelle im Mannheimer Herzogenriedpark? Das wäre meine Version!ein Seh-Experiment, das obige: eigentlich “zieht” es mich da hinunter, in diese hellblaue Röhre, darüber “wehen” diese beiden lachsfarbenen Fetzen. Dazu fällt mir dieses Superfoto von der/in die “Rotunde” des Heidelberger Tankturms ein. Chapeau, Señor O2t!
Mit den frisch entwickelten “Hintergrund”strukturen erreiche ich mittlerweile eine gefühlt “verbesserte” raffiniertere Verquickung von Gemalten und Geklickten. Was dem Phänomen Räumlichkeit beziehungsweise “Landschaft” allerdings keinen Abbruch tut:Das unten hab ich auf einer Handtasche als Außenraumabbildung entdeckt Hier kommt die Ahnung an Florales, Gestrüppiges, Nebeneinanderes und Gleichzeitiges am besten: ich denke an Hasensassen, Gebücke und schlicht an das vorgegeben Unaufgeräumte eines Bannwalds:
Diese Landschafts-Genese-Idee ist eher neu, hängt sie doch recht direkt mit meinen veränderten, komplexeren Hintergründen zusammen, die erst seit Sommer 2017, also so ab Blatt #474 möglich sind.
Hier zum Vergleich zwei aus den Anfangstagen der Pastellphase (seit Juni 2015):– das unten ist für mich ganz eindeutig Südamerika! (ja, ja, ich war noch nie da):Die “irdene” Version davon. Ebenfalls Landschaft. Wüste!
Fairerweise muß ich hier noch auf einen Artikel vom Juni 2012 verweisen. Da gings um “frisch erfundne Örtlichkeiten”, allerdings waren damals Fotografie und die digitale Bildverarbeitung im Werkzeugkoffer. Das Thema jedoch scheint von einiger Zählebigkeit für mich zu sein..
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Musik beim Schreiben heute:
Henri Dutilleux: „Tout un monde lointain …“ – Konzert für Violoncello und Orchester (Alban Gerhardt, Violoncello, Bremer Philharmoniker unter Andrew Gourlay)
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie F-Dur KV