Gruseliges Winter-Preview- und Pre-Frier-Wetter Ende Oktober ist genau richtig, um sich schön mit heißen Getränken, in denen ordentlich Vitamin C schwimmt, zuhause zu verbunkern und amerikanische Krimis zu lesen. Vorgestern abend im Bett mit Wörterbuch und Paul Austers "New-York-Trilogy". Hammer: die Sprache des durch frühere Traumata gebrochenen Stillmann jr. in"House Of Glass": Endlose Wiederholungen und doch immer wieder Informationen, die wie immens wichtig daraus hervorblitzen. Wörtliche Rede als Einführung in die Psyche des ganzen Romans, das hab ich selten erlebt beim (Krimi)lesen.
Ja: es geht weiter mit meinem großen neuen Thema Krimicovers. Aus derselben Serie, die auch das aktuelle Startbild für den November lieferte, stammt auch eins -von zweien- der Neuerscheinungen. Neuerscheinungen Januar, soweit bin ich nämlich schon im Vorlauf. Außer dieser Ausnahme oben -das Bild stammt vom Februar 2012- verharre ich bei den Neuen für November immer noch bei den vielen vor exakt drei Jahren gemachten Fotos von Mannheimer und Ludwigshafener Plätzen, Details und vor allem: Lichtverhältnissen. Himmel, Wasser und Sonnenerscheinungen 2009 machen zusammen mit den vielen unterschiedlichen Formen eine erstaunliche Bandbreite von Outdoor-Motiven.

Zum Beispiel das Experiment, zwei Fotos ineinander zu blenden- in diesem Fall eins der Augustaanlage doppelt und auf dem Kopf zu einer Art falschen Spiegelung zu verbinden. Oder das fast farblose mit den Ästen- und als feiner Kontrast den knallfarbenen Buchstaben. Ebenfalls zwei unterschiedliche Bilder aus einer Serie bilden das merkwürdig kantige Muster auf dem Cover hier unten rechts: gespiegelt per Photshop, dann aneinander herangefahren, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Ebenfalls dieselbe Herangehensweise: das Cover mit den orangeroten Kringeln. Dei Hälften stammen von zwei verschiedenen Bildern der selben Serie. Cover mit Mannheim Postkartenh Auch zwei komplett unscharf aufgenommene Bilder erwiesen sich, komplettiert durch passende Betitelung als optimale Buchumschläge -das unten links sind übrigens Erdbeeren, daneben: abgestellte, immergleiche Waggons. Die beiden schon im Spätsommer entstandenen auf der rechten Seite kamen durch eine Irritation des Autofokus´zustande- Fehler bereichern die Welt. Ich bin gespannt, wieviele mit durchgehendem Bokeh ;-) bis zum "Redaktionsschluß" im nächsten Herbst dazukommen werden.
durchgängiges Bokeh

Mannigfaltige Ideen für mögliche Vorgehensweisen, in den Fotos Geschichten, die dahinterstecken könnten zu "erkennen" tun sich auf: Weiter gehts mit Fotos, die durch den verknappten Ausschnitt wie Filmstills auf mich wirken und die damit verbundene "Szene" ad hoc vor meinem geistigen Auge auftauchen liessen. Das gequirlte Wasser am Heck eines vorbeifahrenden Schiffes gehört dazu, der unverschämt blaue Himmel über der merkwürdigen Giebelfassade mit exponiertem Balkonlandeplatz, der "spionierende Blick" durchs frühlingshaft unbelaubte Geäst am See ebenfalls. Und diese zwischen romantisch stimmende und adrenalisierenden Sicht aufs befahrene Wasser in der Dämmerung.
Filmstills Der narbige Betonboden mit den beiden darauf gelandeten Ästchen/Flugsamen rechts unten indessen überzeugte durch eine haarscharf am Thema kratzende Betitelung.

Ein großer Spaß und spannend obendrein: im Deutschen sind Wortkonstruktionen "erlaubt" / der Normalfall: man kann aus jeglicher Art Substantivansammlung neue bunt schillernde Wortschlangen bauen. Die können im Idealfall gar symbolisch für die gesamte Geschichte stehen.

Titel

Auf den Fotos Muster, Zahlen, Buchstaben oder generell: Zeichen in den dargestellten Formen zu erkennen und daraus einen ersten Faden zu spinnen ist auch eine sehr probate Herangehensweise. Ein diese Inspirationsquelle fördernde Beschneidung der Originalbilder ist daher im Auge zu behalten. Ein erstes Beispiel unten, unterste Reihe, zweites von links. So, und hier sind sie alle sechzehn, die Neuen für den frischen November:
Fazit weiterhin und verstärkt dazu: Alles VIEL MEHR Spaß und erfrischende Anregungen zu neuen Ideen aus dem unfassbar faszinierenden Ursumpf der Inspiration, als zu einem bestehenden Manuskript unter chronischen Druck und verqueren, ertasteten Aufmerksamkeitskriterien hektoliterweise Bildagenturen zu durchpflügen- arme Verlagsdesigner!!